Von Menschen verstoßen – bei Jesus geborgen. Jan Vermeer

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schon vor Jahren verlassen. Wir sind so dankbar für eure Gebete und eure Unterstützung. Dank euch konnten wir einen kleinen Laden eröffnen. Er ist klein – nur 1 x 2 Meter groß, aber damit können wir genug für uns und zwei weitere christliche Schwestern verdienen. Die eine arbeitet als Krankenschwester in einem anderen Bundesstaat, aber sie lebt mit uns zusammen. Die andere kann dank unseres Einkommens studieren. Außerdem berichten wir bei Seminaren für verfolgte Christen, was wir erlebt haben.“

      Obwohl Meena bewegende Dinge erzählt, sind es erneut Sunitas Worte, die mich ganz tief berühren. Sie ist fröhlich, aber gleichzeitig zu aufgewühlt, um viel zu sagen. Irgendwann frage ich: „Wie fühlst du dich, wenn du an den Tag zurückdenkst, an dem du fast zu Tode geprügelt wurdest?“

      Sie schaut mir fest in die Augen, als sie sagt: „Meine Schwester hat sich zwischen mich und die Angreifer gestellt. Sie war wie Jesus und hat die Schläge eingesteckt, die für mich gedacht waren.“

      Wie recht sie hat. Meena hat sich geopfert und die Schläge eingesteckt, um ihre Schwester zu beschützen. Doch am Anfang der Übergriffe hatte Sunita das Gleiche für ihre Schwester getan. Und nun arbeiten sie, damit zwei weitere Frauen studieren und ihren Glauben festigen können. „Wir leben wirklich für Christus“, sagt Sunita. „Ich kenne die Namen der Menschen, die uns verfolgt und geschlagen haben, und ich bete jeden Tag für sie.“

      Und Gott erhört ihre Gebete! Im Vergleich zum ersten Treffen hat es den Anschein, als sei die Stimmung in ihrem Herkunftsdorf weniger feindselig geworden. All das, weil die beiden Schwestern diese schrecklichen Übergriffe durchgestanden und einander aufopferungsvoll geschützt haben. Sie waren bereit, für Gott ihr Leben zu geben. So wie Jesus es für uns alle getan hat!

       Zum Weiterdenken

       Was ich auch immer für euch erleiden muss, nehme ich gern auf mich; ich freue mich sogar darüber. Das Maß der Leiden, die ich für Christus auf mich nehmen muss, ist noch nicht voll. Und ich leide für seinen Leib, für seine Gemeinde. Kolosser 1,24

      1. Wie kann sich jemand in seinem Leiden freuen?

      2. Was lehren uns Meena und Sunita in Bezug auf diesen Bibelvers? Was hat ihnen die Kraft gegeben, sich zu freuen?

      3. Was könnte „Das Maß der Leiden … ist noch nicht voll“ bedeuten? Unsere Sünden sind doch zweifellos vollständig gesühnt.

      4. Meena und Sunita haben uns deutlich vor Augen geführt, was es heißt, für Jesus zu leiden. Wie kommt es, dass ihre Geschichte uns eher ermutigt als entmutigt?

      5. Meena und Sunita wären fast für die Botschaft der Bibel gestorben, aber sie haben die Qualen überstanden. Welche Botschaft sendet das an die Verfolger aus?

      6. Welche Teile der Geschichte können Sie nachempfinden?

      7. Ist es möglich, Gott durch Leiden zu ehren? Wie? Was können wir von Meena und Sunita lernen? Was können wir von Jesus selbst lernen?

       Kapitel 4

       Warum lässt Gott Leid zu?

      Es ist der erste Tag meiner ersten Indien-Reise und ich freue mich darauf, die verfolgten Christen kennenzulernen. Gleichzeitig bin ich aber auch unsicher: Noch nie habe ich mit den Christen hier zusammengearbeitet und weiß daher auch nicht, ob sie meine Fragen verstehen werden, ob ihnen klar ist, warum wir unsere Gespräche führen, und ob überhaupt jemand in der Lage ist, meine Fragen verständlich zu übersetzen. Außerdem habe ich keine Ahnung, ob die ausgewählten Gesprächspartner alle gut vorbereitet wurden.

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