Im Zentrum der Lust | Roman. Alissa Stone

Im Zentrum der Lust | Roman - Alissa Stone


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Dielenboden ab. Es sah aus wie eine Bärenfalle in Miniaturform. Das andere waren Eisenschellen, zwei breite Ringe, fest aneinandergeschweißt. Er packte meinen rechten Fuß und schob ihn dicht an meinen linken. Dann legte er die Schellen an. Meine Füße standen eng beisammen, sodass sich die Knöchel berührten. Er verschloss das Eisen mit einer Schraube, griff nach der Bärenfalle und richtete sich wieder auf.

      »Na los, mach dein Mäulchen auf«, herrschte er mich an.

      Ich überlegte, ob mir etwas Schlimmeres erspart bleiben würde, wenn ich tat, was er von mir verlangte. Aber abgesehen davon, was blieb mir anderes übrig? Er würde Mittel und Wege kennen, mit denen er meinen Mund aufbekäme. Und ich wusste nicht, ob mir diese Mittel gefallen würden. Trotzdem fehlte mir der Mut, den Mund zu öffnen.

      »Mir scheint, du brauchst eine Entscheidungshilfe.«

      Ohne zu zögern, kniff er in meine Schamlippe, in der das Piercing steckte. Ein Schrei pfiff durch meine aufeinandergepressten Lippen, der spitze Schmerz hielt mich gefangen. Ich wusste, er würde nicht nachgeben. Erst als ich den Mund öffnete und in sein zufriedenes Gesicht blickte, ließ er wieder los.

      Mit wenigen Handgriffen klemmte er das drahtige Gestell zwischen meine Zahnreihen. Begleitet von einem ratternden Geräusch drückte es meine Kiefer auseinander. Die Einstichstelle an der Schamlippe brannte noch immer. Tränen sammelten sich in meinen Augen, weil ich mich so hilflos fühlte.

      Er trat einen Schritt zurück und sah mich an. Weder konnte ich das Eisen aus dem Mund drücken noch schaffte ich es, den Kiefer auch nur einen Millimeter zu bewegen. Mit der Zunge ertastete ich die Drähte, die sich an die Innenseiten meiner Zähne und den Gaumen drückten. Sofort sammelte sich Speichel auf dem Zungenboden. Ich versuchte zu schlucken, doch der Speichel hielt sich hartnäckig im Mund und bildete bald darauf ein Rinnsal über meine Lippen. Es war so demütigend.

      Der Franzose ging an mir vorbei und verschwand durch eine Tür, die vermutlich in einen Nebenraum führte. Der Atem rauschte durch meinen Mund, mein Blick flog kreuz und quer durch den Raum.

      Ich konnte nicht einschätzen, wie lange er mich nun schon allein ließ, so aufrecht festgezurrt, mit weit geöffnetem Mund. Hin und wieder hörte ich dumpfe Geräusche, konnte sie jedoch nicht orten. Vergeblich versuchte ich, mit den Fingern an die Verbindung der Manschetten zu gelangen. Nervös bewegte ich die Zehen, das Einzige, was ich an meinen Füßen bewegen konnte. Das Gefühl nicht zu wissen, was mir bevorstand, quälte mich ununterbrochen.

      Plötzlich bewegte sich die Tür und ein Schatten fiel durch den Spalt. Ich riss die Augen auf und behielt die Tür im Blick. Mit einer Rolle Klebeband und einer Zigarettenschachtel in der rechten Hand trat er in den Raum. Was zum Teufel hatte er mit den Zigaretten vor? Wollte er mich damit foltern? Sofort stieg Panik in mir auf, ich riss an den Manschetten.

      Er kam geradewegs auf mich zu. Sein Atem roch nach Tabak und ich schöpfte Hoffnung, dass er beim Rauchen gewesen war und nur deshalb die Zigarettenschachtel in der Hand hielt.

      Er verstaute sie in seiner Hosentasche und sofort durchfuhr mich ein Hauch von Erleichterung. Dann zog er ein langes Stück vom Klebeband ab, legte es mir über den geöffneten Mund und zog mehrere Bahnen um meinen Kopf.

      Schweiß benetzte meine Stirn und ein Zittern erfasste meinen Körper. Ich wollte schreien, doch der Klang meiner Stimme verfing sich im Klebeband. Was blieb, war ein leises Wimmern. Mit der Zunge stieß ich immer wieder an die klebrige Innenseite und tastete sie nach Ritzen ab.

      Zufrieden wischte er noch einmal über meinen Mund und drückte das Klebeband an, ehe er über meine Wange streichelte. Er stellte sich hinter mich, beugte sich zu meinem Hals und schnupperte entlang der Beuge.

      »Ich kann deine Angst riechen. Und ich kann es kaum erwarten, bis sie in den Duft der Lust umschlägt.«

      Er streichelte sanft über meine Hüfte und Taille. Zeichnete mit dem Finger die Rundung meiner Brüste nach und als er federleicht über die Warzen strich, zuckten Blitze der Erregung durch meine aufgestellten Spitzen. Ich atmete tief durch, der Hof um die Brustwarzen zog sich gegen meinen Willen zusammen. Warum erregte es mich? Das durfte nicht sein!

