Die Vergütung von Betriebsräten. Martina Schlamp
für den Einzelfall anhand einer Würdigung sämtlicher Tatsachen, wie u.a. Leistung, Qualifikation oder Aufgabenfülle eines Mandatsträgers festzustellen, ob die Ausnahme eines „professionalisierten“ Betriebsratsmitgliedes besteht, wobei auch Kriterien wie die Betriebsgröße oder Position innerhalb des Betriebsratsgremiums Hinweise geben können. Nur dann ist für den jeweiligen konkreten Fall durch Auslegung zu ermitteln, ob er so ausgeprägt ist, dass eine Regelungslücke vorliegt und eine Einschränkung durch teleologische Reduktion vorzunehmen ist. Das kann zu einer ausnahmsweisen Nichtanwendung des Unentgeltlichkeitsgrundsatzes führen, wobei Zahlungen an Betriebsräte stets mit den weiteren Vergütungsvorschriften in Einklang stehen müssen.
105 Beispielhaft § 4 Nr. 26 UStG, § 3 Nr. 26, Nr. 26a EStG oder § 2 Abs. 1 Nr. 10 SGB VII. 106 Küttner/Röller, Ehrenamtliche Tätigkeit, Rn. 1. In den Brockhaus Nachschlagewerken wird ein Ehrenamt ebenfalls als „Wahrnehmung eines öffentlichen Amtes beziehungsweise einer sozialen Aufgabe ohne Bezüge, gegebenenfalls mit Möglichkeiten zur Aufwandsentschädigung“ definiert, https://brockhaus.de/ecs/enzy/article/ehrenamt (zuletzt abgerufen am 14.1.2018). 107 Küttner/Röller, Ehrenamtliche Tätigkeit, Rn. 1. 108 vgl. FG Hamburg DStRE 2007, 635, 636. 109 vgl. FG Hamburg DStRE 2007, 635, 636. 110 Küttner/Röller, Ehrenamtliche Tätigkeit, Rn. 2. 111 Greiner, NZA 2015, 285, 286; Küttner/Röller, Ehrenamtliche Tätigkeit, Rn. 2. 112 Vgl. auch Happe, S. 15 f. nach dem das Merkmal der Unentgeltlichkeit vielmehr den altruistischen Charakter von Ehrenämtern, nicht allein nach persönlichen Vorteilen zu streben, beschreibt. 113 GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 12. 114 GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 11. 115 GK-BetrVG/Franzen, § 1 Rn. 63; Fitting, § 1 Rn. 188, 190; Richardi, Einl. Rn. 99; vgl. auch BAG NZA 1990, 113, 114. 116 Fitting, § 1 Rn. 190; v. Hoyningen-Huene, Betriebsverfassungsrecht, § 10 Rn. 1. Die Rechtsnatur des Betriebsrates wird unterschiedlich beurteilt, vgl. den Überblick bei GK-BetrVG/Franzen, § 1 Rn. 63. 117 Vorzugswürdig ist die Einordnung des Betriebsrates als Repräsentant der Belegschaft, die heute auch weitgehend verwendet wird, so auch GK-BetrVG/Franzen, § 1 Rn. 65 f.; HWGNRH/Glock, § 37 Rn. 9; Fitting, § 1 Rn. 188; MünchArbR/v. Hoyningen-Huene, § 212 Rn. 12; Düwell/Kloppenburg, § 1 Rn. 143. Darüber hinaus lassen sich von der Bezeichnung der Rechtsstellung des Betriebsrates noch keine Rückschlüsse auf seine rechtliche Einordnung oder seine vermögens- und haftungsrechtliche Stellung ziehen, vgl. GK-BetrVG/Franzen, § 1 Rn. 66. 118 Gamillscheg, § 40 S. 543. 119 Gamillscheg, § 40 S. 543; HWGNRH/Glock, § 37 Rn. 10. 120 BAG RdA 1983, 328; GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 13; DKKW/Wedde, § 37 Rn. 38. 121 Fitting, § 1 Rn. 190; DKKW/Wedde, Einl. Rn. 128; v. Hoyningen-Huene, Betriebsverfassungsrecht, § 4 Rn. 1, 3; BAG BeckRS 9998, 149584. 122 Weiss/Weyand, § 37 Rn. 2. 