Doc Savage - Das vergessene Imperium. Kenneth Robeson

Doc Savage - Das vergessene Imperium - Kenneth Robeson


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Was ein Glück war, entdeckte Johnny, als er den Kopf hob. Er pochte, und das Pochen wurde immer intensiver, bis es zu einem schädelsprengenden Kopfschmerz anwuchs.

       Johnny unterdrückte ein leises Stöhnen, schob es tief in seine trockene Kehle hinab. Der Schwamm in seinem Mund unterstützte ihn bei seinen Bemühungen.

       Als er die Qual unter Kontrolle bekommen hatte, versuchte er erneut, sich zu bewegen. Seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, obwohl seine Beine anscheinend ohne Fesseln waren. Jedoch fühlten sich seine Knie quälend wie aus Gummi an.

       Sorgsam darauf achtend, kein verräterisches Geräusch zu verursachen, wagte es der knochige Archäologe, den Kopf bis auf Höhe des Rückfensters anzuheben.

       Er hatte Erfolg – obwohl die Anstrengung nur mit zusammengebissenen Zähnen und auf Kosten eines unendlichen Schmerzes tief in seinem langen Schädel möglich war.

       Durch das Fenster fiel ihm das etwas gespenstische Tableau der schottischen Nacht in die trüben Augen. Es war Vollmond, und er goss sein Licht über die Moore, bis sie glänzten wie Silber. Lochs in einer erstaunlichen Anzahl zogen vorüber. Sie erinnerten unter dem kalten Mondlicht an verstreute Spiegel.

       Johnny balancierte auf den Knien, legte das Kinn auf den Türgriff und prüfte dessen Spielraum. Er war zu schwach, um ihn gewaltsam aufzudrücken und die Tür zu öffnen.

       Die Geschwindigkeit, mit der das Auto fuhr, war ein Argument dafür, dass es klug wäre, nicht durch die Tür zu springen, selbst wenn sie sich öffnen ließe.

       Johnny verlegte sich lieber auf das genaue Beobachten. Er hoffte, Landmarken zu erkennen und sich seines Aufenthaltsorts zu vergewissern.

       *

       Das Automobil fuhr lange Zeit dahin. Beim Anblick eines Netzwerks von Gittern zu beiden Seiten wusste William Harper Littlejohn, dass er einen Fluss oder ein schmales Loch überquerte. Im Geiste berechnete er die Zeit, die die Überquerung benötigte.

       Zumindest die letzten zehn Minuten der Fahrt gingen durch spärlich besiedeltes Land, und der allerletzte Teil der Reise führte über eine Straße, die ungeteert und rau war. Der Wagen hielt an, und Johnny glitt auf den Wagenboden zurück und täuschte Bewusstlosigkeit vor. Seine Ohren waren jedoch gespitzt.

       Der Fahrer stieg aus, worauf ein lautes Quietschen rostiger Scharniere folgte, die besagten, dass ein Eisentor geöffnet wurde. Der Fahrer kehrte zurück, und sie fuhren in etwas, das anscheinend ein bescheidener Landsitz war, wie Johnny entdeckte, als der Wagen ausrollte, stehenblieb und der Fahrer erneut ausstieg, um die Tür vor Johnnys überraschtem Gesicht aufzureißen.

       »Wach, hm?«, sagte der Mann durch die zusammengebissenen Zähne.

       »Mmm...«

       Welche Worte Johnny auch gesprochen haben mochte, sie kamen nicht an dem trockenen Schwamm in seinem Mund vorbei. Rasch wurde ihm eine Binde über die Augen gelegt – aber nicht, bevor der Archäologe einen kurzen Blick auf ein beträchtlich großes steinernes Haus erhielt, dahinter ein vom Mondlicht beleuchtetes Wasser.

       Der Entführer im Kilt legte raue Hände auf Johnnys skeletthafte Gestalt und hob ihn aus dem Auto.

       In Johnnys Ohren tönte das Knirschen von Schuhen auf Kies, das charakteristische Klappern einer Tür, die aufgeschlossen wurde, und dann wurde die Luft kühler und etwas feuchter. Johnny hatte das Gefühl, in einem sehr engen Raum zu sein.

       Als er niedergelegt wurde, geschah dies nicht auf einen Fußboden oder eine Pritsche, sondern in eine muffige Kiste, die nicht lang genug für seine lange Gestalt war.

       Der Schwamm wurde ihm mit solcher Plötzlichkeit aus dem Mund gerissen, dass er Angst um seine Schneidezähne hatte. Seine suchende Zunge konnte sich ihrer Unversehrtheit vergewissern.