      »Ich werde dir nun eine Aufgabe stellen. Wenn du sie nicht zu meiner Zufriedenheit meisterst, werde ich dich bestrafen.«

      Bestrafen, echote es in meinem Kopf. Wieder dachte ich an Milas Rücken. Unruhe ergriff mich, aber mehr als ein Winseln brachte ich nicht hervor. Das Klebeband verschluckte jeden meiner Laute.

      Er ging zur Wand mit den Halterungen und strich über die Griffe der verschiedenen Peitschen, bis er schließlich an einer langen dünnen Gerte haltmachte, von deren Spitze eine kleine Klatsche aus Leder abstand. Ruhig aber bestimmt hob er die Gerte von der Halterung und wendete sie in seinen Händen. Alles in mir zog sich zusammen, ich wollte nur noch weg. Hektisch zerrte ich an den Manschetten und versuchte, die Füße zu heben. Aber ich konnte nicht. Ich konnte mich nicht mal von der Stelle bewegen. Er wird mir wehtun, schoss es mir durch den Kopf, ich werde sterben vor Schmerzen. Ich werde das nicht aushalten, ich hielt es jetzt schon kaum aus, wenn ich nur daran dachte.

      Er kam wieder zu mir und trat hinter mich. Ich zuckte zusammen, als das weiche Leder der Klatsche mich berührte und über meinen Po streichelte. Es kitzelte und sofort bildete sich Gänsehaut. Ich spannte den Po an, weil ich dachte, er wollte mir die Gerte über die Haut ziehen. Stattdessen hauchte er in mein rechtes Ohr: »Ich möchte, dass du mich mit den Händen befriedigst. Und denke gut an meine Worte.«

      Er legte ein schwarzes, breites Stoffband über meine Augen und verknotete es am Hinterkopf.

      Ich fragte mich, was ich jetzt tun sollte. Bis ich plötzlich etwas Hartes an meinen Händen spürte. Es war mit Leder bedeckt und drängte sich unentwegt an meinen Handrücken. Zwar begriff ich schnell, was sich hinter dem starren Leder verbarg, doch ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, und tastete mit meinen Fingerspitzen die Wölbung ab. Plötzlich entfernte sich das harte Etwas. Stille hielt mich gefangen und wägte mich eine Zeit lang im Ungewissen.

      Ein Zischen surrte durch die Luft und setzte sich mit einem flackernden Schmerz auf meinen Hintern. Erschrocken schrie ich gegen den Knebel, verlor den Halt und baumelte am Seil. Das Halsband drückte sich in meine Kehle, schnitt mir die Luft ab. Ich glaubte zu ersticken und versuchte, mich hektisch gerade hinzustellen, bis ich endlich wieder auf den aneinandergepferchten Füßen stand. Es blieb bei diesem einen Schlag. Danach drückte sich sein bestes Stück wieder an meine gefesselten Hände. Ich rang noch immer um Luft, musste mich erst wieder fangen. Meine Finger zitterten. Was erwartete er von mir? Ich konnte nichts sehen, meine Hände waren gefesselt, wie sollte ich ihn je zufriedenstellen? Ich tastete erneut das Leder ab und fand endlich einen Knopf. Doch ich schaffte es nicht, ihn zu öffnen. Wieder entzog er sich mir. Ich ahnte sofort, was jetzt kommen würde und wimmerte um Erbarmen. Ich wand mich in den Fesseln und kämpfte mit wackeligen Knien um das Gleichgewicht. Dieses Bangen, wann der Schlag mich treffen würde, kitzelte unentwegt an meinen Nerven. Er ließ sich absichtlich Zeit, ich hörte nichts, spürte nichts. Immer wieder streckte ich die Finger aus, in der Hoffnung, er würde mich weiter machen lassen. Doch das tat er nicht. Jedes Mal griff ich ins Leere. Er trieb meine Gier nach Erlösung ins Unermessliche, bis ich den Schlag nur noch herbeisehnte, damit sich meine Nerven endlich beruhigen konnten.

      Dann, als meine Gedanken nur noch bettelten, traf er meinen Hintern. Der Schmerz flammte für den Bruchteil einer Sekunde und erlöste mich augenblicklich von der Qual des Wartens – ein unglaublich befreiendes Gefühl. Weil mit einem Mal diese Last von mir abfiel, die mich noch Sekunden zuvor in der Schwebe gehalten hatte. Die Ungewissheit, wann der strafende Schmerz mich treffen würde, hatte buchstäblich mit einem Schlag ein Ende gefunden. Wenn auch nur für einen kurzen Moment, denn das Spiel ging weiter.

      Mal war ich ihm zu langsam, mal stellte ich mich ungeschickt an. Jedes Mal wurde ich dafür bestraft.

      Irgendwann bekam ich seinen Reißverschluss zu fassen. Sein Penis sprang mir gierig in die Hände und ich begann, hektisch daran zu reiben. Ich dachte an gar nichts mehr. Weder daran, dass ich drauf und dran war, es jemanden zu besorgen noch, dass ich dazu genötigt wurde. Ich dachte nur an diese Aufgabe, die ich zu erfüllen hatte.

      Während


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