Corona - großer Irrtum, große Chance. Christian Knittl
zusammenarbeiten, führe ich im Gesundheitswesen ein neues Berufsbild ein. Eines, das – wie der Fall Corona gezeigt hat – gesamtgesellschaftlich vernachlässigt wurde und wofür speziell in der Medizin bisher gähnende Leere herrscht. In einer medizinischen Landschaft von vielfältigen Spezialisierungen halte ich die Funktion eines Beraters mit Überblick über das therapeutische Gesamtgeschehen für dringend erforderlich.
Wer ich bin? Ich bin der Prototyp dieser neuen Spezies im Gesundheitswesen namens Gesundheitsguide. Ich fungiere als verbindendes Glied zwischen der klassischen Medizin und mehr als 150 verschiedenen Therapieformen aus Naturheilkunde, Homöopathie & Co. Mein Interesse gilt der idealen Nutzung des Potenzials der verschiedenen, therapeutischen Strömungen. Damit beschäftige ich mich seit mehr als 10 Jahren. Ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der klassischen Medizin – und ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der sogenannten Alternativmedizin. Wenn man beides zielführend miteinander verknüpft, können wir aus meiner Sicht Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Diabetes bald ad acta legen. Ich vertrete dabei die Interessen des Patienten, indem ich für ein zielführendes Miteinander der verschiedenen Therapieformen sorge und therapieübergreifende Behandlungsstrategien entwickle.
Wenn Sie möchten, informiere ich Sie bei nächster Gelegenheit gerne darüber, welche umfangreichen Möglichkeiten Naturheilkunde, Homöopathie & Co. zur Bekämpfung von Pandemien bieten – sofern Pandemien dann überhaupt noch für Sie von Interesse sind. Es könnte nämlich sein, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches Grippe-Pandemien nicht mehr so wichtig und interessant finden. Früher oder später folgen dann die medizinischen Blockbuster. Ich freue mich schon darauf, Ihnen darüber berichten zu können, welche Möglichkeiten die „Frauen und Männer in Grün“ aus der Komplementärmedizin für die großen Krankheiten unserer Zeit wie Krebs, Herzkrankheiten, Burnout, Diabetes und Rheuma mitbringen und wie man sie zielführend mit dem Können der „Männer und Frauen in Weiß“ aus der klassischen Medizin verknüpft. Hier ist allerdings noch ordentlich Forschungsarbeit im neuen Feld der „Therapieübergreifenden Heilkunde“ nötig.
Ich war nicht immer in der Medizin unterwegs. Die meiste Zeit meines Lebens verdiente ich meinen Lebensunterhalt als Projektleiter und Vertriebler. Ich habe lange Jahre im Wirtschaftsgetriebe mitgekurbelt, war dafür weltweit unterwegs und muss sagen, das hat seinerzeit auch riesigen Spaß gemacht. Ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit war Troubleshooting: Es gibt ein Problem? Hinsetzen, überlegen, lösen! Als ich bei meiner Recherche in die Tiefen des Krisenmanagements im Fall Corona eintauchte, fand ich, gelinde gesagt, viel Durchwachsenes. Die ganze Corona-Krise erinnerte eher an das Szenario hochflatternder Hühner, wenn gerade der Fuchs in den Stall einbricht.
Warum ich manchmal in eine bildhafte Sprache verfalle? Das liegt daran, dass ich naiv bin. Neben meinem Faible für Gesundheitsthemen als Gesundheitsguide bin ich auf diesem Planeten auch noch als Mensch unterwegs. So stand es zumindest auf meiner Packungsbeilage bei Geburt. Kraft dieses Amtes verfolge ich noch einen weiteren Zweck mit diesem Buch, der mir sehr am Herzen liegt. Wenn es mir gelingt, dann raube ich Ihnen klammheimlich Ihr bedingungsloses Vertrauen in die Ratschläge von Experten und schiebe Ihnen zum Ausgleich Ihren eigenen gesunden Menschenverstand in die Tasche. Corona dient auch als Paradebeispiel für „Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“ oder „Sie kamen, sie sahen nicht und rannten meilenweit am Ziel vorbei!“. Naivität gilt gemeinhin als ein Schimpfwort. In ihrem Kern ist Naivität allerdings die Fähigkeit, einfache Wahrheiten zu erkennen. Einfache Wahrheiten sind die Dinge, die Kinder, ohne lange zu überlegen, herausplappern, wonach wir Erwachsenen dann rot anlaufen und sagen: „Das sagt man doch nicht!“. Der Umstand, dass Sie mal Kind waren, zeigt, dass Sie die Fähigkeit zur Naivität in sich tragen. Corona verdeutlicht auch, dass diese Fähigkeit wieder in uns gepflegt und gewässert werden darf.
Kennen Sie Sätze von staubtrockenen, saftlosen Pseudo-Intellektuellen wie: „Wir müssen realistisch bleiben!“ oder „Da kann man nichts machen, das ist halt nun mal die Realität!“? Ein Realist, der aktuelle Umstände und Missstände erkennt, ist was Wunderbares. Ein Mensch, der die aktuelle Realität mit Missständen als gegeben und unveränderbar betrachtet, ist kein Realist. Hierbei handelt es sich um resignierte, desillusionierte Menschen ohne Mumm in den Knochen.
