Humor aus dem Leben. Astrid Helmers

Humor aus dem Leben - Astrid Helmers


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       Astrid M. Helmers

      Humor

      aus dem

      Leben

       Kurzgeschichten

      Copyright: © 2020: Astrid M. Helmers

      Lektorat: Dietmar G. Helmers

      Umschlag & Satz: Erik Kinting – www.buchlektorat.net

      Titelillustration: © kharlamova_lv (depositphotos.com)

      Verlag und Druck:

      tredition GmbH

      Halenreie 40-44

      22359 Hamburg

      978-3-347-15694-4 (Paperback)

      978-3-347-15695-1 (Hardcover)

      978-3-347-15696-8 (e-Book)

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Inhalt

      CRASH AUF DER AUTOBAHN

      DIE AUSKUNFT

      KULTURGUT OLDTIMER

      FRAU DOKTOR PUNKT

      NICHT ALLES WAS GLÄNZT, IST GOLD

      RÖSCHEN

      DIE MODERNE WANDTAPETE

      RESTAURANTBESUCH MIT FOLGEN

      DIE ERBSCHAFT

      DER PASSIONIERTE DOPPELREITER

      BIENLI UND SEINE RUSSISCHE FLAMME

      FÜR DICH, MEIN ENGEL

      ICH WILL DA REIN

      ES MUSS NICHT IMMER KAVIAR SEIN

      PANDEMIE

      FRÜHER WAR ALLES GLEICH

      BESUCH BEIM ZAHNSCHLOSSER

      ERBEN UND GENIEßEN

      ALARMANLAGE, UNSER WACHHUND

      UMLEITUNG

      EINE WUNDERBARE FREUNDSCHAFT

      SYLT UND SEINE SANSIBAR

       CRASH AUF DER AUTOBAHN

      Julia freute sich wahnsinnig auf ihren Besuch bei Tante Emma. Eine solche Einladung war bei Tante Emma immer schon eine Überraschung der besonderer Art und keinesfalls ein normaler Vorgang. Tante Emma war etwas älter und sehr gerne allein. Doch Julia war ihre Lieblingsnichte und sie hatten ein sehr inniges Verhältnis. Jedoch auch das hielt sich in Grenzen. Tante Emma schätzte Julia wegen ihrer Bildung, Intelligenz und ihrem Fleiß. Auch war Tante Emma der Überzeugung, Julia würde ihr sehr ähnlich sein, was keiner bestätigen konnte. Ob es jedoch einen besonderen Grund für diese Einladung gab, wusste Julia nicht. Nach dem Tod ihres Gatten lebte Tante Emma sehr zurückgezogen. Wenn ihr etwas auf dem Herzen lag, vertraute sie sich niemandem an, außer Julia. Ob Tante Emma dieses Mal Julia etwas Besonderes verraten wollte?

      Überraschung!, dachte Julia.

      Am Freitag, gleich nach Feierabend, wollte sie losfahren, denn Hamburg war nicht gerade um die Ecke!

      Der Freitag war da und der Feierabend nahte. Julia schoss zur Tür, rief noch laut „Schönes Wochenende!“ Und weg war sie. Die Kollegen schauten ihr amüsiert nach. Einer der Kollegen fragte: „Eine neue Liebschaft, Julia?“ Doch Julia war bereits verschwunden.

      Schnell noch das Geschenk für Tante Emma besorgen und los geht es! Ein Geschenk für Tante Emma auszusuchen, war immer eine besonders schwierige Sache! Erstens hatte sie alles, zweitens brauchte sie nichts. Schon ewig packte sie die Geschenke der Verwandtschaft nicht mehr aus und somit stapelten sich in ihrer Rumpelkammer meterweise die großen und kleinen Kartons in die Breite und Höhe bis zur Decke. Aus diesem Grund hatte Julia wie immer einen wunderschönen Rosenstrauß bestellt, den sie für die lange Fahrt und wegen der Hitze im Auto nun gut versorgen musste. Tante Emma liebte Rosen, natürlich rote Rosen! Nicht zu dunkel, aber auch nicht zu hell! Kräftig rot, das war Tante Emmas Lieblingsfarbe.

