Dr. Norden Bestseller 338 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Dr. Norden Bestseller 338 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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gefährdet ist. Wir haben keine Großeltern, die sich um das Baby kümmern würden, wenn ich arbeite. Meine würden es nicht tun, und deine Mutter ist berufstätig.«

      »Ich will aber nicht, daß du arbeitest, wenn wir mal Kinder haben«, sagte er.

      »Wir werden auch diesbezüglich keine Pläne machen, mein Schatz. Ich werde weiterhin als Auslandskorrespondentin für unsere Firma arbeiten, und wenn Papa auch Zicken macht, suche ich mir anderswo eine Stellung. Aber zum Glück ist mein Vater nicht so überheblich wie Mama, und eigentlich wäre es an der Zeit, daß ihr euch mal kennenlernt.«

      »Ich will aber nicht, daß du Schwierigkeiten bekommst, Toni.«

      »Du brauchst dich wahrhaftig nicht zu verstecken, Uli, und ich lasse mich durch nichts und niemand beeinflussen, vor allem nicht von meiner Mutter. Ihr könnte ich höchstens sagen, daß sie sich ein Beispiel nehmen soll an deiner Mutter. Und jetzt fährst du heim und ruhst dich noch ein paar Stunden aus, sonst gebe ich mir alle Schuld, wenn du zusammenklappst.«

      Momentan war er nicht müde, aber er wußte, daß die Müdigkeit kommen würde. Er war vernünftig und sich der Verantwortung für diejenigen bewußt, die er fahren mußte.

      Antonia war mit ihrem eigenen Wagen unterwegs. Bisher hatten sie immer Glück gehabt, keine Bekannten zu treffen, aber an diesem Tag sollte ihnen ausgerechnet eine Nachbarin in den Weg laufen, die dazu auch noch als Klatschbase bekannt war. Sie kam nicht allein, sondern mit zwei anderen Damen.

      Uli grüßte höflich, aber auch Antonia sagte lässig: »Grüß Gott.«

      »Kennst du Frau Betge auch?« fragte er, als sie draußen standen.

      »Zufällig kenne ich eine Frau Heinrich«, erwiderte sie und lachte amüsiert. »Na, nun können sie ja einen richtigen Kaffeeklatsch machen.«

      »Es tut mir leid, Toni«, sagte er.

      »Wieso denn, das war doch schon überfällig, und genauso ist es an der Zeit, daß meine Eltern über uns Bescheid wissen.«

      »Es wird Ärger geben«, seufzte er.

      »Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird«, lachte sie übermütig. Und sie war bezaubernd anzusehen.

      »Das ist doch mal ein hübsches Paar«, sagte eine Dame älteren Semesters zu ihrem Begleiter, der besonders Antonia wohlgefällig gemustert hatte. »So was sieht man noch selten, so fröhlich und natürlich.«

      Sie hatte es ziemlich laut gesagt, und ein paar Leute schauten nun auch aufmerksamer zu den beiden hin.

      »Siehst du, Uli, wir gehören schon zu den Ausnahmen«, meinte Antonia neckend. »Ich fühle mich sehr geschmeichelt. Bist ja auch ein ganz besonders fescher Typ.«

      »Jetzt hör aber auf«, murmelte er. »Du bist eine Augenweide; ist doch klar, daß das anderen auch auffällt. Nun weißt du hoffentlich auch, warum mir immer bange ist.«

      »Weiß ich nicht.«

      »Es gibt feschere Typen als mich, die dazu noch ein dickes Bankkonto haben.«

      »Und einen schlechten Charakter. Ich kenne doch solche Typen auch, mein Schatz, und ich weiß genau, warum ich dich liebe.«

      Er war glücklich, er konnte es sein, denn wem passierte es schon, daß er bei einem Job, der wirklich nichts über seine geistigen Qualitäten aussagte, ein Mädchen wie Antonia kennenlernte, die nicht nur schön war, sondern auch klug, und dazu auch mit beiden Beinen fest im Leben stand, und nicht nur die verwöhnte Tochter spielen wollte.

      Er sah ihrem Auto nach und versank für ein paar Sekunden in Träume. Er wünschte so sehr, bald in der Lage zu sein, mit ihr ernsthaft über die Heirat sprechen zu können.

      Er fuhr heim, nachdem er für seine Mutter noch ihre Lieblingspralinen gekauft hatte. Immer, wenn er einen Tag gut verdient hatte, brachte er ihr etwas mit, und jetzt, während der Urlaubszeit, kamen viele Touristen, die sich gern mit dem Taxi herumfahren ließen und spendabel waren. Diesbezüglich hatte Uli keinen Stolz, weil er sich sagte, daß sie nicht mehr geben würden, wenn sie es nicht hätten. Bei den deutschen Fahrgästen passierte es eher, daß über die Preise gemeckert wurde, und auch dafür hatte Uli Verständnis, aber er hatte die Preise nicht gemacht, und wenn das Benzin teurer wurde, mußten sie auch nachziehen.

