Demütig. Cosette
hatte sich eine Menschentraube um das Spektakel gebildet. Als Galatea dort ankam, machten die Neugierigen ihr Platz, sodass sich ein Korridor bildete, durch den sie schreiten konnte, mit aufrechtem Gang und gestrafften Schultern.
Nun, da sie vor dem Fremden stand, hielt er inne und schaute sie an. Sein Blick war zornig, aber sie sah auch Furcht, die er zu verstecken versuchte, und vor allen Dingen Stolz.
Sie schnalzte und hob mit dem Ende der Peitsche sein Kinn an. Wie eine Ware betrachtete sie sein Gesicht von allen Seiten. Bis er den Kopf wegzog. Aufbrausend schlug Galatea die Peitsche gegen seinen Hals. Er schrie vor Schmerz auf und wollte die brennende Stelle betasten, aber die Wachen hielten seine Arme noch immer fest.
«Meinst du, die Kleidung könnte dich schützen?», spöttelte sie. «Striemen sind das Gewand eines Sklaven und sonst nichts. Das ist meine Philosophie.»
Der Fremde zischte: «Ja, Herrin.»
«Ich habe dich noch nicht als Sklaven akzeptiert», fauchte sie aufgebracht. «Also wage es ja nicht, mich noch einmal als deine Herrin zu bezeichnen!»
Galatea kniff die Augen zusammen. Dann holt sie aus und schlug dem Mann von unten zwischen die Beine, nicht fest, gerade so, dass sie ihn in die Schranken wies. Sie wollte ihn nicht zu sehr quälen. Er schien neu zu sein, wirkte unsicher und kannte bestimmt seine Grenzen noch nicht, ebenso wie sie nicht wusste, wie viel er vertrug. Ihn vergraulen war das Letzte, was sie wollte. Vielmehr lechzte sie danach, mit ihm zu spielen.
Schmerztrunken sackte er zusammen. Die Aufseher ließen ihn einfach auf die Knie sinken. Und obwohl er seine Lenden mit den Händen schützend bedeckte, entging es Galatea nicht, dass sein Schwanz unter der Hose anschwoll. Die Wölbung war klein und durch das Schwarz seiner Hose und das diffuse Licht Sodom Citys kaum zu erkennen. Aber Galatea besaß Augen wie ein Adler. Und Erfahrung.
Erregt schaute sie auf den Mann herab und streichelte gleichzeitig das M auf ihrem Handrücken. Vor sechs Jahren hatte sie das Zeichen der Meister eintätowieren lassen, denn sie hatte ihren Lebensstil gefunden.
Sie war gespannt zusehen, wie er auf Demütigung reagierte und nackt aussah. Also gab sie den Wächtern ein Zeichen. «Zieht ihn aus!»
Wütend sah der Fremde zu ihr auf. Kaum hatten die Aufseher begonnen, ihm die Kleidung vom Leib zu zerren, trat und schlug er um sich wie ein wildes Tier. Sie konnten ihn kaum bändigen und schafften es gerade mal, Socken und Schuhe abzustreifen.
«Haltet ihn fest, ihr Unfähigen!», befahl Galatea scharf.
Die Wachmänner legten ihn inmitten der Menschentraube mit dem Rücken auf den Boden. Zwei von ihnen setzten sich auf seine Arme, der dritte sich auf seine Beine. Der Fremde sprach nicht, er schrie nicht, bettelte und flennte nicht, sondern kämpfte nur gegen die menschlichen Fesseln an.
Bedächtig trat Galatea neben den Mann, stellte sich über ihn und schmunzelte herablassend. Drohend ließ sie den Riemen der Peitsche über sein Gesicht tänzeln.
«Für wen hältst du dich, Sklave?», fragte sie rhetorisch. «Du missachtest jegliche ungeschriebenen Gesetze ...»
Mit einem Mal begann er zu grinsen.
Galatea ging in die Hocke, wobei sich der Lederschlitz zwischen ihren Beinen weiter öffnete und ihre Möse präsentierte, und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Ein, zwei, drei Mal, mit Genugtuung und Prickeln in der Muschi. «Du bist ein harter Brocken, dessen Schale ich nur zu gerne knacken werde.»
Sie griff unter ihren Mantel, streifte mit dem kleinen Finger kurz ihren Nippel und zog ein Messer hervor. Nun – endlich – sah sie Panik in seinen Augen. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Einmal keuchte er, presste aber sofort die Lippen aufeinander. Innerlich schmunzelnd ertappte sie ihn dabei, wie sein Blick zu ihrem Fötzchen wanderte. Als Galatea ihm die Klinge an den Kehlkopf legte, hielt er kurz die Luft an.
«Bitte nicht», wisperte er leise.
Endlich. Er bettelte. Am liebsten hätte Galatea ihm sofort befohlen, sie auf der Stelle vor all den Leuten zu lecken, an ihrer Möse, die schon feucht und bereit für seine Zunge war. Aber so weit war das Spiel noch nicht. Noch lange nicht.