      Julia hoffte, nicht länger als sechs Stunden fahren zu müssen. Doch die Autobahn nach Hamburg war immer schon ein Problem gewesen und die unendlichen Staus vorprogrammiert. Zudem war der Elbtunnel sehr oft gesperrt. Julia fuhr los, der Verkehr jedoch wurde immer dichter und immer langsamer und die Zeit lief und lief. Julia hatte den Eindruck, die ganze Welt war unterwegs! Unglücklicherweise war auch noch Ferienanfang! Auch das noch! Wenigstens das Wetter spielte mit! „Wieso fahren ausgerechnet heute alle in die gleiche Richtung? Wollen alle an die Nordsee? Wenn es so weitergeht, bin ich erst nach Mitternacht bei Tante Emma!“ Julia legte an einer Raststätte eine kurze Kaffeepause ein und rief Tante Emma an.

      „Hi, Tante Emma, es wird wohl spät heute Abend! Hamburg ist leider nicht um die Ecke! Du weißt ja, der große Verkehr, die lange Strecke und immer wieder Stop-and-go!! Vielleicht mit etwas Glück stehe ich um 22 Uhr vor Deiner Tür!“

      „Kein Problem, mein Schatz, Tante Emma wartet auf Dich! Du weißt ja, in meinem Alter geht man ohnehin nicht so früh ins Bett! Gute Fahrt, mein Engel! Ach ja! Kannst Du nicht auch noch den Montag ran hängen? Ich habe einiges mit Dir zu besprechen!“

      „Oh,Tante Emma, das wird wohl kaum möglich sein, weißt Du, wir haben Montag eine wichtige Kundenbesprechung und mein Chef will mich unbedingt dabei haben! Vielleicht nächstes Mal!“

      „Das ist aber schade! Ist gut, mein Schatz! Ich warte!“

      „Nächstes Mal, versprochen, Tante Emma!“

      „Gute Fahrt, mein Schatz!“

      Julia freute sich auf die zwei Tage mit Tante Emma. Ganze zwei Tage, eine besondere Ehre, denn nicht jedes Familienmitglied kam in einen solchen Genuss. Tante Emma war gebildet, hoch intelligent und für ihr Alter topfit. Sie wusste einfach alles! Über den Blumenstrauß mit den wunderbaren roten Rosen, im Übrigen ihre Lieblingsblumen, wird sie sich wohl am meisten freuen. Die hatte Julia bei ihrem Blumenhändler ganz frisch bestellt und deshalb wird sie auch lange Freude daran haben. Julia kannte das Strahlen in ihren Augen, wenn es um rote Rosen ging.

      Der erste Stau ließ nicht lange auf sich warten! Stop-and-go! Stop-and-go! “Mein Gott nochmal, das ist ja eine mittlere Katastrophe! In diesem Tempo komme ich heute überhaupt nicht mehr bei Tante Emma in Hamburg an!“

      Julia geriet plötzlich in einen chaotischen Verkehr, der sogar ihr als gute Fahrerin fast Angst machte. Immer wieder sah sie sich riskanten Manövern ausgesetzt.

      „Dieser Typ vor mir macht mich wahnsinnig! Mal links, mal rechts, der überholt wie ein Wilder! Wo hat der eigentlich seinen Führerschein bekommen? Auf dem Dom? Schon wieder! Jetzt hat der mich wieder rechts überholt, das gibt es doch nicht, schon wieder! Jetzt glotzt er mich auch noch grinsend an, anstatt auf den Verkehr zu achten. Plötzlich ist der Typ hinter mir, so dicht? Will der mich vorschieben? Schon wieder links! Warum der auch noch grinst? Es geht weiter mit dem Typen! Oh, mein Gott, ich dachte, er nimmt mir die ganze rechte Seite mit! Warum bremst der Typ immer wieder? Endlich hat sich der Typ mit seinem dicken Schlitten beruhigt. Ein neuer Fahrstil für Männer mit dicken Autos! Das muss ein ganz neuer Mercedes sein, diesen Mercedes kenne ich noch gar nicht! Ist auch egal! Schon wieder, das kann nicht wahr sein, schon wieder überholt er mich rechts und wieder links, ich kann dem Verkehr nicht mehr konzentriert folgen. Und schwuppdiwupp ist er wieder vor meiner Nase! Jetzt hat er mich gnadenlos geschnitten!“ Julia hupt kräftig und versucht dem Manöver des Typen noch zu entkommen, doch sie kann nicht mehr rechtzeitig


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