Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman. Tara Silver
Innern überschreiten. Sie wäre dann kein nettes Mädchen mehr, das sich an die Regeln hielt, sondern eine Frau, die eigene Entscheidungen traf, selbst wenn es wehtun könnte.
So weit draußen in der Natur, so fern von allem, was sie normalerweise an Regeln für ihr Leben hatte und anwendete, schien das alte Tabu jedoch kein echtes No-Go mehr zu sein.
Michael stieß sein steifes Glied weiter in langsamem Rhythmus in sie hinein, zog sich zurück und schob sich wieder in sie. Liza spürte die zurückgehaltene Erregung, die er kontrollierte, um den Augenblick für sie und ihn in die Länge zu ziehen. Er umkreiste mit dem Daumen ihre Rosette und drückte vorsichtig dagegen.
Liza stöhnte auf und presste sich ihm entgegen.
»Gefällt dir das etwa?« Michael lachte.
»Ich verweigere die Aussage.«
»Wenn dieses Auto so eine Wirkung auf dich hat, müssen wir öfter in die Rockies fahren.« Er zog den Daumen zurück und presste ihn erneut hinein.
»Oh Gott!« Eine heiße Welle durchlief Liza, die den Höhepunkt ankündigte. Wie schnell das heute ging. Die Aussicht auf das Wochenende musste ihren Körper auf High-Energy gesetzt haben.
»Kommst du etwa schon? Tststs.«
»Fick mich einfach weiter, du Mistkerl! Tu doch nicht so, als ob es dich nicht genauso scharf machen würde wie mich!«
»Und jetzt wird sie auch noch vulgär …«
»Wehe, du sagst Schlampe zu mir!«
»Du hast mich doch Mistkerl genannt?« Er stieß schneller in sie. »Und wenn ich mir anschaue, wie nass du Schlampe bei dieser Vorstellung wirst …«
Liza schrie auf. Sie hätte nicht sagen können, ob es vor Empörung wegen seiner abfälligen Worte oder des leichten Schmerzes bei seinen tiefen Stößen war. Beides erregte sie auf eine Weise, die sie normalerweise nie zugegeben hätte.
»Ich bin keine Schlampe«, brachte sie hervor und wusste genau, dass Michael ihre Worte als Aufforderung verstehen würde, mit dem Dirty Talk weiterzumachen.
»Du bist ein unersättliches Miststück«, behauptete er und schlug sie auf den Hintern. »Wenn du könntest, würdest du dich von jedem dahergelaufenen Typen in beide Löcher ficken lassen, so gierig bist du auf Sex. Schau dir doch an, wie deine Fotze tropft!«
Liza wimmerte und schloss die Augen. »Ich hasse es, wenn du so mit mir redest!«
Er schlug sie erneut auf den Hintern. »Tust du das, Schlampe?«
Sie umfasste ihre Brüste und knetete sie. »Scheiße, ich komme gleich!«
»Da sieht man, was für ein perverses Luder du bist.« Er streichelte ihre Rosette wieder mit dem Daumen und drückte ihn gegen die Öffnung. »Ich sollte dich dort hineinvögeln. Da würdest du voll drauf abfahren.«
»Nein!«
»Was, wenn ich es einfach tue? Zur Hölle mit dem, was du willst.«
Die Vorstellung reichte aus, um Liza über die Schwelle zu treiben. Eine heiße Lustwoge zuckte durch sie hindurch, begann zwischen ihren Beinen, wurde durch den Fremdkörper an ihrem Anus intensiver und prickelte bis hoch zu den Brüsten. Sie bebte unkontrolliert und drückte ihr Becken nach hinten. Ihre Lustäußerungen trieben Michael ebenfalls über die Grenze. Er stieß noch dreimal hart in sie und erschauderte. Liza spürte das Vibrieren, als er in sie spritzte. Es fühlte sich an, als würde seine Explosion sie selbst erneut ein weiteres Mal zum Orgasmus bringen oder den vorherigen wie ein Sahnehäubchen in ungeahnte Höhen pushen. Sie presste die Lider aufeinander und japste nach Luft.
Michael zog seinen Schwanz zurück, schob ihren Rock nach unten und nestelte an seiner Hose herum. »Fertig«, sagte er trocken. »Fahren wir weiter?«
Liza holte tief Luft und richtete sich mit zitternden Fingern auf. »Du Mistkerl! Wie kannst du einfach so …«
»Stimmt ja, du wolltest den Ölstand checken. Inzwischen müsste der Motor abgekühlt sein.« Er grinste sie verschmitzt an.
