Schloss der dunklen Leidenschaft | Erotischer SM-Roman. Angelique Corse

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gemacht. Allein deswegen würde ihr Vater so zornig werden. Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte im Speiseraum gespenstische Stille. Aus den Augenwinkeln beobachte Celina, wie Caroline langsam auf ihren Ehemann zuging und die Hand auf seine Schulter legte. Ihr Lächeln schien, als bestünde es aus Eis. Gleichzeitig wechselte sie einen Blick mit Annes Mutter, die stumm nickte.

      »Anne, Celina. Geht in den Garten.«

      Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch und die beiden gehorchten sofort, obwohl besonders Annes Mimik wie versteinert wirkte. Die Anspannung ließ erst nach, als die Freundinnen sich circa zehn Meter vom Haus entfernt auf den Rasen fallen ließen. Selbst Celina, welche die ganze Zeit über scheinbar gefasst gewesen war, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Auch Anne brauchte ein paar Minuten, bis sie sich beruhigte. Sie starrte ihre Freundin an.

      »Was um alles in der Welt ist mit deinem Vater los? So habe ich ihn noch nie erlebt.«

      Ich schon, ergänzte Celina in Gedanken und nagte unruhig an ihrer Lippe. Es war nicht einfach, darüber zu sprechen, und besonders Anne gegenüber hätte sie sich gewünscht, es niemals tun zu müssen. Nun atmete sie tief durch und erzählte ihrer Freundin, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen war. Selbst ihre verzweifelte Suche nach einem Ehemann verschwieg Celina nicht, lediglich über das gestrige Erlebnis verlor sie kein Wort.

      »Bei der Vorstellung, mein Leben lang unter der Knute eines Mannes zu stehen, der mich wie eine unterentwickelte Sklavin behandelt, sträubt sich alles in mir.« Celina streckte sich und genoss kurz die tröstenden Sonnenstrahlen. »Es gibt noch so vieles, was ich gern tun würde – zum Beispiel fremde Sprachen lernen und Bücher lesen.«

      Zu Celinas Überraschung lachte Anne irritiert und ihr Blick wirkte, als zweifelte sie am Verstand der Freundin. »Aber das sind doch nur jugendliche Flausen. Die Realität sieht nun einmal anders aus. Frauen haben in dieser Welt nur eine Aufgabe und die ist, eine gute Ehefrau und Mutter zu sein. Wir sind nicht zum Denken geschaffen.«

      Celina zuckte wie unter einer Ohrfeige zusammen. Annes Worte schmerzten sie tief. So sehr hatte sie auf den Rückhalt und das Verständnis ihrer Freundin gehofft und jetzt redete sie nicht anders als ihr übriges Umfeld. Celina fühlte, wie ihre Brust sich zusammenzog. Nur knapp gelang es ihr, die Tränen zu unterdrücken. Eine Mischung aus Verzweiflung und Trotz breitete sich in ihr aus.

      »Aber so möchte ich mein Leben nicht leben. Das ist nicht meine Vorstellung.«

      Zwar wusste Celina, dass ihre Worte die eines aufmüpfigen Kindes waren, dennoch spie sie diese regelrecht aus. Alles in ihr sträubte sich dagegen, dass ihr Weg in diesem Maße vorbestimmt sein sollte. Hoffentlich versuchte Anne nicht, sie auch noch mit ihrem Glauben an Gott zu überzeugen.

      Die hob jedoch nur verwundert die Augenbrauen. »Wie hast du es dir denn vorgestellt?«

      »Ich habe nichts gegen einen Ehemann an sich, ich möchte ihm nur nicht unterlegen sein, zumindest nicht außerhalb des Bettes.« Ohne es zu merken, fuhr Celina sich mit der Zunge über die Lippen. Den leicht geschockten Blick ihrer Freundin ignorierte sie.

      »Wir sollten uns auf gleicher Ebene bewegen, sodass man sich gegenseitig um Rat fragen kann. Außerdem sollte er zulassen, dass ich mich bilde.«

      »Aber das …«, setzte Anne zu einer Erwiderung an.

      »Wie gesagt, das gilt für mein Leben am Tage oder in Gegenwart von Leuten. Doch bei Nacht …« – unwillkürlich erschien das Bild des Fremden vor ihrem geistigen Auge – »… gehöre ich ganz ihm.«

      Am Flügel sitzend spiele ich ein Nachtlied, als ich spüre, dass er hinter mir steht. Seine starken Hände nehmen meine Haare zur Seite und es kostet mich einige Mühe, meine Konzentration aufrechtzuerhalten. Geschickt öffnen seine Finger zuerst das Kleid, dann das Korsett. Mein Atem stockt und ein heftiges Zittern fährt mir durch die Glieder. Ich bin außerstande, die Tasten zu drücken, und will mich erheben.

      Nur sein Befehl »nicht bewegen!« hindert mich daran.

