Mehr als Fasten. Отсутствует

Mehr als Fasten - Отсутствует


Скачать книгу

      Mental fühle ich mich ebenfalls anders: Durch den Verzicht auf Medien am Abend ist das Gehirn nicht so vielen Eindrücken ausgesetzt und ich entspanne deutlich. Ich lese mehr, gehe spazieren oder mache ein Puzzle, lege ein Hörbuch ein o. Ä. Auf Gott zu hören, ist auch leichter für mich, wenn ich nicht so abgelenkt bin wie sonst oft.

      Einmal habe ich fünf Tage gefastet, um eine Antwort von Gott auf eine schwierige Frage zu erhalten. Die hat er mir am Ende dieser Zeit tatsächlich gegeben. Das war eine große Ermutigung für mich.

      Ich merke, dass diese Entschleunigung meinem Körper und meiner Seele guttut. Letztes Jahr habe ich sogar beschlossen, mich an einem beliebigen Tag jede Woche auf dieselbe Weise in meinem Konsum einzuschränken wie vor Ostern. Das klappt bisher wunderbar. Ich kann es nur jedem empfehlen.

      Karen Meißner

      Jesus zog mit seinen Jüngern weiter in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er sie: »Für wen halten mich eigentlich die Leute?« Sie antworteten ihm: »Manche halten dich für Johannes den Täufer, andere für Elija und wieder andere für einen der Propheten.« Da fragte er sie: »Und für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete ihm: »Du bist der Christus.« Und er schärfte ihnen ein, mit niemandem darüber zu reden.

      # Jünger

      Wörtlich „Schüler“, die ihrem Lehrer folgten, um von ihm zu lernen. Hier geht es um die zwölf Jünger von Jesus, die etwa drei Jahre mit ihm lebten.

      # Johannes der Täufer

      Hier ist der nach seiner Tötung (Markus 6,27) vermeintlich wieder auferstandene Johannes der Täufer gemeint. Der Mann, der der Vorläufer von Jesus war und der Jesus taufte (Johannes 1,6-8.29-34).

      # Elija

      Prophet im 9. Jahrhundert v. Chr. Er soll noch einmal wiederkommen, bevor Gott über alle Menschen Gericht halten wird (Maleachi 3,23-24). Jesus identifizierte Johannes den Täufer mit Elija (Matthäus 11,13-14).

      # Propheten

      Hier Menschen im Alten Testament, die verkündeten, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hatte.

      # Christus

      Titel, der bedeutet: der Gesalbte (hebr. Messias). Von Propheten des Alten Testaments angekündigt (z. B. Jesaja 9,5-6) und von den Israeliten als Friedenskönig und Befreier sehnlichst erwartet.

      [no image in epub file]

      Für wen hältst du mich?

      Für eine befreundete muslimische Familie von mir ist Jesus einer der Propheten. Für eine Freundin ist er Notnagel, wenn es ihr schlecht geht und ich für sie bete. Für eine andere eine historische Gestalt, die sie sich vom Leib hält. Wer ist Jesus?

      Irgendwo am nördlichen Ende der Golanhöhen, in der Nähe der Stadt Cäsarea Philippi, spricht Petrus es aus: Du bist der Christus. Und das genau zu dem Zeitpunkt, an dem Jesus beschließt, zum letzten Mal nach Jerusalem zu gehen. Der vorlaute Petrus hat es als Erster aus dem Kreis der Jünger ausgesprochen. Jesus ist nicht nur ein ganz besonderer Mensch. Er ist so unendlich viel mehr: der Retter, den alle Israeliten sehnsüchtig erwarten. Der, der aus dem Geschlecht von König David stammt. So wie es die Propheten vor Jahrhunderten angekündigt haben. Seine Reden haben ihr Herz getroffen, seine Heilungen seine Macht demonstriert. Alles Zeichen des angekündigten Messias.

      Der Wendepunkt im Leben von Jesus ist gekommen. Er weiß, was am Ziel dieses langen Weges auf ihn wartet: der Tod. Die Jünger sind noch ahnungslos. Doch die Ernüchterung wird bald kommen, denn Jesus ist nicht der von den Israeliten erwartete siegreiche, königliche Retter, der die Römer aus dem Land vertreiben und Israel groß und mächtig machen wird. Im Gegenteil: Er wird als Ausgestoßener elendig sterben. Deshalb sollen die Jünger noch schweigen, um keine falschen Erwartungen zu wecken.

