Fürstenkrone Staffel 6 – Adelsroman. Marisa Frank

Fürstenkrone Staffel 6 – Adelsroman - Marisa Frank


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vorkam, ertönte ihre Stimme aus der Sprechanlage.

      »Darling, ich bin es!«

      »Du?« Wie Stephan hören konnte, klang dies nicht gerade begeistert.

      »Ich habe mich gelangweilt, und da dachte ich, ich sehe einmal bei dir vorbei. Ich möchte mit dir etwas besprechen.«

      »Jetzt? Aber ich habe nicht viel Zeit. Darling, ich habe dir doch erzählt, daß ich eine Verabredung habe.«

      »Willst du mich etwa vor dem Haus stehen lassen?« Stephans Stirn runzelte sich.

      »Natürlich nicht! Komm herauf!« Der Türsummer gab Laut, und Stephan drückte gegen die Tür. Er fuhr mit dem Lift nach oben zu ihrem Appartement. Die Tür war bereits angelehnt, aber sie war nirgends zu sehen. »Moment«, kam da ihre Stimme aus dem Schlafzimmer. »Ich bin gerade dabei, mir die passende Garderobe für den Abend auszusuchen. Ich komme gleich! Nimm dir doch inzwischen einen Drink.«

      Stephan mußte lächeln, das war typisch Flora. Wahrscheinlich sah es in diesem Moment in ihrem Schlafzimmer chaotisch aus. Er ging zur eingebauten Bar. Ehe er ein Glas herausholte, rief er: »Darling, darf ich dir auch einen Drink mixen?«

      »Nein, nein, dazu habe ich keine Zeit. Ich bin völlig verzweifelt. Ich weiß nicht, was ich anziehen soll. Dabei ist der erste Eindruck sicher der wichtigste.«

      Schmunzelnd rief er zurück: »Kann ich dir behilflich sein?«

      »Stephan, mach dich nicht lustig über mich«, kam es aus dem Schlafzimmer. »Untersteh dich und komm herein! Ich ziehe mich schon seit Stunden aus und an. Ich möchte nicht zu sportlich wirken, aber auch nicht zu elegant.«

      Stephan lachte. Da steckte sie den Kopf ins Wohnzimmer. »Drei neue Kleider habe ich mir gekauft«, jammerte sie, »aber nun finde ich keines mehr passend.«

      »Laß doch sehen«, schlug Ste­phan vor.

      Flora zog ihre Nase kraus. Zuerst hielt sie nicht viel von diesem Vorschlag, doch dann wirbelte sie herum. »Warum nicht? Du bist auch ein Mann. Ich werde für dich eine Modenschau veranstalten. Mal sehen, welches Kleid dir am besten gefällt.« Diese Idee begeisterte sie so, daß sie auf Stephan zulief, jetzt bekam er auch seinen Kuß. Dann drückte sie ihn in einen bequemen Sessel. »So, da bleibst du nun sitzen.« Sie musterte ihn. »Du mußt aber ehrlich sein, Darling. Du mußt mir wirklich sagen, in welchem Kleidungsstück ich dir am besten gefalle.«

      Stephan kam im Moment aber überhaupt nicht dazu, etwas zu sagen, denn seine Freundin wirbelte bereits wieder davon. Er stieß einen kleinen Seufzer aus und ergab sich in sein Schicksal. Er mußte nicht lange warten, und Flora erschien wieder. Sie trug ein raffiniert geschnittenes Kleid. Sie bewegte sich darin sehr graziös, und Stephan klatschte begeistert Beifall. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Flora wurde zum Mannequin, und Stephan konnte sich nun davon überzeugen, daß sie eine gute Schauspielerin war, denn sie benahm sich stets entsprechend der Kleidung, in die sie geschlüpft war. Er war begeistert, und von ihm aus hätte diese Vorführung noch stundenlang dauern können, doch völlig unerwartet brach Flora damit ab. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus.

      »Ich muß mich beeilen! Nun, Stephan, was soll ich anziehen?«

      Stephan erhob sich. »Du hast stets bezaubernd ausgesehen.« Er ging auf sie zu, wollte sie in die Arme nehmen, doch sie stemmte die Hände gegen seine Brust.

      »In welchem Kleid würdest du mich am liebsten sehen?« stellte sie die Frage neu.

