EBook 'Projektmanagment im Handwerksbetrieb umsetzen'. Alexander Spitzner
durch Projektarbeit neben dem regulären Tagesgeschäft
geringe Identifikation mit dem Projekt bei den Projektmitarbeitern, fehlender Teamgeist.
Anwendung bei:
Projekten mit mittlerer Dauer und/oder mittlerer Komplexität,
Projekten mit mittlerer bis großer Bedeutung für das Unternehmen,
Projekten, bei denen viele Fachbereiche des Unternehmens betroffen sind.
2.1.3 Reine Projektorganisation
Die reine Projektorganisation wird auch Linien-Projektorganisation genannt. Diese Form der Projektorganisation kann als „Unternehmen im Unternehmen“ angesehen werden. In dieser Projektorganisationsform wird für das Projekt eine eigenständige Organisationseinheit (z. B. Abteilung) oder auch eine eigenständige Institution (z. B. Projektgesellschaft, ARGE im Bauwesen) gebildet.
Reine Projektorganisation
Der Projektleiter und die Projektmitarbeiter arbeiten für die Dauer des Projektes ausschließlich an den Projektaufgaben. Sie werden aus ihren Abteilungen oder Fachbereichen herausgelöst. Der Projektleiter hat hier – vergleichbar mit einem Abteilungsleiter oder Bereichsleiter – weitreichende Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse, eine Abstimmung mit Linienvorgesetzten ist nicht notwendig. Die Anforderungen an den Projektleiter sind daher hier noch höher als bei den anderen beiden Projektorganisationsformen.
Nach Abschluss des Projektes wird das Projektteam aufgelöst, und die Projektmitarbeiter kehren wieder an ihre angestammte Position in der Linienorganisation zurück oder werden in ein neues Projekt integriert.
Vorteile:
Projektleiter ist allein für das Projekt verantwortlich
schnelle Entscheidungen (keine Abstimmung mit den Linienvorgesetzten notwendig)
alle Ressourcen können optimal auf das Projektziel hin ausgerichtet werden
hohe Identifikation mit dem Projekt durch konstante Zusammensetzung des Teams, „echter“ Teamgeist
volle Konzentration auf die Projektaufgaben, keine Ablenkung durch Linienaufgaben.
Nachteile:
aufwendige und kostspielige Installation mit hohem Umstellungsaufwand
durch die Freistellung von Mitarbeitern entstehen Lücken in der Linienorganisation (Vertretungsprobleme!)
schlechte Auslastung der Mitarbeiter (gerade zu Beginn und am Ende des Projekts) möglich
Gefahr von Parallelentwicklungen zwischen Projekt und Linie
schwierige Mitarbeiterrekrutierung (aus Angst vor Verlust des angestammten Arbeitsplatzes innerhalb der Linienorganisation oder aber, weil gute Mitarbeiter von den Linienvorgesetzten nicht freigegeben werden)
Schwierigkeiten bei der Wiedereingliederung der Mitarbeiter nach Projektende.
Anwendung bei:
sehr großen, langfristigen, komplexen Projekten mit sehr hoher Bedeutung für das Unternehmen,
Projekten, bei denen ein permanenter Mitarbeitereinsatz notwendig ist.
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