       »Was hat das alles zu bedeuten?«, verlangte Johnny zu wissen.

       »Maul halten!«, knurrte die Stimme seines Fängers. »Ich stelle hier die Fragen.«

       »Ich würde gern wissen, wen ich hier vor mir habe«, sagte Johnny mürrisch.

       Die Binde wurde ihm von den Augen gerissen. Johnny fand sich fast Nase an Nase mit seinem Fänger wieder.

       Der Mann besaß den Leibesumfang einer Rinderhälfte. Seine Haut war wie Trockenfleisch – tabakfarben und fast völlig der Gesundheit mangelnd, genau wie sein Gesicht. Abgesehen von seinen Augen. Sie waren sehr lebendig und glitzerten.

       Seine Bartkoteletten hätten absolut komisch sein können, wären da nicht diese unangenehmen Augäpfel gewesen. Sie verliehen dem Mann den Anschein eines wilden, wütenden Igels.

       Johnny sah weg – und sein Blick fiel auf eine aufrechte Form, die er wiedererkannte. Sie war aus Holz, hatte jedoch ein Gesicht, das ihn aus aufgemalten Augen anstarrte. Ein uralter Sarkophag.

       Johnny hatte keine authentischen Exemplare mehr aus den Gräbern der ägyptischen Pharaonen herausgeholt. In diesen Kisten lagen gewöhnlich Mumien. William Harper Littlejohn hatte nie viel Begeisterung für Mumien gehabt. Tatsächlich sah er in ihnen die entsetzlichsten, makabersten Dinge, die ihm bekannt waren.

       Da fiel ihm die übel riechende Kiste wieder ein, in die er gelegt worden war.

       »Bin ich in einem... Sarg?« Er schluckte und richtete sich in seinem Entsetzen auf.

       »Ich hab dir gesagt, ich stelle hier die verdammten Fragen!«, fauchte der Mann, der an Rindfleisch erinnerte.

       Johnny bekam einen schmerzhaften Schlag auf die Nase und fiel zurück, halb geblendet vor Pein.

       »Du solltest stolz sein, Professor Littlejohn«, sagte er Mann. »Der letzte Inhaber dieser Kiste hat sie zweitausend Jahre lang besessen.«

       Das schien die schlimmsten Vermutungen des hageren Archäologen zu bestätigen – dass er in einen Sarkophag gelegt worden war.

       »Ich verlange zu erfahren, was diese Entführung zu bedeuten hat!«, rief Johnny.

       »Wie kommt Doc Savage dazu, sich in meine Angelegenheiten einzumischen?«, schoss der andere zurück.

       »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«

       Ein schwerer Wanderschuh landete auf den Rippen an Johnnys Seiten.

       »Rede!«

       »Sie irren sich«, brachte Johnny mühsam heraus.

       Der Mann wurde fuchtig und packte Johnny an seinem Mantelschoß. Ein Daumen hakte sich in das schwarze Gummiband, mit dem sein Vergrößerungsglas am Schoß befestigt war. Das Glas rutschte aus der gepolsterten Tasche, wo es Johnny gewöhnlich verstaute, wenn er befürchtete, dass es zerbrechen könnte, zusammen mit einem gefalteten Zeitungsausschnitt.

       Der Mann ließ Johnny mit einem hohlen Plumps-Geräusch los. Er hob den Ausschnitt mit eifrigen Fingern auf. Seine glitzernden Augen wurden schmal, während er ihn las, und wandten sich wieder Johnnys Gesicht zu.

       »Ich irre mich, ja?«, knurrte er.

       Wiederum erhielt Johnny einen Tritt und die Anweisung: »Spuck's aus!«

       »Zum Teufel mit Ihnen!«, explodierte Johnny.

       »Du weißt, was X-Man in Wirklichkeit ist, oder?«

       Johnny erwiderte nichts.

       Der andere schob den Unterkiefer vor. »Natürlich bist du derjenige, der als erster auftaucht. Du weißt auch, woher X-Man kommt. Du hast das rausgekriegt, verdammt! Du möchtest, dass er dich durch den Schleier des Schweigens führt, damit dein Name in die Geschichte eingeht. Nun ja, ich habe diesen kleinen Plan etwas durchkreuzt, nicht wahr? Es wird in der Tat ein schöner Tag werden, wenn das geschieht, das will ich dir sagen! Es wird mein Name sein, den die Schulkinder sich von heute an für Tausende von Jahren ins Gedächtnis prägen!«

       William Harper Littlejohn hörte dem allen


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