Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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das Tempo. Beide hofften, die Fremden auf der Marek-Ranch anzutreffen.

      Als sie über den letzten Höhenkamm ritten, konnten sie sehen, dass die Spuren direkt auf die Ranch zuführten.

      Vor der Ranch verlor sich die Fährte jedoch in dem von Hufen, Klauen und Wagenrädern zerfurchten Boden.

      Jimmy und Hep ritten in den Hof und saßen ab. John Marek kam aus dem Haus, um sie zu begrüßen.

      Die Mareks waren mit den Coppers auf freundschaftliche Weise verbunden. Waren es doch schließlich die Männer der Circle C-Ranch gewesen, die vor Jahren dafür gekämpft hatten, dass sich die Mareks in diesem Kessel niederlassen konnten.

      „Nett, euch zu sehen!“, rief John Marek, als er aus dem Haus trat. „Wie geht es Buster, Tom?“

      Jimmy lächelte. Er und Hep gaben dem ältesten Marek-Sohn die Hand. „Danke!“, erwiderte Jimmy. „Und wie geht es deinem Vater? Wir hörten, er sei krank.“

      John Marek winkte ab. „Er rappelt sich schon wieder hoch, der Alte. — Was führt euch her, Jimmy?“

      „Wir suchen zwei Männer, John, die hier bei euch Station gemacht haben könnten“, erklärte Jimmy. „Fremde — nicht aus dieser Gegend.“

      John Marek verzog das Gesicht und lehnte sich auf den Haltebalken. „Fremde? Hier bei uns?“ Er lachte auf. „Hier ist seit Jahr und Tag keiner mehr vorbeigekommen.“

      „Aber die Spuren führen direkt zu euch“, warf Hep ein.

      John Marek zuckte die Schultern. „Vielleicht sind sie in der Nacht vorbeigeritten!“

      „Nein!“, erwiderte Jimmy. „Sie können höchstens zwei Stunden Vorsprung haben.“

      John Mareks Augen schlossen sich zu schmalen Strichen. „Vorsprung? Haben die Burschen etwas ausgefressen?“

      „Vielleicht ja, vielleicht nein“, sagte Jimmy. „Den O’Hagans sind achteinhalbtausend Dollar gestohlen worden. Die Diebe haben dabei den Hausknecht umgebracht. Noch kann natürlich keiner behaupten, dass es die beiden Fremden gewesen sind. Aber es gibt Leute, die haben sie vor dem Hotel gesehen, auch, dass sie hineingegangen sind.“

      John Marek schüttelte den Kopf. „Wir haben hier niemanden gesehen.“ Er wies über den Hof. „Ich habe die ganze Zeit da drüben gearbeitet. Vor fünf Minuten habe ich den Kram erst liegengelassen und bin ins Haus gegangen. Wieweit habt ihr die Spur denn verfolgen können?“

      Hep wies nach Süden. „Da zwischen den Hügeln sind sie herausgekommen. Aber dann ist ja nichts mehr zu sehen. Der Boden ist wie umgepflügt.“

      John Marek lachte. „Du wirst wohl gestatten, dass wir uns hier bewegen. — Aber das ist doch klar. Die sind da aus den Hügeln gekommen, haben die Ranch gesehen und sind abgeschwenkt.“ Er richtete sich auf und sah entschlossen von einem zum anderen. „Wenn diese Hundesöhne den Raubmord begingen, haben sie auch gut daran getan, diese Ranch zu meiden. — Wartet, ich rufe Jack! Wir reiten mit. Da will ich doch verdammt sein, wenn wir die Bastarde nicht finden.“

      „Einverstanden“, erklärte Jimmy, obwohl er wusste, dass Matt Jackson mit seinem Vater und der Mannschaft bald erscheinen würde. Doch er wollte den Mareks eine Chance geben, sich in ein besseres Licht zu rücken. Morrison, der frühere Besitzer der Wagenrad-Ranch, der damals mit allen Mitteln der Gewalt verhindern wollte, dass sich die Mareks in diesem Gebiet ansiedeln, hatte bis zuletzt gegen diese Familie gehetzt und gestichelt. Die Mareks wurden in Tucson wohl geduldet, weil jedermann wusste, dass Buster Tom, der Boss der Red Rode-Ranch, für sie einstand. Doch wie in den ersten Tagen sahen die Leute in Tucson einen Marek lieber davonreiten als ankommen.

      Kurz darauf verließen Jimmy und Hep mit den Marek-Brüdern die Ranch. Sie ritten nach Süden in die Hügelkette hinein, trafen dort auf Buster Tom und die Circle C-Mannschaft. Buster Tom teilte die Männer in Trupps ein. Doch am Abend musste er das Unternehmen abbrechen. Die Mareks verabschiedeten sich von den Männern der Circle C-Ranch und ritten heimwärts.