Sie dürfen natürlich gerne intelligent bleiben, aber ich empfehle Ihnen, sich zur Abrundung Ihrer Persönlichkeit mindestens genausoviel Naivität zuzulegen. Dieses Buch ist eine gute Übung dafür: Wecken Sie Ihr Bauchgefühl und erspüren Sie die Wahrheit hinter Zahlen und Fakten! Schulen Sie Ihren Weitblick sowie Ihr Tiefenverständnis, indem Sie Fakten in die relevanten Zusammenhänge setzen! Entdecken Sie den hoffnungsvollen Visionär in sich! Lassen Sie uns alte Verkrustungen und Missstände beseitigen und aus den Trümmern, die Corona hinterlässt, eine schöne neue Welt bauen! Für die Medizin des 21. Jahrhunderts habe ich jedenfalls schon mal einen Plan.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der grotesken Reise durch die wichtigsten Pandemien der Vergangenheit bis zur ultimativen Weltkrise im Jahre 2020 namens „Corona“ hin zu einem gesunden Wandel unserer Gesellschaft!
Wertingen, im Mai 2020
Christian Knittl
Teil A
Rückblick auf die vergangenen Pandemien der Menschheitsgeschichte
In unserer zivilisierten High-Tech-Welt haben wir die meisten Dinge ganz gut im Griff. In den letzten 70 Jahren seit dem Krieg gelang es uns Europäern, einen Lebensrahmen voller Frieden, Wohlstand und Kultur zu schaffen. Das gibt Sicherheit. Was wir nicht im Griff haben, ist der Mikrokosmos der Viren und Bakterien. Hier tappen wir mit unserem menschlichen Sinnen und unserem Verstand mehr oder weniger im Dunkeln – Experten nicht ausgenommen.
Es liegt in der Natur des Menschen, dass uns Dinge, die wir nicht fassen können, Angst bereiten beziehungsweise zumindest schon mal ein gutes Spielfeld für Ängste abgeben. Angst ist grundsätzlich erst einmal gesund. Sie macht uns vorsichtig und wappnet uns, um rechtzeitig auf wirkliche oder vermeintliche Gefahren reagieren zu können. Gesunde Angst ist den jeweiligen Gefahren angemessen.
Wird die Angst jedoch übertrieben groß, lähmt oder blockiert sie uns eher. Bei übermäßiger Angst hüpfen Elefanten bei der mutmaßlichen Gefährlichkeit einer Maus auf den Tisch. Andere Überängstigte verkriechen sich in ihr sicheres Schneckenhaus und laufen dort Gefahr, wirtschaftlich und emotional zu verhungern. Im Extremfall sind Menschen vor lauter Angst sogar schon von der Klippe gesprungen. Zu wenig Angst hingegen führt zu Übermut: Mögliche Gefahren werden dabei unterschätzt und man läuft Gefahr, ihnen unvorbereitet zu erliegen. Also doch lieber umgekehrt auf Nummer „absolut und total Sicher“ gehen? Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.
Eine unbegründete Angst vor Krankheiten und Erregern nennt man in der Medizin „Hypochondrie“. Und die aktuelle Corona-Pandemie hat unheimlich viele Ängste im Schlepptau, die es wert sind, genauer in Augenschein genommen zu werden. In vielen Ländern der Erde waren die gesellschaftlichen Reaktionen auf den Erreger sehr heftig und gingen mit monatelangen Einschränkungen bis ins Fundament persönlicher Grundrechte einher. Die meisten Länder Europas zogen sich ins Schneckenhaus des gesellschaftlichen Shutdowns zurück, um dem SARS-CoV-2- Erreger möglichst auszuweichen. Problem ist: Er wartet weiterhin vor der Tür. Ist ein neuartiger Virus erst mal im Lande, dann weicht er uns erfahrungsgemäß nicht so schnell von der Seite.
Auch in Deutschland hat man sich durch den Shutdown ins Schneckenhaus verkrochen. Je länger wir im Schneckenhaus bleiben, desto mehr laufen wir allerdings Gefahr, unsere komplette Gesellschaft zu zerlegen – mit all der Sicherheit und dem Wohlstand, den wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben. Im Schatten des Shutdowns lauern ungeahnte Folgen für den Staatshaushalt und die Wirtschaft, für Arbeitsplätze, unser Bildungssystem im Ganzen sowie zahlreiche Schicksalsschläge auf der Ebene Einzelner. Dabei haben wir noch nicht einmal darüber nachgedacht, was so eine Isolation emotional mit uns macht. Gelingt es, die Alten und Schwachen zu schützen oder machen wir sie sogar noch anfälliger, wenn wir sie von ihren Familien isolieren?
Wir könnten darauf warten, bis unsere High-Tech-Medizin schlagkräftige Waffen entwickelt, damit wir mit dem Erreger fertig werden. Das Problem ist, dass die einzige Lösung, die Experten bisher anbieten konnten, war: „Versteckt euch