Der letzte Dollar. Markus J. J. Jenni
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Auf einem kleineren Schild aus Holz, neben dem Becken mit dem Plastik-Abfall und den toten Fischen, war zu lesen: „Wasser ist Leben!“. Daneben stand etwas von Hand Geschriebenes: „Vergiftetes Wasser ist demnach vergiftetes Leben; d. h. Krankheit und Tod.“ Einige Teilnehmer vermuteten, dass dieser Text wahrscheinlich von einem geschockten Teilnehmer der Konferenz dorthin geschrieben worden war.
Die meisten Besucher von Raum 2 waren konsterniert. Stand es denn tatsächlich so schlimm um unser Wasser? Manch einem Besucher ging die Frage durch den Kopf:
Wo waren denn unsere Leader in Wirtschaft und Politik und wo waren wir, als Konsumenten, während einige Leute unserer Gesellschaft unser aller Lebensgrundlage, das Wasser, rücksichtslos vergifteten? Waren wir selbst zu bequem, uns einzumischen oder glaubten wir einfach, dass es doch nicht so schlimm sein könnte?
Auf einem Plakat, welches neben der Bibliothek aufgestellt worden war, fanden die Besucher einige Zitate, die zum (Nach-)Denken anregen sollten:
(1) Wassertrinken im Wandel der Zeiten! Grosseltern: Brunnen. Eltern: Pumpe. Enkel: Mineralwasser aus Plastik-Flaschen. Urenkel: Kein sauberes Wasser mehr – sind alle krank oder tot!
(2) Nach und nach wird über die Bächlein, Flüsse, Seen und Meere ein schwarzes Leichentuch ausgelegt.
(3) Die Weltmeere bergen ungeahnte Schätze. Neben Fisch, Öl und Gas wird neuerdings auch Plastik gewonnen.
(4) Ich glaube, dass Wasser eines Tages als Brennstoff benutzt wird, dass Wasserstoff und Sauerstoff, aus denen es besteht, einzeln oder zusammen, eine unerschöpfliche Quelle von Hitze und Licht sein werden. Dieser Satz stammte von Jules Verne, franz. Schriftsteller, einer der Begründer der ScienceFiction-Literatur, z. B. „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde". Oder: „20.000 Meilen unterm Meer" usw.
Kein Referent, keine Referentin zu diesem wichtigen Thema? Keine Proteste? Keine Anklagen an die Verursacher der Wasserverschmutzung? Nein. Dafür liessen die Veranstalter der Konferenz weitere Bilder sowie ausgewählte Buchtitel, Fotos, Videos, Fakten und Zahlen sprechen.
Beim Ausgang lagen drei weitere Bücher auf einem Tisch. Über diesem war wieder ein grosses Foto von unserem „Blauen Planeten“ zu sehen. Man konnte darauf gut die Meere und auch die fünf grössten Flüsse der Erde erkennen:
● Den Nil in Ägypten mit seinen 6650 km Länge.
● Den Amazonas im nördlichen Süd-Amerika – 6400 km lang.
● Den Yangsekian, der längste Fluss in China mit 6380 km Länge.
● Auch den Mississippi, mit Nebenfluss Missouri – sie bilden als Mississippi-Missouri mit 6051 Kilometern Länge das viertlängste Flusssystem der Erde.
● Und den Jenissei, ein etwa 3487 km langer Strom in Sibirien, dem asiatischen Teil Russlands, der zusammen mit seinem rechten Quellfluss Grosser Jenissei rund 4092 km lang ist.
Tom, der oft mit seinem Business-Jet rund um den Erdball unterwegs war, hatte schon immer gestaunt, wenn er diese Flüsse von oben gesehen hatte. Aber jetzt mit der Erkenntnis: „Was das Blut für den Menschen, ist das Wasser für die Erde – also auch für mich“, erkannte er immer besser, dass diese Flüsse nicht einfach nur Flüsse waren, sondern wie das Blut in den Adern seines Körpers für das Leben der Erde von existenzieller Bedeutung sind. Auch für ihn, Tom Teyler.
Der Büchertisch, auf dem die drei ausgewählten Bücher lagen, wurde mit einem golden schimmernden Licht beleuchtet. Eine Vase mit frischen Blumen schmückte den Schatz, der da auf dem Tisch lag. Die Teilnehmer durften ungeniert darin blättern. Dabei erlebten sie eine besondere Faszination. Fotos zeigten unterschiedliche Muster von Eiskristallen, je nachdem, mit welchen Wörtern oder Begriffen die Wassertropfen in Kontakt gekommen waren, bevor sie eingefroren und fotografiert wurden. Zum Beispiel: Liebe, Freude, Hoffnung. Oder: Hass, Trauer, Resignation. Auch unterschiedliche Musik, von Mozart, Beethoven bis zu Rock ‘n Roll und Heavy Metal liess jeweils unterschiedlich harmonisch schön geformte oder chaotisch gewachsene Kristalle entstehen. Das war deshalb so sensationell, weil man offensichtlich gerade erst jetzt entdeckt hatte, dass Wasser Informationen aufnehmen, speichern und rund um unseren Planeten transportieren kann.