Schweiß perlte von der Stirn des Mannes. Galatea nahm blitzschnell das Messer von seiner Kehle, hielt es an seine Stirn und fing einige Tropfen mit der Klinge auf. Er zuckte zusammen. Wie ein Geier, der auf seiner Beute hockte, legte sie den Kopf schräg und blinzelte.
«Ich könnte dich schneiden», säuselte sie. «Ich habe die Macht dich aufzuschlitzen oder deinen Schwanz abzutrennen, ohne dass du etwas dagegen tun könntest. Wie würde dir das gefallen?» Nicht, dass sie das vorgehabt hätte, aber sie musste ihm dringend seine Hilflosigkeit vor Augen führen, sonst würde sie ihn nicht unterwerfen können. Und dass er unterworfen werden wollte, war klar, denn sonst wäre er nicht in die Schwarze Stadt gekommen – zudem bekleidet – und hätte sich den Sklaven-Stempel aufdrücken lassen.
Ängstlich schüttelte er den Kopf, aber Galatea bemerkte, dass sein Kampfeswille noch lange nicht gebrochen war. Seine Augen funkelten wild, als er flüsterte: «Bitte, verschone mich. Ich flehe dich an. Tu mir nicht weh. Töte mich nicht.»
Sie lachte erheitert auf. «Du wirst noch viele Tode sterben, hier unten in Sodom City. Bittersüße Tode.» Dann hielt sie ihm das Messer vors Gesicht. «Küsse die Klinge als Zeichen deines Willens, dich zu bessern und zu beugen.»
Mit Genugtuung beobachtete sie den inneren Kampf, der sich in seiner Miene widerspiegelte. Er wollte sie sicherlich anspucken, knirschte mit den Zähnen und rümpfte die Nase. Dann, ganz zaghaft, hob er den Kopf und spitzte die Lippen. Die ganze Zeit über starrte er Galatea an. Erst als er die Klinge schnell und angewidert geküsste hatte, schaute er kurz zur grölenden Menge und legte den Hinterkopf auf dem Boden ab. Für Sekunden schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete und Galatea erneut ansah, lag Erschöpfung in seinem Blick, vielleicht sogar ein wenig Verzweiflung.
Wer mochte er sein? Sie würde nicht fragen, denn in Sodom City war jeder der, der er sein wollte, und nicht länger das, was das Schicksal einem zu sein diktierte. In die Schwarze Stadt wurde man nicht hineingeboren – Kinder wurden nicht geduldet –, sondern man entschied sich freiwillig dafür, hier zu leben oder einzukehren. Trotzdem nagte die Neugier an Galatea.
Um zu prüfen, ob es den Mann erregte, vor den Augen aller Anwesenden gedemütigt und geschlagen zu werden, packte sie ihm direkt und fest zwischen die Beine. Nun zappelte er wieder, gab aber keinen Laut von sich. Sein Schwanz war halb erigiert. Sie waren auf dem richtigen Weg. So sehr seine Augen auch vor Zorn funkelten, sein Körper sprach eine andere Sprache.
Die Sprache der Schwarzen Stadt.
Die Sprache der Lust.
Als sie die Klinge an den Kragen seines T-Shirts legte, hielt er erschrocken inne.
«Du benimmst dich wie ein wilder Hengst», hauchte sie verführerisch, und doch lag Gefahr in ihrer Stimme, «aber ich weiß dich zu zähmen. Bald schon wirst du mir die Füße küssen und vor Dankbarkeit heulen, weil ich deinen Rücken mit Striemen überziehe.»
Behutsam schnitt sie sein Shirt auf. Auch vor seiner Hose machte sie keinen Halt. Sie schälte dem Fremden praktisch die Kleidung vom Körper. Er zitterte und hob den Kopf, um zu beobachten, was genau sie tat. Eine Gänsehaut kam zum Vorschein, als er nackt unter Galatea lag. Binnen Sekunden lief er hochrot an. Er atmete schwer und bemühte sich, die Anwesenden zu ignorieren. Die Zuschauer pfiffen. Sie riefen ihm Obszönitäten zu und streichelten ungeniert ihre Muschis und Schwänze. Der Fremde hatte aber auch einen prächtigen Penis! Und pralle Nüsse noch dazu! Galatea lief das Wasser im Mund zusammen und sie dachte an all die herrlichen Dinge, die sie ihm antun könnte.
«Wie konnte er bekleidet nach Sodom City gelangen?», fragte sie einen der Aufseher. «Alle Sklaven müssen doch beim Betreten der Stadt die Kleidung abgeben.»
Der Wächter errötete schuldbewusst. «Die Wachen im Norden haben sich einen Spaß mit ihm gemacht. Er wollte die Sachen nicht ablegen, und sie haben ihn nicht gezwungen –»
«Sondern ins offene