      3

      „Es ist dir doch klar, dass die Pinkys verschwinden müssen“, sagte John Marek zu seinem Bruder, als sie kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Ranch erreichten und vor dem Corral absattelten.

      „Diese Idioten!“, schnaufte Jack. „Sie sind imstande, uns das ganze Geschäft kaputtzumachen. Kommen hierher, suchen eine Bleibe und haben dabei einen Mann umgebracht, keine fünf Meilen von hier entfernt! Das wird noch einen mächtigen Wirbel geben. Die Spuren verschwinden genau vor unserer Ranch. Du glaubst doch nicht, dass die Coppers aufgeben. Cliff Copper, der Marshal, wird uns bestimmt als nächster einen Besuch abstatten. Die Kerle müssen weg, John.“ Er starrte seinem Bruder zwingend in die Augen. „Aber vorher sollen sie bezahlen!“

      „Reg dich nicht auf“, versetzte John und schob ihn zur Seite. „Ich habe das alles schon bedacht. Lass mich nur machen! Aber sei auf der Hut, hörst du?“

      „Alle müssen verschwinden!“, krächzte Jack. „Wir sind in Gefahr, John!“ John hob den Sattel auf den Balken und trieb die Pferde in den Corral. Dann ging er mit Jack zum Haus.

      Ihr Vater war noch wach. Auch Marie, die mit John zusammenlebte, war aufgeblieben. Der alte Mann, der halbseitig gelähmt war, saß in dem alten Lehnstuhl und schaute seinen Söhnen missmutig entgegen. Marie stand auf und musterte sie gespannt.

      „Warum hast du Vater nicht zu Bett gebracht?“, fragte John ungehalten, als er die beiden sah.

      „Er wollte nicht schlafen gehen“, erwiderte Marie.

      „Ich hatte euch gewarnt“, sagte der alte Mann. „Nun ist es soweit.“

      „Rede nicht, Vater“, sagte John gereizt. „Nichts ist soweit. Gar nichts!“ Der alte Mann hob warnend die Hand. „Wir haben den Coppers soviel zu verdanken. Ihr aber verbündet euch mit den Schurken, die sich verkriechen müssen. Nur, weil sie euch ein bisschen Geld geben.“

      „Aber das Essen, das wir mit dem Geld bezahlen, das schmeckt dir“, sagte John mitleidlos.

      „Wie redest du mit deinem Vater?“, rief Marie erzürnt.

      John sah sie verwundert an. Jack grinste. „He, Marie!“, gab er sich verblüfft. „In was mischst du dich ein? Hast du keine Angst, dass dir John den Koffer vor die Tür stellt?“

      „Halt dein Maul!“, knurrte John gereizt. „Marie, bring ihn ins Bett! Wir sehen uns dann noch.“

      Er legte Jack die Hand auf die Schulter und zog ihn mit. Sie verließen den Raum, liefen den schmalen Flur entlang und betraten das letzte Zimmer, in dem die vier Outlaws hausten. Eine Kerze brannte auf dem Tisch. Es roch nach Tabakqualm und Essen, nach Pferdeschweiß und Lederzeug. Die beiden Pinkys hockten mit den anderen um den Tisch und spielten mit ihnen Siebzehn und vier.

      Die Männer unterbrachen das Spiel und sahen auf.

      John und Jack traten ein. „Ihr Pinkys seid ziemliche Idioten“, erklärte Jack gereizt. „Wisst ihr, dass das ganze County hinter euch her ist?“

      Die beiden lehnten sich zurück. Forster grinste breit. Hackett tat, als hätte er nicht ein Wort verstanden. Die anderen beiden blickten von einem zum anderen.

      Jack streckte die Hand vor. „Ich hatte euch extra gefragt, ob ihr gesucht werdet, ob sie hinter euch her sind. Ihr müsst doch verrückt geworden sein. Wir alle sind in Gefahr.“

      „Nicht einmal eure Spuren habt ihr verwischt, ihr Anfänger!“, polterte John. „Wir sind einen halben Tag mit den Leuten umhergeritten, um deren Interesse von der Ranch abzulenken. Aber ich sage euch jetzt schon, dass es ein nutzloser Versuch von uns gewesen ist. Eure Fährte endet schließlich dicht vor unserem Anwesen und ist nirgends mehr zu finden. Spätestens morgen früh haben wir den US-Marshal auf dem Hals.“

      Forster sah seinen Gefährten kurz an und warf die Karten auf den Tisch. „All right,


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