      Wie durch einen Schleier sehe ich, wie Kleid und Korsett zu Boden fallen und ich nur noch in Strümpfen und einem unschuldig weißen Höschen vor ihm sitze. Eine Gänsehaut kriecht über meine Arme und Oberschenkel, während mein Herz immer eiliger schlägt.

      »Wunderschön.« Er haucht winzige Schmetterlingsküsse auf meinen Hals und meine Schultern, woraufhin ich genießerisch die Augen schließe.

      Im nächsten Moment zucke ich erschrocken zusammen, als er nach meinen Brüsten greift und diese grob knetet. Es tut weh und ein Funke Widerwillen erwacht in mir. Ich will mich entziehen, doch mein Körper sieht das anders. Wie von selbst richten sich meine Brustwarzen auf und ziehen sich zusammen. Ich kann ein erregtes Stöhnen nicht mehr unterdrücken.

      Er lacht auf und streichelt quälend langsam über meinen Oberkörper, anschließend über den Bauch, bis zu Schenkeln hinab.

      »Du willst mehr, nicht wahr?«, flüstert er.

      Ich schaffe es nicht mehr, zu antworten, seine Finger umkreisen bereits meine Spalte, lassen sich von milchiger Flüssigkeit benetzen. Als er sie zurückzieht, höre ich, wie er sie gierig ableckt, was mein Blut noch mehr zum Kochen bringt. Ich schauere und merke erst spät, dass er meine Hand hält.

      Folgsam stehe ich auf, wende mich um und schaue ihn an, als sähe ich ihn zum ersten Mal. Sein Gesicht bedeckt eine Maske, aber die langen schwarzen Haare wecken mein Entzücken.

      »Dunkle Schönheit.« Meine Stimme klingt heiser, doch sein Lächeln verzaubert mich.

      Wortlos deutet er mir an, mich auf den Flügel zu setzen, was ich etwas verwirrt tue. Er stellt sich vor mich und lässt seine Hände wieder flüchtig über meine erhitzte Haut gleiten. Ich wimmere, sehne mich nach mehr. Er kommt meiner Bitte nach, küsst mich wild und drückt meine Schenkel auseinander.

      Bevor ich reagieren kann, versenkt er den Kopf zwischen meinen Beinen. Seine Zunge wandert die Innenseiten entlang, peitscht und liebkost meine Klit. Ich werfe den Kopf in den Nacken. Weiße Sterne tanzen vor meinen Augen und mein Innerstes scheint vor Lust zu ersticken, was ihm nicht verborgen bleibt. Von irgendwoher ertönt ein leises Geräusch, das ich nicht zuordnen kann. Hat er seine Hose geöffnet?

      Die Antwort bekomme ich nur Wimpernschläge später, als er hart in mich eindringt. Mein Schrei hallt durch den Raum, ich spüre die lang ersehnte Erfüllung und kralle mich in seinen Rücken, um ihn noch tiefer zu ziehen. Dennoch gelingt es ihm, sich zu bewegen, und wir erreichen gemeinsam den Höhepunkt.

      Es dauerte eine Weile, bis Celina in die Realität zurückkehrte, ihre Wangen glühten wie heiße Kohlen. Trotzdem fühlte sie sich erleichtert. Zum ersten Mal hatte sie es geschafft, ihre Fantasien auszusprechen, anstatt sie krampfhaft in sich einzuschließen. Annes entgeisterten Blick sah Celina erst, als diese sie grob schüttelte.

      »Diese Lust steht uns nicht zu. Du solltest Gott dafür um Verzeihung bitten.«

      Celina schüttelte den Kopf. Nein, das würde sie nicht. Ihr stiller Blick richtete sich auf die schwarzen Berge über ihnen, die schemenhaften Umrisse eines alten Schlosses.

      »Schau nicht dahin.« Die flehende Note in Annes Stimme überraschte sie. »Ich habe gehört, dass dieses Schloss verflucht sein soll.«

       Kapitel 3

      Fröhliches Gelächter drang an Celinas Ohren, als sie den Ballsaal betrat. Die junge Frau versuchte zu lächeln, was nur halbherzig gelang. Wieder umschnürte das verhasste Korsett ihre Taille, war jedoch nicht der Hauptgrund für den mühsam verborgenen Widerwillen.

      Tapfer bahnte Celina sich ihren Weg durch die Menschenmenge und steuerte auf den rettenden Diwan zu. Sofort wandten sich die Köpfe nach ihr um. Woran es diesmal lag, konnte Celina nicht sagen und es interessierte sie auch nicht. Undamenhaft ließ sie sich auf die weichen Kissen fallen und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Unwillkürlich formte sich ihre Hand zur Faust und Celina widerstand dem Wunsch, irgendetwas oder irgendwen zu schlagen. Obwohl ihr Zorn sich gegen mehrere Personen inklusive sich selbst richtete, wollte er nicht verrauchen.

      Sie


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