LebensAder. Bernd Steckmeier
da läuft’s. Mehr als 3 Millionen Deutsche haben ein Alkoholproblem. Durchschnittlich trinken Deutsche etwa eine Badewanne voller alkoholischer Getränke pro Jahr, wie Bier, Wein, Schaumwein oder Spirituosen. 4,4 % aller Todesfälle in Deutschland sind bedingt durch Alkohol. 4–5 Menschen von 100 sterben am Suff.
In der BRD beträgt der Konsum an reinem Alkohol pro Kopf etwa 11–12 Liter/pro Jahr (Angaben schwanken). Deutschland nimmt damit einen mittleren Rang ein. Alkohol gehört neben Tabakrauchen, Bewegungsmangel und unausgewogener Ernährung zu den Top 4 der gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen. 200 verschiedene Krankheiten lassen sich auf Alkohol zurückführen.
Je höher der Alkoholkonsum, desto größer ist das Risiko, einen hohen Blutdruck zu entwickeln. Auch kleine Mengen Alkohol sind krebsfördernd, besonders bei Frauen (Brustkrebs).50
JAHRBUCH SUCHT: Das DHS Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. fasst die neuesten Statistiken zum Konsum von Alkohol, Tabak, Arznei- und Suchtmitteln sowie zum Glücksspiel zusammen.
Der Spitzenreiter im Jahr 2010 war Weißrussland mit 17,6 Litern, gefolgt von Moldawien (Binnenstaat in Südosteuropa: 3,2 Millionen Einwohner) mit 16,8 Litern, Litauen mit 15,5 und Russland mit 15,1 Litern reinen Alkohol. Deutschland lag 2010 an 23. Stelle im Mittelfeld mit 11,8 Litern reinem Alkohol. Schlußlichter bildeten u. a. Saudi-Arabien und Pakistan mit 0,2 bzw. 0,1 Litern.
Nach Angaben von 2018 sank in Russland der Alkoholverbrauch auf ein Allzeittief von 10 Liter/Jahr/Kopf.
Die russische Trinkkultur ist berühmt und macht unsere russischen Brüder und Schwestern besonders sympathisch. In Russland gilt der edle Brauch des Trinkspruchs: „Trinken ohne Trinkspruch ist Trinkerei.“
Im Gegensatz zu unseren Gepflogenheiten fehlt der Toast in Russland nie. Jeder hält inne und lauscht, was der andere zu sagen hat. In fröhlicher Runde wird das Glas erhoben und ein Toast ausgesprochen, auf die Familie, die Eltern und Kinder, die Schönheit der anwesenden Frauen, den Erfolg, ein gutes Gelingen oder auf das Glück usw. Eine sehr edle Tradition der Verbundenheit und Freundschaft, des Gedenkens der Verstorbenen, der Freude und Lebenslust, der Herzlichkeit und Gastfreundschaft, des Kommens und des Abschieds. Davon könnten wir uns einiges abschauen. Wenn Trinksprüche auch bei uns nicht ganz unbekannt sind.
Unser Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) hat schon gesagt: „Euch ist bekannt, was wir bedürfen, wir wollen starke Getränke schlürfen.“
Auch wir kennen Trinksprüche, wenn auch nicht immer von der feinen und vornehmen Art: „Das Leben ist an manchen Tagen, halt nur im Vollrausch zu ertragen“. „Komm, wir trinken Brüderschaft, alte Weiber saufen Himbeersaft“. „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei manchen ist es umgekehrt“. „Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ (Wilhelm Busch, deutscher humoristischer Dichter; 1832–1908)
„Lebe bis Du satt geküsst und des Trinken müde bist.“ (Gotthold Ephraim Lessing, bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung; 1729–1781)
Es bleibt aber nicht immer bei einem Gläschen. Manchmal werden es auch 2 oder 3 und mehr. Übermäßiger Alkoholgenuss führt nicht nur zu schweren Organschäden wie der Fettleber und Leberzirrhose, sondern auch zu hohem Blutdruck.
Wer kennt sie nicht, die bläulich-rötliche Säufernase, das aufgedunsene Gesicht, die rot unterlaufenen Augen, die kleinen Äderchen um die Nase. Nicht immer ist daran der Alkohol schuld, aber leider sehr häufig. Halten Sie sich zurück bei der Aufnahme größerer Mengen von Hochprozentigem. Alkohol bewirkt bei übermäßigem Gebrauch eine Übererregung des sympathischen Nervensystems. Der Sympathikus führt zu einer Ausschüttung blutdrucksteigernder Hormone (z. B. Adrenalin). Alkohol macht uns nicht nur beschwingt, sondern zunehmend unvorsichtig und leichtsinnig, aggressiv und angriffslustig.
Andere Länder – andere Grenzwerte
Jeder trinkt auf anderem Niveau. Risiken des Alkoholgenusses werden international leider immer noch unterschiedlich eingestuft und interpretiert.
Die Empfehlungen für einen als „unbedenklich“ geltenden Alkoholkonsum weichen deshalb in verschiedenen Ländern Europas grotesk voneinander ab. Bei uns gelten 24 Gramm Alkohol für den gesunden Mann (1 Halbe Bier = 20 Gramm) und 12 Gramm für die Frau als tägliche Maximalmenge.
Für das starke Geschlecht gilt in Portugal ein Risiko erst ab 40 Gramm Alkohol pro Tag. In Frankreich gelten 30 Gramm als Höchstgrenze und in Spanien variiert die maximal empfohlene Menge sogar in Abhängigkeit der Region, in der man lebt. Die Katalanen sind sehr großzügig und erlauben bis zu 70 Gramm pro Tag. Bei den Madrilenen werden nur 30 Gramm pro Tag empfohlen. Inwieweit die Getränkeindustrie diese Zahlen beeinflusst, kann man sich denken.
In einer Studie mit 600.000 Menschen aus 19 Ländern wurden die Folgen des Trinkverhaltens kontrolliert. Wer dauerhaft mehr als zwei Liter Bier oder eine Flasche Wein pro Woche konsumierte, riskierte deutlich mehr Schlaganfälle und Herzversagen (Quelle: Welt).
In einer Sammelstudie aus aller Welt wurde festgestellt, dass im Vergleich zur Abstinenz das Risiko der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei moderatem Alkoholgenuss um 25 % niedriger war. Wer regelmäßig, aber mäßig trinkt, lebt gesünder als der gelegentliche Rauschtrinker.
Natürlich muss auch auf andere Schädigungen durch Alkohol hingewiesen werden. Davon betroffen sind neben der Leber besonders die Bauchspeicheldrüse und das Gehirn.
Blutspende senkt Risiko für Dickdarmkrebs
Ein erhöhter Fleischkonsum wurde immer wieder in Verbindung gebracht mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Krebs. Zurückgeführt wurde dies auf die vermehrte Aufnahme von Hämeisen (Eisen z. B. im roten Blutfarbstoff – Hämoglobin – gebunden), welches zur Bildung krebserzeugender freier Radikale führen soll.51
Jedenfalls scheint in einer Studie der Nachweis gelungen, dass bei zufällig ausgewählten Blutspendern das Risiko an Dickdarmkrebs zu sterben innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren um etwa 50 % gesunken war.52
Betrachten Sie mal die Länge des Ringfingers im Vergleich zum Zeigefinger. Ist ein langer Ringfinger im Verhältnis zum Zeigefinger ein Zeichen von Männlichkeit ? Wer schon im Mutterleib viel Testosteron abbekommt, dessen Ringfinger ist länger als der Zeigefinger (im Blut der Mutter zirkulieren Östrogene
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