How Not To Die. Gene Stone

How Not To Die - Gene  Stone


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und Herzkrankheiten zu sterben bzw. allgemein frühzeitig zu versterben. Auch diese Ergebnisse berücksichtigten bereits andere Faktoren der Ernährungs- und Lebensweise, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die Fleisch aßen, gleichzeitig auch mehr rauchten, weniger Sport trieben oder nicht genug Obst und Gemüse aßen, ausgeschlossen werden konnte.65 Der dazu erschienene Leitartikel in den Archives of Internal Medicine der American Medical Association (mit dem Titel „Reducing Meat Consumption Has Multiple Benefits for the World’s Health“ / „Ein verringerter Fleischkonsum hat vielfältige Vorteile für die Weltgesundheit“) forderte eine „deutliche Reduzierung des gesamten Fleischverzehrs.“66

      Was aber steckt im Fleisch, dass sich dadurch das Risiko eines frühzeitigen Todes derartig erhöhen kann? Eine Möglichkeit ist das Hämeisen, eine Eisenform, die vor allem im Blut und in den Muskeln vorkommt. Da Eisen, wenn es prooxidativ wirkt, zur Bildung krebserregender freier Radikale führt,67 ist es sozusagen ein zweischneidiges Schwert: zu wenig davon, und Sie riskieren eine Anämie, zu viel davon, und Ihr Herzkrankheiten- und Krebsrisiko kann sich erhöhen.

      Der menschliche Körper verfügt über keinen speziellen Mechanismus, um sich selbst von überschüssigem Eisen zu befreien.68 Stattdessen haben sich die Menschen so entwickelt, dass die Menge des aufgenommenen Eisens streng kontrolliert wird. Wenn nicht genug Eisen in Ihrem Körper zirkuliert, beginnen Ihre Verdauungsorgane damit, die Eisenaufnahme zu steigern. Wenn Sie zu viel davon haben, nehmen sie weniger auf. Dieses thermostatähnliche System funktioniert aber nur dann effektiv, wenn es sich um die primäre Eisenquelle der menschlichen Nahrung handelt, nämlich um nicht-hämisches Eisen, das hauptsächlich in Pflanzen vorkommt. Sobald Sie eine ausreichende Eisenmenge im Blut haben, ist Ihr Körper fünfmal so effektiv dabei, die Aufnahme weiteren, überschüssigen Eisens aus pflanzlichen Quellen zu blockieren als dessen tierischer Herkunft.69 Das scheint der Grund zu sein, warum Hämeisen mit dem Risiko in Verbindung gebracht wird, Krebs70 oder Herzkrankheiten zu entwickeln.71 Hämeisen wird außerdem auch mit einem höheren Diabetesrisiko in Zusammenhang gebracht, nicht-hämisches Eisen hingegen nicht.72

      Wenn wir das Eisen aus dem menschlichen Organismus entfernen, lässt sich dann die Krebsrate senken? Untersuchungen haben herausgefunden, dass zufällig ausgewählte Probanden, die regelmäßig Blut spenden sollten, um die Eisenvorräte in ihrem Körper zu verringern, ihr Risiko, an neuem Darmkrebs zu erkranken oder daran zu sterben, in einem Zeitraum von fünf Jahren um etwa die Hälfte reduzieren können.73 Diese Erkenntnisse waren so bemerkenswert, dass ein Leitartikel im Journal of the National Cancer Institute kommentierte: „Diese Ergebnisse erscheinen fast zu gut, um wahr zu sein.“74

      Blut spenden ist wunderbar, doch sollten wir zuallererst versuchen, die Speicherung von zu viel überschüssigem Eisen zu vermeiden. Die Fleischindustrie ist eifrig dabei, Zusatzstoffe zu entwickeln, die „die giftige Wirkung von Hämeisen unterdrücken“.75 Eine bessere Strategie wäre es aber, stärker auf pflanzliche Lebensmittel auszuweichen, mit denen der Körper besser umgehen kann.

       Eine ausreichende Eisenaufnahme bei einer pflanzenbasierten Ernährung

      Im Vergleich zu Personen, die Fleisch essen, verzehren Vegetarier mehr Eisen (sowie auch mehr der meisten anderen Nährstoffe),76 doch wird das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht so effizient absorbiert wie das Hämeisen aus Fleisch. Dies mag ein Vorteil dabei sein, einem Eisenüberschuss entgegenzuwirken. Über ein Drittel der menstruierenden Frauen in den USA verlieren aber mehr Eisen, als sie wieder aufnehmen, was zu einer Anämie bzw. Blutarmut führen kann.77 Frauen, die sich pflanzenbasiert ernähren, scheinen keine höheren Raten an Eisenmangelanämie vorzuweisen als Frauen, die sehr viel Fleisch essen.78 Dennoch sollten alle Frauen im gebärfähigen Alter sicherstellen, dass sie genügend Eisen aufnehmen.