      »Das wäre mir völlig egal«, sagte er ehrlich. »Du gefällst mir in jedem Kleid.«

      Seine Antwort erboste Flora jedoch. »Denk jetzt nicht an dich«, fuhr sie ihn an. »In welchem Kleid kann ich den Mann am meisten beeindrucken?«

      »Ich weiß nicht einmal, mit wem du verabredet bist.«

      »Na hör mal, das habe ich dir doch erzählt!« Flora stampfte mit dem Fuß auf. »Ich treffe mich mit dem bekannten Produzenten Dodwell. Nun, begreifst du endlich? Ich muß ihn beeindrucken, er muß von mir hingerissen sein.«

      Stephan war der Mann kein Unbekannter. Er wußte aber auch, daß William Dodwell schon einige Male verheiratet gewesen war und laufend neue Affären hatte. So zog er die Augenbrauen in die Höhe und fragte: »Willst du mich eifersüchtig machen?«

      Flora ballte die Hände. »Sei nicht kindisch! Ich will eine Hauptrolle in seinem neuen Film. Der Mann hat Geschmack.«

      Stephan zog es vor, darauf nichts zu sagen. Er ging zur Bar und schenkte sich noch einmal sein Glas voll. »Stephan, nun äußere dich doch!« forderte hinter ihm Flora. Er drehte sich nach ihr um.

      »Darling, das habe ich doch schon getan.« Er sah, daß ihre Augen zornig blitzten, und lenkte ein: »Mit dem neuen seidenen Hosenanzug bist du sicher gut angezogen.«

      »Meinst du nicht, daß er zu extravagant ist?«

      »Er kleidet dich ausgezeichnet. Vor allem steht dir Gelb gut.«

      »Dann könnte ich auch das Kostüm anziehen. Es ist aus gelbem Leinen. Was hältst du davon?«

      Stephan unterdrückte einen Seufzer. »Natürlich könntest du auch das Kostüm anziehen. Wie gesagt, Gelb steht dir. Du wirkst darin sehr damenhaft.«

      »Genau das ist es!« Verzweifelt rang Flora die Hände. »Wie will Dodwell mich haben? Als Vamp oder als Lady?«

      »Ich glaube, du machst dir zu viele Gedanken, setz dich zu mir. Willst du jetzt nicht doch einen Drink?«

      »Bitte, Stephan! Ich muß eine Entscheidung treffen.« Sie griff sich mit beiden Händen an den Kopf. »Wenn ich nur wüßte, welchen Typ er bevorzugt. Das Leinenkostüm wirkt sicher zu brav.«

      »Flora, setz dich!« Er packte sie an den Schultern und drückte sie in die weichen Polster der Couch. Langsam verlor er die Geduld. »Ich finde, es ist völlig egal, was du anhast. Es geht um eine Filmrolle. Wenn er dich engagiert, wirst du sowieso in irgendeine Rolle schlüpfen müssen.«

      »So kannst auch nur du sprechen!« Sie stemmte die Hände in die Seiten. »Dir wäre es wahrscheinlich lieber, wenn ich die Rolle erst gar nicht bekommen würde.«

      Stephan biß sich auf die Lippen. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.

      »Genauso ist es! Du gibst es wenigstens zu.« Sie sprang auf.

      »Bitte, Flora, hör mir einen Augenblick zu. Ich habe auch Pläne, und ich möchte dich in meine Pläne mit einbeziehen. Ich möchte, daß du meine Frau wirst.«

      »Ist das ein Heiratsantrag?« Sie sah ihn mit leicht geöffnetem Mund an…

      »Genau, mein Liebes! Deswegen bin ich hier.« Ehe sie sich versah, hatte er sie in die Arme genommen. Er küßte sie voller Leidenschaft. Zuerst schmiegte Flora sich an ihn. Sie liebte ihn, und so erwiderte sie seine Küsse.

      »Darling, wir heiraten so schnell wie möglich«, flüsterte er ihr ins Ohr. Da versteifte sie sich in seinen Armen. »Darling, es wird wunderschön sein! In Zukunft werden wir alles gemeinsam machen.« Sein Mund suchte wieder ihre Lippen, doch jetzt drehte sie den Kopf zur Seite.

      »Was erwartest du von mir?«

      »Ich verstehe nicht! Wichtig ist doch, daß wir heiraten. Über unsere Zukunft können wir dann gemeinsam entscheiden.«

      »Ich kann dich jetzt nicht heiraten.« Sie löste sich aus seinen Armen. »Stephan, hast du denn nicht verstanden? Ich bin im Begriff, Karriere zu machen.«

      »Ich liebe dich, Flora! Ich habe nicht die Absicht, über dich zu bestimmen. Ich verspreche dir auch, nicht eifersüchtig zu sein.«

      »Aber du willst nicht, daß ich mich von William Dodwell unter Vertrag nehmen lasse?«

      Stephan konnte dem forschenden Blick ihrer Augen nicht ausweichen. Natürlich war er von ihren Filmplänen nicht begeistert. »Noch steht nicht einmal fest, ob du unter Vertrag genommen wirst«, wich er aus.

      »Du glaubst also auch nicht


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