Humor aus dem Leben. Astrid Helmers

Humor aus dem Leben - Astrid Helmers


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uns gerade auf der Autobahn kennen und lieben gelernt. Eine Notlüge ist in dieser speziellen Situation auf jeden Fall gestattet. Wie wäre es, Du sagst Tante Emma, wir kennen uns schon länger und Du wolltest ihr anlässlich dieses Besuches alles beichten!“ „Ich bin überrascht, Herr von Dobel, wie gut sie mogeln können!“ Julia lachte.

      „Ich kenne die Empfindlichkeiten der letzten Generationen, davon habe ich eine ganze Menge in meiner Familie! Manchmal ist es klüger, sie auszutricksen! Es ist doch bloß eine kleine Notlüge, meine Liebe!“ Maximilian nahm Julia in seine Arme, drückte sie kräftig und küsste sie leidenschaftlich.

      „Ich hoffe es zu schaffen und falls Tante Emma etwas merken sollte, würde sie mir verzeihen! Dafür bin ich ihr auch zu wertvoll!“

      Tante Emma war überhaupt nicht überrascht. Sie freute sich, Maximilian kennengelernt zu haben. Als Maximilian fort war, sagte sie zu Julia ganz vertraulich:

      „Das ist ein sehr feiner Mann, dieser Maximilian! Du hast großes Glück gehabt, Julia. Ich glaube, Dein Onkel hatte ebenfalls eine gewisse Beziehung zu Maximilians Familie. Ich freue mich sehr für Dich und hoffe, Du vergisst Deine Tante Emma nicht!“

      „Niemals, Tante Emma, Du bist ja meine zweite Mama! Oder?“

      „Ja, mein Schatz, das bin ich! Übrigens, ich habe Dich als Generalerbin eingesetzt!“

      „Oh, Tante Emma, habe ich das verdient?“

      „Du hast damit auch Verpflichtungen, mein Schatz, das weißt Du!“

      Julia sprang auf und umarmte ihre Tante Emma! Dann sagte sie:

      „Tante Emma, glaubst Du, ich würde Dich jemals im Stich lassen? Mit oder ohne Erbschaft werde ich immer für Dich da sein, ich werde Dir immer helfen, genau so wie meiner Mama! Ich habe Dich sehr lieb, Tante Emma!“

      „Das weiß ich, Julia! Übrigens, Du und Maximilian seid ein schmuckes Paar! Wann wollt ihr heiraten? Ich möchte gerne dabei sein!“

      „Tante Emma, willst Du das wirklich? Natürlich, das wäre wunderbar! Ich werde Maximilian heute noch informieren!“

      „War das der Grund, warum Du den Montag nicht anhängen kannst, mein Schatz? Natürlich habe ich volles Verständnis dafür!“

      „Maximilian wartet im Hotel auf mich, sei bitte nicht böse!“

      „In jungen Jahren, ich erinnere mich ganz genau, war ich auch verliebt, so wie Du jetzt, natürlich verstehe ich Dich! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr morgen auf ein zweites Frühstück noch kurz vorbei kommt, um „Tschüss“ zu sagen!“

      „Ja, Tante Emma, das machen wir!“

      Julia verbrachte das Wochenende mit Maximilian. Es sollte das schönste ihres Lebens sein! Maximilian erzählte Julia sein ganzes Leben. Er war verwitwet und hatte die Hoffnung verloren, ein zweites Glück zu finden. Nun hatten beide ihr Glück gefunden. Tante Emma durfte bei der Hochzeit Trauzeugin sein. Sie spielte ihre Rolle perfekt.

      Julia und Maximilian erinnerten sich immer wieder an den „Crash auf der Autobahn“, den Tag, an dem sie sich kennen und lieben lernten!

       DIE AUSKUNFT

      „Erna, kennst Du die Telefonnummer von Doktor Bayer?“

      „Leider nicht, Rudolf! Ruf doch die Auskunft an!“

      „Da lag doch eine Visitenkarte von Doktor Bayer mit der Anschrift, der Telefonnummer und den Öffnungszeiten!“

      „Vielleicht hast Du die Visitenkarte verlegt, ruf doch einfach die Auskunft an, das ist einfacher!“

      Also gut, mach ich!“

      Rudolf wählt die Auskunft! Es klingelt dreimal und das Band läuft.