»Boah, wer kann so kurz nach dem Sex an den Ölstand denken!«
»Ich dachte, ihr Frauen seid multitaskingfähig?«
Liza zog ihr Höschen hoch, das bis auf die Knöchel gerutscht war, angelte eine Packung Taschentücher aus dem Auto und machte sich sauber. Sie wollte sichergehen, den Fahrersitz nicht aus Versehen einzusauen, bevor sie den Ölstand überprüfte.
Natürlich war alles in Ordnung. Die Messanzeige auf der Armatur hatte das Gleiche behauptet. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie zu einem großen Teil nur deshalb angehalten, damit es zu genau diesem Intermezzo kam. Irgendwie musste sie Michael helfen, seine Nervosität wegen dem Wochenende abzubauen. Und wie ließ sich das besser arrangieren, als ihm auf diese Weise zu zeigen, dass er ein Mann war, den sie wollte?
Michael trat zu ihr und nahm sie in den Arm. »Lass dich nicht von mir ärgern, süße Maus.«
»Ich liebe dich.« Sie streichelte über seinen Hintern und seinen Rücken. »Das war schön.«
Er küsste sie auf die Schläfe und wuschelte ihr durch die Haare. »Sollen wir allmählich weiterfahren?«
»Willst du nicht noch einen Moment bleiben und aufs Wasser sehen?«
»Kenneth und Jessica warten auf uns.«
Das war der zweite Grund, warum sie lieber noch einen Moment auf den See blicken wollte. Jetzt, wo sie ihr Ziel fast erreicht hatten, bekam sie Fracksausen. Zu viert zwei Nächte lang in einer Hütte am Ende der Welt gefangen zu sein, konnte das Paradies sein, wenn alle sich verstanden – aber was, wenn jemand etwas von ihr erwartete, wozu sie nicht bereit war? Sie hatten abgesprochen, dass es zu gemeinsamen Aktivitäten kommen könnte, wenn es sich stimmig anfühlte, und es ansonsten ein ganz normales Wochenende in den Bergen werden würde. Aber was, wenn Kenneth ganz selbstverständlich davon ausging, dass sie sich von ihm fesseln oder dominieren lassen würde, wie er es bei Jessica regelmäßig tat?
Sie war viel unsicherer, als sie Michael gegenüber zugeben würde. Das, worauf sie sich einließen, könnte eine Nummer zu groß für sie sein.
Aber irgendwie … sorgte gerade diese Angst dafür, dass die Lust in ihrem Bauch noch heißer wurde und ein diffuses Verlangen nach etwas Neuem wuchs, als ob der Quikie mit Michael gerade nie stattgefunden hätte.
Mittagsruhe
Jessica drehte sich vor dem Spiegel und betrachtete das schwarze Kleid. Der tiefe Schlitz an der Seite war mit silbernen Fäden gesäumt und betonte die leicht geschwungene Linie ihrer Waden und den Spitzenrand der Strümpfe. Sie schob den Hintern zurück und die Lippen schmollend nach vorn. Ihr Spiegelbild erwiderte den Blick mit laszivem Augenaufschlag, der die dunklen Iriden unter dem schwarzen Lidstrich noch ausdrucksvoller wirken ließ.
Ihr Lieblingssklave kam barfuß zur Tür herein. Er trug eine Lederhose, ein Halsband mit Metallring und silberne Nippel-Piercings. Sonst hatte er nichts am Leib.
»Wo ist mein Kaffee?«, fuhr sie ihn an.
»Bitte verzeiht, Herrin«, sagte er, ohne den Blick zu senken. »Die Kaffeemühle ist kaputt.«
»Und das sagst du mir ins Gesicht? Warum bist du nicht auf die Knie gefallen, um dich in angemessener Weise zu entschuldigen?«
***
Jessica rutschte auf dem Bett weiter nach unten und erhöhte den Druck auf ihre Perle. Die verbotene Fantasie beflügelte sie. Kenneth war damit beschäftigt, Holz zur Sauna zu tragen, damit sie es sich heute Abend gemütlich machen konnten. Anschließend wollte er duschen. Das bedeutete, er konnte sie nicht dabei erwischen, wie sie gegen seine Anweisung als ihr Dom verstieß und masturbierte – ganz zu schweigen davon, dass die Art ihrer Fantasien nicht zu dem passte, was er von ihr erwartete.
Manchmal bereute sie es, dass sie damals zugestimmt hatte, sich ihm und seinen sexuellen Bedürfnissen in jeder