      Sie wohnten in einem ansehnlichen Zweifamilienhaus. Heike Roeder hatte alles darangesetzt, daß sie die Wohnung halten konnte, obgleich die Miete ziemlich teuer war. Doch die Hausbesitzer Erwin und Erika Hallstein waren sehr anständig und erhöhten die Miete nicht, wie es rundherum in diesem Viertel geschah.

      Als Uli jetzt jedoch seine Schwester Angela auf der Straße mit Andy Hallstein sah, die beiden schienen sich sehr angeregt zu unterhalten, war ihm das durchaus nicht recht. Andy war auch Student, und er war auch ein netter Bursche, aber er war der einzige Sohn und dementsprechend von seinen wohlhabenden Eltern verwöhnt.

      Die Hallsteins besaßen ein sehr gutgehendes großes Elektrogeschäft, und sie hätten sich längst ein großzügigeres Haus leisten können, aber da sie beide tagsüber im Geschäft tätig waren, meinten sie, daß die geräumige Wohnung ausreiche. Andy hatte schon seit zwei Jahren eine Eigentumswohnung. Er fuhr einen flotten Wagen, er hatte einige kostspielige Hobbys wie Golf und Segeln, und trieb auch sonst so viel Sport, daß Uli sich manchmal fragte, wie er da überhaupt zum Studieren kam. Jedenfalls war er nach Ulis Ansicht kein Mann für Angela, und er wollte seiner hübschen Schwester auch gleich auf den Zahn fühlen, wie sie zu Andy eingestellt war.

      Sie wurde nicht verlegen, als Uli aus seinem Wagen stieg. »Kommst du endlich«, sagte sie, »ich habe nämlich meinen Schlüssel vergessen.«

      »Hallo, Uli, wie geht’s?« fragte Andy. »War nett, mal wieder mit Geli plaudern zu können. Bei der Gelegenheit möchte ich euch gleich zum Sommerfest im Golfclub einladen.«

      »Das ist nichts für uns«, erwiderte Uli.

      »Wieso denn nicht?« warf Angela unwillig ein.

      »Uli denkt, daß da nur Geldadel spielt«, meinte Andy grinsend. »Na ja, Geld schon, Adel wenig, jedenfalls in unserem Club nicht. Und was Bildung anbetrifft, meine ich, daß ihr mehr zu bieten habt als die meisten. Aber meine Eltern haben auch die gleiche Einladung wie du, Uli. Sie gehen lieber in den Biergarten bei schönem Wetter, als zum Sommerfest in den Club.«

      »Und du hast doch sicher andere Gesellschaft als uns«, meinte Uli anzüglich.

      »Weißt du, ich spiele gern Golf, und es gibt ein paar Leute, mit denen man sich sehr gut unterhalten kann. Für dich wäre das doch auch interessant, weil auch ein paar vom Fernsehen und von Zeitungen da sind. Es finden sich schon immer die richtigen Grüppchen zusammen.«

      »Ich habe abends zu tun«, erklärte Uli. »Vielleicht fahre ich da auch ein paar Leute zum Golfclub, die vorsichtshalber ihr Auto zu Hause lassen.«

      »Kann schon sein, aber die meisten fühlen sich ohne ihre Schlitten doch nackt und bloß. Glaub nur nicht, daß ich mich im Höhenflug befinde. Wenn es so wäre, würden mir meine Eltern schnell das Konto einfrieren. Es sind Grenzen gesetzt, falls das eine Beruhigung für dich ist.«

      »Mir kann es doch egal sein, was du mit deinem Geld machst«, sagte Uli. »Du brauchst nicht denken, daß ich dich beneide. Aber meine Schwester ist kein Partygirl, merk es dir, Andy.«

      »Liebe Güte, laß das doch«, brauste Angela auf. »Ich kann für mich selbst denken.«

      »Und ich weiß, was sie für ein Mädchen ist, Uli«, sagte Andy in versöhnlichem Ton. »Ich weiß Unterschiede zu machen. Alles okay?«

      »Wenn du es wirklich so meinst?«

      Andy streckte ihm die Hand entgegen. »Ehrenwort. Und wir könnten doch Freunde sein, Uli. Ich bin auch nicht so einer, der sich mit jedem abgibt, wenn es auch manchmal den Anschein hat. Meine Eltern sind Geschäftsleute, da heißt es immer verbindlich sein, und das wird einem von Kindheit an eingebleut. Ist ja auch nicht übel, aber es muß nicht in Vertraulichkeit ausarten.«

      Ob


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