Diese Entdeckung wird ganz bestimmt Konsequenzen für unsere Zukunft haben, überlegte Tom. „Ob das unsere Geheimdienste wohl bereits wissen?“, fragte er sich.
Und noch etwas beschäftigte ihn: Könnte man mit dieser Entdeckung vielleicht lukrative Geschäfte machen? Selbstverständlich meinte er damit MilliardenGeschäfte für sich und Seinesgleichen. Wasser als Informationsträger!
Vielleicht führt uns Wasser geheime Informationen zu, von denen wir bisher noch überhaupt nichts wissen, ja die wir nicht einmal erahnen, überlegte Tom weiter. Informationen, die wir dem Wasser mit unseren Gedanken, unseren Gefühlen und unseren Worten liefern? Tom hielt einen Moment erschrocken inne. Auch Informationen darüber, wie so viele von uns so ignorant mit unserem Wasser und mit unserer Mutter Erde umgehen?
Maria kannte diese drei Bücher von Dr. Masaru Emoto. Sie hatte sie alle sofort nach ihrer Veröffentlichung mit grossem Interesse gelesen – und das gleich mehrmals. Sie überlegte:
Wenn Wasser nun wirklich unser Denken und Fühlen, unsere Worte und die Schwingung unserer Musik, auch von Funk- und Fernsehwellen speichern kann, wie sehr wird das in Zukunft unser Leben und das Lebenssystem als Ganzes auf unserer Erde beeinflussen?
Wasser ist Informationsträger!
Dr. Masaru Emoto machte tatsächlich eine unerwartete Entdeckung und er war bereit, diese der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Weil seine Entdeckungen von so unermesslicher Bedeutung für unsere Zukunft waren, hatten sich die Organisatoren der Zukunfts-Konferenz entschlossen, dieses neue „Wissen über das Wasser“ hier und jetzt den Besuchern zugänglich zu machen.
Dem ersten Buch gab man den Titel: „Die Botschaft des Wassers“. Das zweite Buch wurde von Masuro Emoto zusammen mit dem in Europa bekannten Pastor und Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege geschrieben. Es trug den Titel: „Die Heilkraft des Wassers“. Das dritte Buch schliesslich wurde „Die Antwort des Wassers“ getauft.
In diesem Buch legte der Wissenschaftler sein faszinierendes Weltbild dar. Er erklärte die Erkenntnisse, zu denen er gelangt war, indem er die Ergebnisse der modernsten wissenschaftlichen Forschungen mit den Resultaten verband, die er aus seinen eigenen langjährigen Wasserforschungen gewonnen hatte. Wasser, das wiederentdeckte Element des Lebens für unsere Zukunft!
Tom fotografierte die drei Buchtitel. Maria nickte ihm bestätigend zu und meinte:
„Gute Wahl, Tom“. Dann nahm er eines der Bücher zur Hand. Unter der Rubrik:
„Die Botschaft von Masuro Emoto an uns“, konnte er lesen: Wasser hört. Wasser spürt. Wasser versteht. Wasser trägt Informationen. Wasser ist ein Lebewesen, das auf unsere Gedanken und Gefühle, antwortet. Unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser. Unsere Erde ebenso. Fazit: Unser Körper (mit 70 % Wasseranteil) reagiert auf Gedanken und auf Gefühle, die wir ihm selbst oder über andere Lebewesen auf unsichtbare Weise beifügen.
Tom kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Auch diese Botschaft las er gleich mehrmals. Verwundert fragte er sich: Warum hat man uns das alles an den Universitäten nicht gelehrt?
Maria dachte dabei an die Millionen Tiere, die in überfüllten Käfigen oder Ställen leidend auf ihre Schlachtung warten müssen. Auch ihre Körper bestanden ja zu etwa 70 % aus Wasser. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit einem Bio-Bauern in der Schweiz. In seinem Vortrag sprach er über artgerechte Tierhaltung. Dieser Bauer hatte noch Kühe, die gesund und mit Würde ihre Hörner tragen durften.
Er hielt seine Herde als sogenannte Mutter-KuhHaltung. Dabei bleiben die Kälbchen Tag und Nacht bei ihrer Mutter. Die Herde kann frei auf saftigen Wiesen grasen. Trotzt ihrer Hörner kommen Verletzungen innerhalb der Herden bei ihren Kälbchen oder bei Menschen höchst selten vor. Viel weniger, als es jeden