Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D.


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unruhig wird, stürzt sie sich selbst in die Tiefe. Ich sagte ja schon: Das war alles schon da. Jimmy Cahoon versuchte vor zwei Jahren nur vierhundert Longhorns über die Berge nach Montana zu bringen –«

      »Und –?« fragte Peshaur lauernd.

      »Er war froh, daß er ganze dreißig Rinder ans Ziel brachte. Und er schwor, daß er es nie wieder versuchen würde.«

      »Well, ich werde mir die Sache überlegen, Rooper. Trotzdem können Sie Benston sagen, daß ich über tausend Longhorns bringen werde, und wenn die Bergpfade uns bis in die Wolken führen würden.«

      Rooper setzte seinen Hut auf. Ehe er den Türdrücker faßte, fragte er:

      »Sind die Tiere all Ihr Eigentum, Mister Peshaur?«

      Der Texaner zog die Augen zu engen Spalten zusammen.

      »Was soll diese Frage, Rancher?«

      »Benston wüßte gern, woher die Tiere kommen, die er kauft.«

      Peshaur nahm eine gepuderte Zigarre aus der Reverstasche seiner Jacke, riß ein Streichholz an und sagte durch die Rauchwolke:

      »Yeah, es sind alles meine Tiere. Erstklassige, starke Longhorns aus dem Panhandle…«

      Rooper ging.

      Und eigentlich hätte Wyatt auch reiten können. Was gingen ihn schließlich die Viehgeschäfte Peshaurs an? Aber er blieb. Die letzte Antwort, die der Treiber dem Rancher gegeben hatte, war ihm doch recht merkwürdig vorgekommen.

      Und kaum war der Rancher gegangen, als Peshaur lachend und in hämischem Ton sagte:

      »Wenn er wüßte, woher die Rinder wären, würde er wahrscheinlich von dem Geschäft abspringen!«

      Die andern Männer lachten mit.

      Thompson meinte: »Willst du wirklich mehr als tausend Tiere über die Mountains treiben, Geg?«

      »Ich versuche es.«

      »Du wirst kein Glück haben. Rooper hat recht: Die Paßwege sind oft unpassierbar. Du kannst es mir glauben. Ich bin einmal mit Ben oben über den Tecca geritten. Ich sage dir, es war eine Schinderei.«

      »Einerlei«, versetzte Peshaur hart. »Die Tiere kosten mich keinen Cent. Jeff Callagan und Charly McIntosh haben sie in den letzten drei Wochen zusammengetrieben. Die Herde ist längst unterwegs. Ich könnte den Trail also gar nicht mehr aufhalten. Und ehrlich gestanden, mir ist es einerlei, wieviel Rinder unterwegs durchgehen. Wichtig ist nur, daß wir das Geschäft machen. Ich verdiene ja an jedem Rind hundert Prozent. Und wenn Benston tatsächlich fünfundzwanzig gute Bucks zahlt, so habe ich schon bei hundert Rindern 2.500 Bucks verdient. Und da ich nur mit zwei Leuten zusammenarbeite, mache ich in jedem Fall ein enormes Geschäft. Die Treiber kriegen normalen Lohn. No, Fellow, das wird das Geschäft. Rooper selbst springt über die Klinge dabei. Ist nicht zu ändern.«

      Da wurde die Tür aufgestoßen, und der Rancher trat wieder ein.

      »Peshaur, es ist keine besonders feine Art, an den Türen zu lauschen. Aber ich habe es getan. Und ich bin froh, daß ich es getan habe!« Er warf das Bündel Banknoten auf den Tisch. »Hier ist Ihr Geld, Freund. Ich verzichte auf das Geschäft. Dann werden die Leute in Montana eben weiterhin auf Rinderfleisch verzichten müssen.«

      Damit ging er hinaus.

      Es war einen Augenblick still in dem kleinen Raum.

      Dann lachte Geg Peshaur auf.

      »Er hat sich selbst sein Grab geschaufelt, dieser alte Trottel!« stieß er wild hervor.

      »Hättest du ihm die Bucks nicht ohnehin abgenommen?« fragte Bill Thompson grinsend.