      „Hallo, guten Tag! Ich hätte…“

      Band: „Herzlich willkommen! Unsere Leitungen sind leider alle belegt! Bitte haben Sie noch etwas Geduld! Sie werden mit der nächsten freien Stelle verbunden…“.

      „Welche Stelle?“

      Band: „Bitte warten…bitte warten…“

      „Ich warte doch!, sagt Rudolf.“

      Band: „Bitte warten…bitte warten…“

      „Hallo, haben Sie mich vergessen?“

      Band: „Bitte warten, bitte warten, Sie werden mit der nächsten freien Stelle verbunden…“.

      „Ich warte doch schon fünfzehn Minuten! Bitte, Fräulein!“

      Band: „Bitte haben Sie noch etwas Geduld, Sie werden mit der nächsten freien Stelle verbunden…!“

      „Welche freie Stelle, Fräulein? Bitte verbinden Sie mich endlich, ich werde langsam verrückt!“

      Band: „Bitte warten, bitte warten, Sie werden mit der ersten freien Stelle verbunden!“

      „Ich glaube, ich spinne! Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Fräulein, bitte…!“

      Band: „Bitte haben Sie noch etwas Geduld, Sie werden so schnell wie möglich verbunden!“

      „Das geht doch nicht, Fräulein, das geht wirklich nicht! Ich brauche die Nummer von meinem Doktor!“

      Band: „Bitte haben Sie noch einen Augenblick Geduld! Sie werden schnellstmöglich verbunden!“

      „Fräulein, bitte! Ich verzweifle! Ich bin bereits über zwanzig Minuten in der Schleife! Hören Sie mich?“

      Band: „Bitte haben Sie noch einen Augenblick Geduld, Sie werden sobald wie möglich verbunden!“

      „Fräulein, bitte! So geht es nicht weiter! Bitte verbinden Sie mich, es ist sehr wichtig!“

      Band: „Bitte warten! Bitte warten!“…!“

      „So geht es wirklich nicht weiter, Fräulein! Ich verliere jetzt meine Geduld!“

      Band: „Bitte warten, bitte warten! Die nächste freie Stelle ist für Sie reserviert!“

      „Jetzt reicht es mir aber wirklich! Ich habe Schmerzen, ich brauche meinen Doktor wirklich! Und diese dämliche Musik zwischendurch kann ich auch nicht mehr ertragen!“

      Band: „Sie werden baldmöglichst verbunden!“

      „Jetzt reicht es mir endlich! Diese blöde Kuh, eine halbe Stunde erzählt Sie mir den gleichen Mist, bitte warten, bitte warten!!! Wer glaubt die eigentlich zu sein? Wie lange will die mich noch an der Nase herumführen? Was?“

      Band: „Herzlich willkommen! Sie werden schnellstmöglich verbunden! Bitte haben Sie noch einen kleinen Moment Geduld! Tüt, tüt!, tüt!“

      „Hören Sie, ich warte nun fast schon eine geschlagene Stunde in der Leitung und Sie erzählen mir hier immer nur dummes Zeug! Wer bezahlt mir eigentlich die ganzen Telefonkosten? Ich höre?“

      Band: „Sie werden so bald wie möglich verbunden. Bitte haben Sie noch etwas Geduld!“

      „Ich habe schon lange meine Geduld verloren, ich pfeife auf die Verbindung! Ich werde… !

      Band: „Bitte warten! Bitte warten!“

      Nach weiteren zwanzig Minuten verliert Rudolf endgültig die Geduld!

      „Jetzt habe ich die Nase aber gestrichen voll! Sie können mich kreuzweise…! Ich will jetzt keine Auskunft mehr! Ich will jetzt endlich meine Ruhe! Basta! Ich bin fast verrückt geworden! Seit eineinhalb Stunden warte ich auf eine Telefonauskunft! Was meinen Sie eigentlich, wer Sie sind, Sie sind eine saublöde Person, das sind Sie!“

      Band: „Herzlich willkommen! Sie sind mit der Zentrale verbunden! Falls Sie Fragen haben, drücken Sie die Taste 1, falls Sie weiter verbunden werden wollen, drücken Sie die Taste 2, falls Sie die Abteilung Finanzen sprechen wollen, drücken Sie die Taste 3…!“

      „Was


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