Titain - Warrior Lover 15. Inka Loreen Minden

Titain - Warrior Lover 15 - Inka Loreen Minden


Скачать книгу

      Shadow

      Flame

      Verox

      Anka & Chaz (Warrior Lover Snack)

      Maia & Onyx (Warrior Lover Snack)

      Slayer

      Xadist

      Tyr & Nuka (Warrior Lover Snack, gay)

      Titain

      Zayn & Sila (Warrior Lover Snack)

      Vorwort

      Ihr Lieben, in dem Warrior Lover Snack »Tyr & Nuka« habt ihr bereits einen Einblick bekommen, was euch in dieser Story erwarten könnte. Wer den Roman nicht gelesen hat, darf sich nun überraschen lassen und auf ein völlig neues Setting und … auf ein wenig andere Warrior freuen. Ich wünsche euch spannende Unterhaltung mit Pearl und Titain!

      Alles Liebe

      Eure Inka

      PS: Endlich erfahrt ihr auch, was es mit Paradisia auf sich hat. Diesen mysteriösen Ort habe ich schließlich schon in den ersten Warrior Lover Teilen immer wieder erwähnt und zwar als »geheime Insel im Indischen Ozean, die von der Verstrahlung durch den Großen Krieg verschont geblieben ist«. Dort sollen regimetreue Bürger, die ihrer Stadt einen besonderen Dienst erwiesen haben, den Rest ihres Lebens in Luxus verbringen dürfen.

      Kapitel 1 – Dreißig Jahre zuvor

      Titain hasste sein Leben, hasste es, was die Ärzte und Wissenschaftler ihm angetan hatten. Doch er konnte sich nicht dagegen wehren. Er war nun ihr Sklave, genau wie die armen Menschen in den Gefängnissen im Keller der Fabrik, die Titain an jedem neuen Tag zur Arbeit zwingen musste.

      »Aleyna!«, rief ein dunkelhaariger, junger Mann, der wie alle Einwohner der Wüstenstadt ein sackartiges beiges Gewand trug, und streckte den Arm nach einem schwarzhaarigen Mädchen aus, das kaum älter als fünfzehn zu sein schien. »Komm zu mir!«

      »Amir!« Sie rannte aus ihrer Zelle direkt in seine Arme, kaum dass Titain ihre Tür geöffnet hatte, und der junge Mann zog sie beschützend hinter sich. Beide hatten eine sehr viel dunklere Haut als er und beinahe schwarze Augen, genau wie die meisten anderen Einwohner der Wüstenstadt – zumindest diejenigen, die Titain und seine Waffenbrüder vor einigen Wochen gefangen hatten. Die restlichen Einheimischen hielten sich seitdem versteckt. Sie unterhielten sich außerdem in einer Sprache, die Titain nicht verstand, doch das Handycom an seinem Handgelenk übersetzte für beide Seiten jedes Wort.

      Titain wusste, warum seine Schöpfer diese armen Seelen fernab ihrer Heimat New World City ausgesucht hatten: Sie sollten Kampfroboter zusammenbauen. Sobald diese Leute ihre Arbeit verrichtet hatten, würden Titain, Koa, Cadoc und die anderen Warrior alle Männer, Frauen und Kinder umbringen müssen, die in der Fabrik schufteten. Es durfte keine Zeugen geben, niemand von der »Garde der Metallsoldaten« wissen, die in Zukunft eine Stadt beschützen sollte, von der selbst Titain keine Ahnung hatte, wo sie lag. Er glaubte jedoch, dass er sie schon einmal besucht hatte. Perverse Ärzte hatten ihn dort verändert und zu dem gemacht, was er heute war. Die Erinnerung an den Ort hatten sie ihm nehmen können, das Andenken an die Schmerzen, an die unvorstellbaren Qualen, war ihm geblieben – wahrscheinlich absichtlich, um ihn zu ermahnen, dass er ohne seine Schöpfer nicht überleben konnte. Diese Barbaren!

      Titain fragte sich schon lange nicht mehr, warum er und die anderen Warrior nicht einfach diese geheime Kolonie beschützen konnten, schließlich hatten sie in New World City die härteste und beste Krieger-Ausbildung erhalten, um genau das zu tun: »ihre« Städte gegen alle Eindringlinge zu verteidigen. Er kannte die Antwort: Ihre Erschaffer trauten ihnen nicht. Zu recht! Wenn Titain könnte, würde er jeden dieser Bastarde umbringen und die armen Menschen befreien.