      Aber, auch das wissen die Jünger noch nicht: Das wird nicht das Ende sein … Und es wird für sie schwerwiegende Folgen haben, sich zu diesem ganz anderen König zu bekennen: Einige werden im Gefängnis landen, andere verbannt oder gar getötet werden. Ja, es kostet was, sich zu Jesus zu bekennen.

      Monika Büchel

      # Impuls

      Die Menschen damals merkten, dass Jesus kein gewöhnlicher Mensch war.

      Für mich ist er unter anderem ein verlässlicher Freund.

      Wer ist Jesus für Sie (ein guter Hirte, ein Kontrolleur, Polizist, einer, der fünf gerade sein lässt …)?

      Ihr Bild von ihm beeinflusst maßgeblich, wie Sie durchs Leben gehen.

      Danach erklärte Jesus seinen Jüngern zum ersten Mal, was Gott mit ihm vorhatte: »Der Menschensohn wird viel leiden müssen. Die Ratsältesten, die führenden Priester und die Schriftgelehrten werden ihn als Verbrecher behandeln. Sie werden ihn hinrichten lassen, aber nach drei Tagen wird er vom Tod auferstehen.« Das sagte er ihnen ganz offen. Da nahm Petrus ihn zur Seite und fing an, ihm das auszureden.

      Aber Jesus drehte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus streng zurecht: »Geh weg von mir, Satan! Dir geht es nicht um das, was Gott will, sondern um das, was Menschen wollen.«

      # Menschensohn

      So bezeichnete sich Jesus häufig. Er erinnerte damit an die Aussage in Daniel 7,13-14, die auf den endzeitlichen Herrscher des Gottesreiches (den Messias) hinweist, der mit göttlichen Rechten ausgestattet ist. Er übernimmt – nach Tod und Auferstehung – in seinem göttlichen Reich die Macht.

      # Ratsälteste, führende Priester und Schriftgelehrte

      Zum jüdischen „Parlament“, dem Hohen Rat, gehörten 71 Abgeordnete: die Ratsältesten (weltliche Führung), die Hohenpriester (geistliche Führung) und die Schriftgelehrten (juristisch-theologische Führung).

      # Satan

      Der Gegenspieler Gottes, auch Feind, Widersacher oder Teufel genannt.

      [no image in epub file]

      Angezählt

      Die Tage von Jesus auf der Erde sind angezählt. Das weiß er. Jesus weiß haarklein, was auf ihn zukommt. Er weiß auch, dass kein Weg daran vorbeigeht. Was er wohl fühlt, als er darüber spricht? Denn Jesus ist zwar ganz Gott, aber gleichzeitig ganz Mensch. Deshalb empfindet er auch ganz wie ein Mensch. Trotzdem geht er unbeirrt auf Jerusalem zu, weil Gott es so entschieden hat.

      Manche beißen sich auch heute an der Frage fest, wie ein liebender Gott so etwas Grausames fordern kann. Etwas, was ein liebender menschlicher Vater niemals übers Herz bringen könnte. Ich weiß keine andere Antwort als die, dass Gott es Jesus zumutet – aus grenzenloser Liebe zu uns. Dass Gott diesen tiefen Schmerz aushält – aus grenzenloser Liebe zu uns.

      Wieder der vorlaute Petrus, der Jesus über den Mund fährt: Nie und nimmer soll Jesus wie ein Abschaum der Gesellschaft behandelt werden. Doch nicht dieser wunderbare Mann! Das passt doch nicht in das Bild, das sich Petrus von seinem König, seinem Retter gemacht hat. Es passt nicht in das populäre Heilsbild der damaligen Zeit.

      Jesus erkennt hinter den ach so menschlichen, wohlmeinenden Worten von Petrus seinen Gegenspieler: Satan, der ihn von seinem Weg abbringen will. Der verhindern will, dass er Gottes Willen erfüllt. Denn Satan will nicht das Heil der Menschen, sondern deren Unglück. Jesus dagegen ist sich mit seinem himmlischen Vater einig: Er will das Heil der Menschen und deren Glück. Das ist der Grund, weshalb er nach Jerusalem muss,


Скачать книгу