      »Sicher. Aber erst oben in Montana.«

      »Und was willst du jetzt machen?«

      »Abe Clinholm wird ihn auslöschen.«

      »Clinholm?« wollte der Bruder des Mörders Ben Thompson wissen. »Ich denke, den hast du hinter diesem Earp hergeschickt?«

      »Yeah, aber er wird bald zurück sein. Und dann bekommt er einen neuen Auftrag.« Ein häßliches Grinsen flog bei diesen Worten über das Gesicht des Cowboys. »Die Herde zieht weiter. Was geht es mich schließlich an, wenn der Mittelsmann des Aufkäufers in Montanta vor die Hunde geht? Rooper ist mit diesem Benston befreundet. Und da er hier in der Nähe eine Ranch hat, hat Benston ihn beauftragt, Rinder aufzukaufen und einen Trailboß mit ein paar Leuten zu suchen, die den Teufel nicht fürchten. Dieser Trailboß bin ich. Ich habe es Rooper gesagt.«

      »Du hast ihn draußen im Camp getroffen?«

      »Er kam vorgestern zu uns und sprach mit Eddie Cramer. Da ich ihn vom vergangenen Jahr her kannte, habe ich mich sofort eingeschaltet und ihm allein erklärt, daß ich eine Herde frei hätte. Eine Herde und eine Crew, die sie notfalls in die Hölle treiben würde. Rooper bot fünfundzwanzig Bucks pro Rind. So lief die Sache an.«

      Thompson nickte. »Dann sieh zu, daß Abe Clinholm bald zurückkommt, sonst macht dieser Rancher noch Lärm.«

      Peshaur grinste. »Lärm? Wo denn? Die Boys drüben im Saloon sind betrunken. Außerdem sind es meine Freunde. Und das Pack hier in der Stadt hat sich längst verkrochen. Der einzige Wolf in dieser Gegend war der Missourier. Clinholm wird inzwischen dafür gesorgt haben, daß er nicht mehr bellen kann…«

      Es war für Wyatt höchste Zeit, zu verschwinden. Das, was er da gehört hatte, erfüllte ihn mit großer Sorge.

      Mit Sorge um den alten Jim Duffy, der statt seiner die Overland-Kutsche nach Russell fahren sollte.

      Wyatt gab dem Tupfschimmel die Sporen und sprengte aus der Stadt.

      *

      Mattschimmerndes Sternenlicht beleuchtete ihm spärlich den Weg. Er kannte ihn ja genau, schließlich befuhr er ihn seit Monaten zu jeder Tages- und Nachtzeit mit seinem holprigen Vierspänner.

      Den Rancher vor dem beabsichtigten Überfall zu warnen, war sinnlos und überflüssig. Der Mann wuße nach dem Vorgefallenen ohnehin, daß er von den Cowboys nichts Gutes zu erwarten hatte. Er würde ganz von selbst auf der Hut sein.

      Wyatt ritt im gestreckten Galopp auf den silbernschimmernden Wagenspuren durch die Nacht nach Westen.

      So sehr er unterwegs auch Umschau hielt, er konnte keinen Reiter entdecken.

      Aber Clinholm mußte doch die Straße nach Ellsworth zurückkommen.

      Aber der ausgesandte Mörder kam nicht.

      War Clinholm ein Mörder? Hatte er Duffy erreicht, bevor er in Russell angekommen war?

      Möglich war es schon.

      Wyatt trieb den alten Schimmel vorwärts. Er wollte das Tier nicht tot­hetzen und legte hin und wieder eine kurze Rast ein. Schließlich aber verlangte das Tier diese Pausen immer öfter und in immer kürzeren Abständen.

      Der Missourier spähte über den Weg – aber er konnte weder etwas von einem einzelnen Reiter noch sonst irgend etwas Aufälliges bemerken.

      Es war weit nach Mitternacht, als er jäh die Zügelleinen hochnahm.

      Er ließ den Schimmel nur noch langsam vorwärtstraben, hielt ihn dann an und starrte auf den Körper, der mitten zwischen den Wagenspuren lag.

      Wyatt rutschte aus dem Sattel. Er kniete neben dem reglosen Körper nieder.

      Es war Jim Duffy.

      Er hatte seine letzte Fahrt gemacht.

      Eine Kugel hatte ihn links hinten im Rücken getroffen und wahrscheinlich vom Kutschbock geworfen.

      Von der Kutsche selbst war nichts zu sehen.

      Wyatt erhob sich und wischte sich durchs Gesicht. Er machte sich jetzt bittere Vorwürfe, daß er nicht selbst weitergefahren war. Durch den Tausch hatte er den Alten in den sicheren Tod getrieben.

      Aber war es nicht einer


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