Der kahle Berg. Lex Reurings
Herrada (Cofidis) für sich entscheiden. Die zweite Ausgabe ist ursprünglich für Montag, den 8. Juni 2020, terminiert, muss jedoch im Zuge der Corona-Pandemie um vorläufig zwei Monate nach hinten verschoben werden.
Sieger der Mont Ventoux Dénivelé Challenges
2019 | von Vaison-la-Romaine: | Jesús Herrada |
Seit 2016 organisiert die Zeitung La Provence die Tour de la Provence. Bis 2019 ist das Rennen Teil der UCI Europe Tour und dort in der Kategorie 2.1 eingestuft. Im Jahr 2020 wird die Veranstaltung in die UCI ProSeries aufgenommen, die zweithöchste Rennserie im internationalen Radrennsport. Die Tour de la Provence ist ein Etappenrennen, das im Februar in der durchaus gebirgigen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur ausgetragen wird. Im Starterfeld sind vor allem französische Teams gut vertreten; sie betrachten das Rennen als gute Vorbereitung auf Paris–Nizza im März.
2016 holt der Franzose Thomas Voeckler den ersten Platz im Gesamtklassement. Die Sieger der weiteren Austragungen sind der Australier Rohan Dennis (2017), der Franzose Alexandre Geniez (2018) und der Spanier Gorka Izagirre (2019).
Bei der fünften Ausgabe der Tour de la Provence im Jahr 2020 endet am Samstag, dem 15. Februar, die 138 Kilometer lange dritte Etappe mit Start in Istres auf dem Mont Ventoux. Nicht oben auf dem Gipfel, aber immerhin beim Chalet Reynard. Gewonnen wird die Etappe durch Nairo Quintana (Arkéa-Samsic). Der Kolumbianer fährt die letzten Kilometer als Solist ins Ziel. Damit gelingt ihm ein Doppelschlag, denn mit seinem Etappensieg übernimmt er auch die Führung in der Gesamtwertung; diese gibt er auch auf der Schlussetappe am folgenden Tag nicht mehr ab.
Sieger von Etappen der Tour de la Provence mit Ziel am Mont Ventoux
2020 | von Istres (bis Chalet Reynard): | Nairo Quintana |
Paris–Nizza
Die Fernfahrt Paris–Nizza, gern auch »Fahrt zur Sonne« genannt, ist das erste wichtige Etappenrennen im Frühjahr. Die erste Ausgabe findet 1933 statt. Seit 2002 organisiert die ASO das Rennen. Im Jahr 2008 verschärft der Niederländer Robert Gesink im Schlussanstieg nach Mont Serein, dem Skigebiet an der Nordseite des Ventoux, in beindruckender Manier das Tempo. Nur Cadel Evans kann seinem Antritt folgen. Der Australier gewinnt schließlich die Etappe, aber Gesink übernimmt das Gelbe Trikot.
2016 steht der Ventoux bereits früh auf der 198 Kilometer langen Etappe von Saint-Paul-Trois-Châteaux nach Salon-de-Provence auf dem Programm. Die Strecke führt hinauf bis zum Chalet Reynard, dort biegen die Fahrer dann rechts in Richtung Sault ab. Etappensieger wird Alexei Lutsenko.
Sieger von Paris–Nizza-Etappen mit Ankunft auf dem Mont Ventoux
1984 | von Orange: | Eric Caritoux |
1986 | von Rouret (bis Chalet Reynard): | Eric Van Lancker |
1987 | von Saint-Étienne (bis Chalet Reynard): | Sean Kelly |
2008 | von Montélimar (bis Mont Serein): | Cadel Evans |
Dauphiné Libéré
Am 12. Juni 1947 fällt in Grenoble der Startschuss für die erste Dauphiné Libéré, so etwas wie eine Mini-Ausgabe der Tour de France. Sechzig Fahrer gehen bei dem viertägigen Etappenrennen durch den Südosten Frankreichs an den Start. Sie haben etwa 950 Kilometer vor sich, aufgeteilt auf fünf Etappen. Erster Sieger wird der gebürtige Pole Edouard Klabinski.
Zwei Jahre später wird der Mont Ventoux auf der Etappe Gap–Avignon erstmals in den Streckenplan der Dauphiné aufgenommen. In den folgenden Jahren soll der Berg noch viele Male die Rolle des Scharfrichters übernehmen.