123 Vgl. auch Aden, RdA 1980, 256, 258. 124 A.A. Aden, RdA 256, 258, der die Betriebsratstätigkeit als Beruf ansieht. 125 GK-BetrVG/Wiese, Einl. Rn. 89; DKKW/Däubler, Einl. Rn. 69; HWGNRH/Rose, Einl. BetrVG Rn. 90; v. Hoyningen-Huene, Betriebsverfassungsrecht, § 1 Rn. 13. 126 GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 11; Richardi/Thüsing, § 37 Rn. 6; Fitting, § 37 Rn. 6; HWGNRH/Glock, § 37 Rn. 9. 127 Fitting, § 37 Rn. 6; Richardi/Thüsing, § 37 Rn. 6; MünchArbR/Joost, § 220 Rn. 1 ff.; GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 11. 128 GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 10; Fitting, § 37 Rn. 6. 129 Pawlak/Ruge, Betriebsverfassungsrecht, Kap. 9 I; Richardi/Thüsing, § 37 Rn. 13; v. Hoyningen-Huene, Betriebsverfassungsrecht, § 10 Rn. 1. 130 GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 10; vgl. auch Fitting, § 37 Rn. 6 f. 131 Gamillscheg, § 40 S. 553. Die für die Betriebsratsarbeit aufgewendete Zeit stellt nach überwiegender Ansicht keine Arbeitszeit im Sinne des Arbeitszeitgesetzes dar und ist mit der arbeitsvertraglich geschuldeten Leistung nicht identisch; dennoch wird sie gleichwohl mit dieser gleichgesetzt und gilt daher zumindest in der Sozial- und Unfallversicherung als Beschäftigung, vgl. GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 12 ff.; Fitting, § 37 Rn. 14; Richardi/Thüsing, § 37 Rn. 13; vgl. auch BSG BeckRS 1976, 00662. Das BAG hat in einer jüngeren Entscheidung die Frage der Einordnung der Betriebsratsarbeit als Arbeitszeit i.S.d. § 2 Abs. 1 ArbZG allerdings offengelassen, vgl. BAG NZA 2017, 791, 793. 132 MünchArbR/Joost, § 220 Rn. 1. 133 Aden, RdA 1980, 256, 258; zustimmend auch Gamillscheg, § 40 S. 567, der die Tätigkeit als „Arbeit“ ansieht; für eine Abschaffung des Ehrenamtsprinzips auch Knipper, S. 89 f., die stattdessen Betriebsratstätigkeit als Gegenleistung für das Entgelt verlangt; Franzen, ZAAR-Kongress, § 2 Rn. 16 f., für eine dispositive Ausgestaltung; Byers, NZA 2014, 65, 69 f.; wohl auch Rieble, NZA 2008, 276, 280; kritisch Röhrborn, ArbRAktuell 2015, 573, 574 ff.; vgl. auch Misera, Anmerkung zu BAG Urt. v. 29.7.1980 – 6 AZR 231/78, SAE 1982, 69, 74, der die Betriebsratsarbeit jedenfalls nicht der Erbringung der bisherigen Arbeitsleistung gleichstellt. 134 Aden, RdA 1980, 256, 258. 135 Aden, RdA 1980, 256, 258. 136 Aden, RdA 1980, 256, 258. 137 Aden, RdA 1980, 256, 258. 138 Gamillscheg, § 40 S. 567. 139 Gamillscheg, § 40 S. 567. 140 LAG Hamm BeckRS 1997, 31016657; vgl. auch BAG NZA 1992, 72 (Ausübung der Betriebsratstätigkeit in der Hauptverwaltung). 141 LAG Hamm BeckRS 1997, 31016657. 142 LAG Schleswig-Holstein BeckRS 2005, 43079; Fitting, § 37 Rn. 20; GK-BetrVG/Weber, § 37 Rn. 27; a.A. HWGNRH/Glock, § 37 Rn. 25, der eine solche Änderung der Arbeitspflicht für Betriebsräte ablehnt. 143 BAG AuR 1969, 246; LAG Düsseldorf AuR 1975, 91 (nur mit Einverständnis des Arbeitgebers und bei Notwendigkeit). 144 BAG NJW 1965, 886, 887 (zu BetrVG 1952); LAG Schleswig-Holstein DB 2005, 2415. 145 BAG NZA 2017, 791, 793. 146 So HWGNRH/Glock, § 37 Rn. 45. 147