      Kapitel 2 – Kein Paradies (Gegenwart)

      Hurra, ein neuer Tag im Paradies, dachte Pearl sarkastisch, als sie die Beine aus dem viel zu schmalen Bett schwang. Wäre sie eine Privilegierte, besäße sie eine hübsche Wohneinheit mit Blick auf die Unterwasserwelt und einem Bett, das für ihre Größe angemessen war. Als Arbeiterin musste sie sich jedoch mit einer kleinen Schlafkammer plus Sanitäreinheit in den tiefer gelegenen Bereichen der Meeresstadt zufriedengeben und dankbar sein, dass sie überhaupt hier leben durfte – geschützt vor atomarer Verstrahlung und der gnadenlosen Hitze der Sonne. Dabei würde sie so gerne wissen, wie es auf der Erdoberfläche aussah. Ob dort, außer in den Kuppelstädten, überhaupt noch Leben existierte?

      Schwermütig seufzend legte sie den Zeigefinger in eine kleine Ausbuchtung an der Wand. Es gab einen kurzen Pikser, den sie kaum spürte, dann analysierte ein Programm anhand ihres Blutes, ob ihr Körper einen Mangel aufwies. Zum Glück heilten die winzigen Wunden bei ihr in rasender Geschwindigkeit. Die restlichen Bewohner mussten täglich einen anderen Finger nehmen, weil sie sonst völlig zerstochene Kuppen hätten.

      Während das Gerät hinter der Wandverkleidung die Zutaten für ihre tägliche Vitamin- und Mineralstoffpille zusammenmischte, stellte sich Pearl unter die Dusche. Jeder Tag begann bei ihr gleich: aufstehen, Blut analysieren lassen, duschen, die Pille schlucken, anziehen, zum Essen in die Kantine gehen, arbeiten oder – wenn sie frei hatte – einem ihrer wenigen Hobbys frönen.

      Langweilig.

      Sie sollte trotzdem zufrieden sein und nicht ständig mit ihrem Leben hadern. Pearl befand sich an einem Ort, zu dem einst alle reichen, schönen und einflussreichen Menschen gewollt hatten, obwohl kaum wirklich einer daran geglaubt hatte, dass er existierte: Paradisia. So erzählte man sich hier zumindest.

      Diese Kleinstadt war noch vor dem Großen Krieg im Persischen Golf – oder besser gesagt: unter der Wasseroberfläche – erschaffen worden, finanziert als Geheimprojekt von mehreren Scheichs. Das Binnenmeer hatte sich wegen seiner geringen Tiefe von nur maximal hundert Metern bestens dafür geeignet. Ursprünglich gedacht als exklusives Entspannungs-Resort für superreiche Urlauber, hatte Paradisia bei Kriegsbeginn denen, die den »Eintritt« aufbringen konnten, als Zufluchtsort gedient. Pearls Vorfahren hatten nicht mit Geld gezahlt, sondern mit ihrer Freiheit. Sie durften mit in die Unterwasserstadt, um den Privilegierten das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

      Für Pearl war es alles andere als entspannend, denn sie musste jede Woche sechs Tage lang arbeiten und hatte nur am siebten Tag frei – sofern es keinen Notfall gab. Und an diesem Ort war gewiss nicht wirklich alles traumhaft, sorgenfrei und wunderschön. Paradisia war wie ein Gefängnis für sie, bloß dass sie nicht von Gittern, sondern von Milliarden Litern Meerwasser eingeschlossen war.

      Sie trat aus der Dusche, wobei sie wegen ihrer Größe fast den Kopf einziehen musste, rubbelte sich schnell trocken und wickelte das Handtuch um ihr kurzes Haar. Dann musste sie wenigstens die Farbe nicht sehen, wenn sie am Spiegel vorbeiging. Lohfarben – was war das überhaupt? Eine Mischung aus rot und hellbraun. Nichts Halbes und nichts Ganzes, genau wie sie.

      Jetzt hör doch mal auf, dich ständig über alles zu beschweren, schimpfte sie sich und hörte die Stimme ihres ehemaligen Lehrers Mr. Twiggle durch den Kopf hallen: Mehr Dankbarkeit, junges Fräulein!

      Ein Fräulein war sie mit ihren fast dreißig Jahren nicht mehr, ansonsten hatte sich an ihrer Einstellung kaum etwas geändert: Sie hasste es hier. Bloß ihre Arbeit ließ sie durchhalten. Die war abwechslungsreich und lenkte sie wenigstens ab – was wahrscheinlich auch Sinn und Zweck der ganzen Beschäftigungsmaßnahmen sein sollte. Denn sobald es einmal nichts für sie zu tun gab, kam sofort einer der drei Oberen zu ihr, um ihr neue Aufgaben zuzuteilen.

      Prompt fiel ihr Cornelius Hawthorne ein und wo sich dieser Obere genau in diesem Moment befand. Das hätte sie ja fast vergessen!

      Hastig schlüpfte sie in ihre Unterwäsche und anschließend in den dunkelgrünen Arbeiteroverall, warf das Handtuch über die Trockenstange in der winzigen Nasszelle und fuhr sich mit den Fingern durch ihre verstrubbelten Haare. Das sollte reichen.


Скачать книгу