Ist bereits der Amerikaner Jonathan Vaughters bei der Dauphiné 1999 sehr schnell am Mont Ventoux unterwegs (56:50 Minuten), so ist es dann doch dem Spanier Iban Mayo vorbehalten, am 10. Juni 2004 bei der Dauphiné Libéré die bis heute gültige Bestzeit für einen Radfahrer zwischen Bedoin und dem Gipfel aufzustellen: Beim Zeitfahren Bedoin–Mont Ventoux benötigt er 55:51 Minuten für die Strecke.
Seit 2010 heißt die mehrtägige Rundfahrt offiziell Critérium du Dauphiné.
Sieger von Dauphiné-Etappen mit Ankunft auf dem Mont Ventoux
1996 | von Tain l’Hermitage: | Richard Virenque |
1998 | von Vals-les-Bains: | José María Jiménez |
1999 | von Bedoin: | Jonathan Vaughters |
2000 | von Romans-sur-Isère: | Tyler Hamilton |
2002 | von Tournon-sur-Rhône: | Denis Menschow |
2004 | von Bedoin: | Iban Mayo |
2005 | von Tournon-sur-Rhône: | Alexander Winokurow |
2006 | von Tain l’Hermitage: | Denis Menschow |
2007 | von Hauterives: | Christophe Moreau |
2009 | von Valence: | Sylwester Szmyd |
Tour de France
Vor mehr als einem Jahrhundert, im Jahr 1903, geht die erste Ausgabe der Tour de France über die Bühne und es ist auch schon fast 70 Jahre her, dass – am 22. Juli 1951 – die Tour-Direktion die Fahrer zum ersten Mal über den Mont Ventoux schickt. Das geschieht auf der 17. Etappe, die über 224 Kilometer von Montpellier nach Avignon führt. Der Berg wird damals von der Nordseite in Angriff genommen. Der Franzose Lucien Lazaridès passiert als Erster den Gipfel. Sein Landsmann Louison Bobet gewinnt die Etappe.
Ein Jahr später findet sich der Ventoux erneut im Streckenplan wieder, aber diesmal steht die Südseite auf dem Programm. Die Fahrer starten in Aix-en-Provence, das Etappenziel befindet sich erneut in Avignon. Der französische Ausnahmekletterer Jean Robic ist als Erster oben und gewinnt die Etappe, dahinter kommt Gino Bartali, im Jahr zuvor bereits Dritter in Avignon, auf Platz zwei.
1955 beweist der Ventoux, dass man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Auf der Etappe von Marseille nach Avignon fallen der Franzose Jean Mallejac (Zweiter der Gesamtwertung 1953) und der Belgier Richard Van Genechten im Anstieg zum Ventoux taumelnd vom Rad. Den offiziellen Berichten zufolge hat Mallejac einen Sonnenstich erlitten. Im Krankenhaus kämpft er um sein Leben und seine Radsportkarriere ist vorbei. Auch Van Genechten geht es sehr schlecht.
Der Schweizer Ferdy Kübler und der Franzose Raphaël Géminiani fahren den Berg in mörderischem Tempo hinauf. Zu Beginn des Anstiegs hat das Duo einen Vorsprung von einer Minute und 15 Sekunden. In der Mondlandschaft bricht Kübler jedoch komplett ein und büßt viele Minuten auf Bobet an, der als Erster den Gipfel überquert, die Etappe und auch die Tour jenes Jahres gewinnt. Kübler gibt das Rennen auf.
Zur ersten Bergankunft kommt es 1958. Es ist der 13. Juli, am Ventoux herrschen fast vierzig Grad Celsius, die Tour-Direktion hat ein Zeitfahren von Bedoin aus angesetzt. Der Sieger Charly Gaul aus Luxemburg fährt eine beeindruckende Zeit: eine Stunde, zwei Minuten und neun Sekunden.
1965 endet erstmals eine »richtige« Etappe auf dem Ventoux. Der Start erfolgt in Montpellier. In Bedoin ist das Peloton noch zusammen. Zehn Kilometer vor dem Gipfel greift Poulidor an. Nur Julio Jiménez kann ihm folgen. Nach einem spannenden Kampf, in dem sich die beiden keinen Millimeter schenken, tritt »Poupou« am Col des