      Diejenigen, bei denen ein Eisenmangel diagnostiziert wird, sollten mit ihrem Arzt zuerst darüber sprechen, wie sie ihre Ernährung ändern können, da Eisenpräparate, wie nachgewiesen wurde, den oxidativen Stress erhöhen.79 Die gesündesten Eisenquellen sind Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Trockenobst und dunkelgrünes Blattgemüse. Trinken Sie zum Essen keinen Tee, da dies die Eisenaufnahme behindern kann. Vitaminreiche Lebensmittel hingegen verbessern die Eisenabsorption des Körpers. Der Vitamin-C-Gehalt einer einzigen Orange kann die Eisenaufnahme um das Drei- bis Sechsfache verbessern. Wer seine Eisenaufnahme verbessern möchte, sollte daher lieber zu Obst greifen und die Tasse Tee stehen lassen.80

      BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS

      Mein Großvater starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs. All sich das erste Symptom bemerkbar machte – ein dumpfer Schmerz in seinem Bauch – war es bereits zu spät. Darum ist es so wichtig, diesem Krebs von vornherein vorzubeugen.

      Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der tödlichsten Krebsarten. Nur 6 Prozent der davon betroffenen Patienten leben fünf Jahre nach der Diagnose noch. Glücklicherweise ist er sehr selten und fordert in den USA jährlich nur vierzigtausend Menschenleben.81 Ganze 20 Prozent aller Bauchspeicheldrüsenkrebsfälle sind wahrscheinlich durch das Rauchen von Tabak verursacht worden.82 Andere vermeidbare Risikofaktoren sind Fettleibigkeit und starker Alkoholkonsum.83 Wie wir sehen werden, spielen auch Ernährungsfaktoren eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung dieser tödlichen Krankheit.

      Wie das über die Nahrung aufgenommene Fett das Risiko erhöht, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, ist z. B. schon seit Längerem ein Diskussionsthema. Die widersprüchlichen Forschungsergebnisse von Untersuchungen, die die Auswirkung des Gesamtfettkonsums analysierten, scheinen teilweise damit zusammenzuhängen, dass verschiedene Fette sich unterschiedlich auf das Risiko auswirken. Die bereits erwähnte NIH-AARP-Studie war groß genug angelegt, um herauszufinden, welche Art von Fett am meisten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zusammenhang gebracht werden konnte. Diese Studie war die erste, bei der die Rolle von Fetten pflanzlichen Ursprungs, die z. B. in Nüssen, Samen, Avocados sowie Oliven- und Pflanzenöl enthalten sind, von der Rolle tierischer Fette aus Fleisch- und Milchprodukten sowie Eiern getrennt betrachtet wurde. Der Konsum tierischer Fette wurde deutlich mit einem Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko in Verbindung gebracht, während kein Zusammenhang mit dem Konsum pflanzlicher Fette gefunden wurde.84

       Hühnchen und Risiko von Bauchspeicheldrüsenkrebs

      Seit den frühen 1970er-Jahren gibt es eine Reihe von Gesetzen, die den Einsatz von Asbest streng reglementieren. Dennoch sterben jährlich immer noch Tausende US-Amerikaner an den Folgen einer Asbestaussetzung. Die Centers for Disease Control and Prevention, die American Academy of Pediatrics und die Environmental Protection Agency schätzen, dass über einen Zeitraum von dreißig Jahren hinweg wahrscheinlich Tausende weitere Krebsfälle unter den Menschen auftreten werden, die als Kinder in Schulgebäuden Asbest ausgesetzt waren.85

      Dies alles begann bereits vor Generationen mit den Asbestarbeitern. Die ersten Krebsfälle, die sich auf den Kontakt mit Asbest zurückführen ließen, traten in den 1920er-Jahren unter Bergleuten auf, die Asbest förderten. Später gab es eine zweite Welle unter Schiffbauern und Bauarbeitern, die Asbest verwendeten. Mittlerweile sind wir mit einer dritten Welle von asbestbedingten Erkrankungen konfrontiert, da die Gebäude, die mit Asbest errichtet wurden, beginnen baufällig zu werden.86

      Wie die Geschichte von Asbest zeigt, untersuchen die Wissenschaftler, um herauszufinden, ob etwas krebserregend ist, zuerst diejenigen, die am stärksten damit in Kontakt gekommen sind. So finden wir heute mehr über die potenziell krebserregende Wirkung von Geflügelviren heraus. Seit Langem besteht die Sorge, dass sich warzenverursachende Hühnerviren durch den Kontakt mit frischem oder gefrorenem Hühnerfleisch auf Menschen übertragen.87 Diese Viren verursachen bei den Hühnern Krebs, doch ihre Rolle bei der Krebsentstehung bei Menschen ist bisher nicht bekannt. Diese Sorge ist durch Untersuchungen entstanden, die festgestellt haben, dass Menschen, die in Geflügelschlachthöfen und im Bereich der Geflügelverarbeitung tätig sind, ein erhöhtes Risiko haben, an bestimmten Krebsarten zu sterben.

      Die jüngste Untersuchung von dreißigtausend Arbeitern aus der Geflügelverarbeitung war speziell dafür ausgelegt, zu testen,


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