Safe Harbor. H.J. Welch
Deutsche Erstausgabe (ePub) Februar 2020
Für die Originalausgabe:
Copyright © 2019 by HJ Welch
Published in the English language as
»Safe Harbor«
Published by Arrangement with HJ Welch
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
ISBN-13: 978-3-95823-805-3
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen von Katie Kuhn
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Ihr Cursed-Team
Klappentext:
Ein Klassentreffen, an dem auch sein übergriffiger Ex teilnimmt? Keine sehr erfreuliche Aussicht für Computernerd Robin. Doch zum Glück gibt es ja noch Dair, seinen Mitbewohner und ehemaligen Marine – der perfekte Begleitschutz und Alibi-Partner für diese turbulente Woche. Doch Dair ist vielleicht gar nicht so hetero, wie es auf den ersten Blick scheint, und die Anziehung zwischen ihm und Robin bald deutlich spürbar. Werden es die beiden ungleichen Männer schaffen, ehrlich zueinander und zu sich selbst zu sein und auf ihre Gefühle zu vertrauen?
Prolog – Vor drei Monaten
Robin
»Hört diese Qual denn nie auf!«, rief Robin Coal und schlug sich verzweifelt die Hände vors Gesicht. »Dieser Horror! Dieser Albtraum!«
Peyton, seine beste Freundin, tätschelte Robin den Kopf, der auf dem Sofa saß und die Hände in die Luft warf. »Ganz ruhig«, sagte sie mit todernster Stimme.
Robin nahm die Hände vom Gesicht. Seine Unterlippe zitterte. »Ich halte das nicht mehr aus. Bitte zwing mich nicht dazu. Wenn du mich wirklich liebst, hörst du damit auf.«
Peyton schnalzte mit der Zunge und schaute auf ihr Handy. »Ich hasse es, dir schlechte Nachrichten zu überbringen, aber wir müssen noch mit einem letzten Bewerber sprechen.«
Robin ließ sich an die Sofalehne fallen. »Bestell meinen Eltern, ich hätte sie immer geliebt! Es war ein gutes Leben!«
Peyton lachte und kitzelte ihn an der Seite. Robin zahlte es ihr kreischend heim. Einen so skrupellosen Angriff konnte er ihr nicht durchgehen lassen. Als sie vollkommen zerzaust auf dem Fußboden lagen, stellte er sich wieder der Realität.
Sie würden nie den passenden Untermieter für das freie Zimmer finden.
Es stand schon seit ein paar Wochen leer und sie näherten sich gefährlich dem Zeitpunkt, an dem die nächste Monatsmiete fällig wurde. Dieses eine Mal mochten sie es schaffen, aber wenn sie bis März niemanden gefunden hatten, würde es Probleme geben.
Robin zog sich hoch und setzte sich wieder aufs Sofa. »Okay. Gut. Lass uns alle Bewerber noch einmal durchgehen. Der Typ mit der unheimlichen Pilzsammlung kommt nicht infrage, ja?«
Peyton nickte und setzte sich zu ihm. »Auch nicht das Mädchen, das so high war, dass es keinerlei Durchblick mehr hatte.«
»Oder das Mädchen mit dem Notizblock, das die Staubhöhe in Millimetern gemessen hat.«
»Oder der Fitnessfanatiker, der Junkfood aus dem Kühlschrank verbannen wollte.«
Robin schob seufzend die Brille hoch und rieb sich über den Nasenrücken. »Was ist mit dem Paar? Die schienen mir nicht allzu schlimm zu sein.«
»Machst du Witze?« Peyton sah ihn entsetzt an. »Der ältere Kerl wollte jedes Ei und jeden Liter Wasserverbrauch bis auf den Cent ausrechnen und aufteilen! Ich weiß, dass wir nicht reich sind, aber einen solchen Pfennigfuchser brauchen wir nicht!«
Robin studierte unglücklich die Notizen, die er sich in einem kleinen Block gemacht hatte. »Was sollen wir nur tun?«
Seine beste Freundin seufzte und legte den Arm um ihn. Da er noch kleiner war als sie, passte es genau. Und da er schon lange keinen Freund mehr gehabt hatte, waren Peytons Umarmungen das Beste, was er dieser Tage erwarten konnte.
»Wir finden schon eine Lösung. Hey, was hältst du davon, wenn wir uns nach dem letzten Bewerber etwas beim Thailänder bestellen und eine Flasche Wein aufmachen?«
Robin biss sich auf die Lippen und stellte sich vorab die Katastrophe vor, die ihnen bei diesem letzten Gespräch des Abends blühen würde. »Das hört sich gut an. Aber ich muss morgen arbeiten.«
Peyton küsste ihn auf den Kopf. »Du machst dir zu viele Sorgen, mein Schatz. Ein paar Gläschen Wein können nicht schaden. Du weißt doch, dass ich für dich da bin.«
»Ich kann mich um mich selbst kümmern«, grummelte Robin nicht allzu ernst.
Die Wahrheit war, dass er es liebte, gelegentlich von jemandem verwöhnt zu werden. Er wünschte nur, es könnte ausnahmsweise ein richtiger Freund sein. Stattdessen ließ er sich von Peyton knuddeln, während sie die Bewerbungsmail ihres letzten Kandidaten durchlasen.
»Alasdair Epping«, las Robin laut vor.
»Ex-Marine«, fügte Peyton hinzu und zog die Augenbrauen hoch. Ihre ganze Familie hatte auf die eine oder andere Weise mit der Armee zu tun und sie selbst war Krankenpflegerin. Robin merkte ihr an, dass sie es als Pluspunkt sah. Er selbst war sich da nicht so sicher.
»Und wenn er so ein Macho-Typ ist? Wenn es ihm nicht passt, dass wir…?«
Peyton rollte mit den Augen. »Wenn er homophob wäre, hätte er nicht auf eine Anzeige reagiert, in der ein Untermieter für einen Homo-Haushalt gesucht wird.« Sie schaute zu der Regenbogenfahne, die über ihrem Sofa an der Wand hing. »Außerdem ist er nicht mehr im Dienst. Er schreibt, dass er hier in Seattle als Mechaniker arbeitet. Woher willst du wissen, ob Homophobie nicht der Grund war, warum er aus dem Militär ausgeschieden ist?«
Robin schüttelte sich. »Ich hoffe nicht.« Das wäre ätzend.
»Hier… Er kocht gern und liebt Videospiele.« Es klopfte an der Tür. Peyton schaute auf die Uhr. »Und pünktlich ist er auch!« Sie sprang auf, um den Mann einzulassen.
Robin schnaubte. »Ich wette fünf Dollar, dass er gleich anfängt, sich die Zehennägel zu schneiden.«
Peyton verdrehte die Augen und öffnete die Wohnungstür.
Für einen Gott.
Robin wäre beinahe schon wieder vom Sofa gefallen.
Der Mann, der in der Tür stand, war wunderschön.