Von Lübeck bis Laboe. Karla Letterman

Von Lübeck bis Laboe - Karla Letterman


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Brücke abgefangen, oder?«

      Die Polizistin lächelte verschmitzt. »Auch wir schlafen nicht auf Bäumen. Wir haben die Schlupflöcher geschlossen.«

      Gerda und Hinnerk warteten ein wenig bang, ob der Bericht weitergehen würde. Keiner von ihnen wagte die Frage auszusprechen, die ihnen auf der Zunge lag. Würden die Polizisten von sich aus auf Fabian zu sprechen kommen?

      Die Besucher jedoch begannen ohne weitere Worte aufzubrechen. Der sedierte Rotblonde musste mit vereinten Kräften vom Küchenstuhl gezerrt werden, wobei Waisling unter Einsatz seines soliden Stocks kräftig stupste. »Gehhilfe«, murmelte er zufrieden.

      Der Polizist schleppte den Wikinger mit geübtem Griff aus dem Haus.

      Waisling hielt die Tür auf. Die junge Beamtin drehte sich langsam zu ihm um. »Ihr Fabian ist wohl ein ganz Gewiefter. Unsere Lübecker Kollegen wollen ihn befragen, haben ihn aber noch nicht erwischt. Es heißt, er wäre unterwegs in Ostholstein oder im Lauenburgischen. Irgendwo auf dem weiten Land, wo man … na ja, viele Rezepte von früher kennt.« Sie sah ihn an, wie um an seinen Augen abzulesen, ob er sie verstanden habe. »Kann sein«, fuhr sie dann fort, »dass man sich auch wieder daran erinnert, wie Schnapsbrennen geht.«

      Waisling sank in den Ohrensessel und stierte abwesend in die Luft. Sollte er Fabian eine SMS schreiben?

      Gerda schnaufte. »Mit dir ist wohl heute nichts mehr los?«

      Schließlich zog sie sich mit der Ankündigung, irgend etwas Haltbares backen zu wollen, in die Küche zurück. »Ich habe nämlich die letzten beiden Packungen Mehl ergattert«, verkündete sie. Sie platzierte ihre Beute neben einen Doppelpack rosafarbenen Toilettenpapiers auf dem Tisch. Die Shantys vom Chor Möwenschiet drehte sie zu voller Lautstärke auf. ›Blow, boys blow‹ donnerte es durchs Haus.

      Die Türglocke schellte Sturm. Waisling schrak auf. Wahrscheinlich hatte jemand schon mehrfach geklingelt, er es jedoch wegen der Musik überhört. Auf Gerda konnte er nicht zählen, er musste selbst ran. Er stöhnte.

      Den linken Unterarm auf die Lehne gestützt, stieß er sich mit der rechten Hand ab, legte den Körper in die schiefe Ebene, ruckte stufenweise so oft, bis der Schwung ausreichte, um ihn zum Stehen zu bringen, und verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein. Schnaufend schlurfte er zur Tür, die Gehhilfe, die am Bücherregal lehnte, böse anfletschend.

      »Sie noch mal?«, empfing er die Polizistin.

      »Ja – ich habe Ihnen noch etwas zu sagen. Etwas, das mein Kollege nicht unbedingt hören muss.«

      Waisling hob die Augenbrauen.

      »Also … ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich für den Fall, dass Sie ein Fläschchen Salbeilikör für mich hätten, Ihre Frau vorhin auf dem Schleichweg nicht erkannt habe. Manche Leute denken ja, sie könnten unbeobachtet gegen die Ausgangssperre verstoßen, weil die Polizei noch auf dem Baum schläft.«

      Waisling seufzte.

      Der Salbei hinten im Garten war prächtig gediehen. Gerda war fleißig gewesen und hatte den Likörvorrat aufgefüllt. Ein Glück. Sie hatten noch die eine oder andere Flasche für unvorhergesehene Anlässe in petto.

       Anmerkung

      Während des Lockdowns infolge der Corona-Krise war die Insel Fehmarn im Frühjahr 2020 de facto abgeschottet. Eine Ausgangssperre wie in dieser Geschichte gab es jedoch nicht.

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