Grünes Gold. Helmut Ginzinger
während des Ministerbesuchs ist mir aufgefallen, dass sich tatsächlich ein Kerl besonders bemüht hat, Fotos von Ihnen und der Dame im Dirndl zu machen. Der Verdächtige fuhr einen Wagen mit Dresdner Kennzeichen. Gegen Ende des Aufenthalts beim Grantlbauer ging er zu seinem Auto und telefonierte, auf Englisch. Er hat jemanden informiert, dass er ein paar schöne Fotos von Ihnen und Ihrer Freundin geschossen hat. Ach ja, der mit der Dresdner Autonummer und der Dr. Knochert haben sich sehr wahrscheinlich gekannt, zumindest haben sie miteinander gesprochen.«
Nach einer kurzen Pause sagt der Dok: »Meine Vermutungen sind also richtig. Dieser Dresdner wurde - höchst wahrscheinlich von Tropasora Chemicals - beauftragt, in meinem Privatleben herumzuschnüffeln, und ein Zusammenhang mit Knochert besteht auch. War sonst noch was, Herr Graflinger?«
»Nein, eigentlich nicht, aber ich würde zu gerne wissen, wer die Dame im Dirndl war, die Sie begleitet hat, und wieso Ihnen der Knochert und die von Tropasora Chemicals an die Wäsche wollen.«
»Nun, es ist zwar nicht wichtig für Sie, aber gut. Die Dame im Dirndl ist meine Lebensgefährtin, Frau Dr. Klara Ader. Sie hat als Pflanzenbiologin gearbeitet, dann allerdings vor einigen Jahren den elterlichen Hof in Reichertsegg übernommen. Sie geht ganz neue Wege im biologischen Hopfenanbau. Da meine Scheidung noch nicht durch ist, bereiten mir meine ›Kollegen‹ damit schon seit einiger Zeit Probleme und wollen meine Chancen auf die Professur vernichten. Des Weiteren versuchen meine Mitbewerber mit allen Mitteln, meine Forschungsergebnisse zu torpedieren. Ich habe vor gut einem Jahr ein Patent angemeldet, das die Krebsbekämpfung revolutionieren wird. Versetzt man bestimmte Hopfenbestandteile mit von mir entdeckten biologischen Substanzen, so kann das Wachstum bestimmter Krebszellen gestoppt werden. Letzte Woche habe ich den Bescheid erhalten, dass das Patent in Kürze anerkannt wird und meine Forschungen wohl mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt werden.«
»Donnerwetter, Herr Treikert, das wäre ja fantastisch. Hopfen gegen Krebs, stimmt das wirklich?«
»Ganz so einfach ist es nicht. Meine Forschungen haben jedoch zweifelsfrei bewiesen, dass es möglich ist, und sobald mein Patent anerkannt ist, wird die Fachwelt aufhorchen.«
»Eine Frage noch, Herr Doktor: Laut Terminplan sind Sie heute ganztags am Institut, da würde ich mich gerne ein wenig umsehen, geht das?«
»Das kann ich arrangieren. Ich werde Sie am Empfang anmelden, als einen meiner Besucher für heute. Viel Zeit werde ich nicht für Sie haben. Fotografieren ist am Forschungsinstitut strengstens verboten, lassen Sie Ihre Kamera also zu Hause, die wird Ihnen sonst abgenommen. Also dann, bis später!«
Ohne mich noch zu Wort kommen zu lassen, legt der Doktor auf.
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