Bettina Fahrenbach Staffel 3 – Liebesroman. Michaela Dornberg

Bettina Fahrenbach Staffel 3 – Liebesroman - Michaela Dornberg


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geblieben wären.

      Bettina hätte niemals für möglich gehalten, daß Arno und Toni so sehr ins Schwärmen geraten konnten, sie waren doch eigentlich eher nüchtern und realistisch.

      Leni wandte sich ab, und die Männer wollten ihr widerwillig folgen.

      »Die Autos können hier auf dem Hof nicht stehenbleiben«, sagte Bettina. »Das hier ist kein Parkplatz.«

      »Na, du bist gut«, sagte Toni, »wir haben sie doch nicht hier hingestellt.«

      »Das stimmt, aber ihr könnt sie wegfahren. Und eine kleine Probefahrt gefällig?«

      Die Männer starrten sie an, als habe sie soeben Suaheli gesprochen.

      »Mein Gott, seid ihr schwer von Begriff. Ich habe doch monatelang miterlebt, wie ihr Prospekte geblättert habt, euch über die Vorzüge und Nachteile gewisser Modelle unterhieltet und in epischer Breite über eure Traumwagen spracht. Hier stehen sie…, die Schlüssel stecken, die Papiere sind im Handschuhfach.«

      Noch immer begriffen sie nichts.

      »Hast du Firmenautos gekauft?« erkundigte Leni sich schließlich. »Aber warum denn gleich zwei?«

      Bettina deutete auf das silbergraue Auto.

      »›AD‹ steht für Arno Dunkel.«

      Dann wies sie auf den anthrazitfarbenen Wagen.

      »Und ›TG‹ ist unschwer als Toni Greiner zu erkennen, oder?«

      Wieder starrten die Männer sie nur an.

      »Jungens, die Autos gehören euch, in genau der Farbe und Ausstattung, wie ihr es euch gewünscht habt.«

      »Bist du verrückt?« rief Leni. »Was soll das denn?«

      »Mit diesen Autos will ich euch etwas von dem zurückgeben, was ihr immer für mich tut und getan habt. Arno, wenn du diese Seeschlachtenbilder nicht in der alten Truhe gefunden hättest, würden sie darin immer noch verrotten, und wenn du nicht darauf bestanden hättest, sie begutachten zu lassen, hätte ich sie bestimmt irgendwann einmal entsorgt, weil ich sie so häßlich fand. So habe ich aber dadurch sehr, sehr viel Geld bekommen und möchte euch etwas davon abgeben. Wie heiß ihr auf diese Autos ward, das war nicht zu übersehen, und so konnte ich sie genau bestellen, wie sie euren Wünschen entsprachen.«

      »Aber Bettina, das ist doch viel zu teuer«, ächzte Arno schließlich.

      »Du kannst doch für uns nicht das viele Geld ausgeben«, murmelte Toni, der vollkommen durcheinander war.

      »Doch, dank des Bilderverkaufs kann ich das, und ich habe es von ganzem Herzen getan. Und nun fahrt endlich los. Ich habe übrigens auch schon mit euren Versicherungen gesprochen. Die Autos laufen jetzt auf Doppelkarte, eure Freibeträge werden dann nach dem Verkauf eurer alten Autos auf die neuen übertragen.«

      »Bettina, das…, das kann ich nicht annehmen.« Arno war vollkommen verwirrt.

      Bettina lachte.

      »Doch, du kannst. Und jetzt erwarte ich endlich eine Umarmung.«

      Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

      Er nahm Bettina in die Arme und drückte sie ganz fest.

      »Danke, Bettina…, aber verrückt bist du schon.«

      »Fahr endlich los«, forderte Bettina ihn auf und machte sich aus der Umarmung frei.

      Er wandte sich an Leni.

      »Kommst du mit?«

      Die winkte ab. Sie hatte Tränen in den Augen.

      »Nö, fahr mal, so eine Probefahrt ist Männersache. Aber eines sag’ ich dir, heiz nicht so wie ein Junger, ich will dich wohlbehalten wiederhaben.«

      »Leni, du kennst mich doch, ich werde ganz manierlich fahren, versprochen.«

      »Dein Wort in Gottes Ohr.«

      Arno ging zum Auto, öffnete die Tür, stieg mit ungläubigem Gesicht ein, startete und fuhr vorsichtig vom Hof.

      Toni war währenddessen auf Bettina zugegangen, nahm sie in den Arm.

      »Ich weiß wirklich nicht…, ich mein’, es geht doch nun nicht…« Er war nicht in der Lage, einen vollständigen Satz auf die Reihe zu bringen, so durcheinander war er.

      »Es geht, Toni«, sagte sie, »und nun mal einen Satz, dein Kumpel ist schon nicht mehr zu sehen. Er brettert schon ins Dorf hinunter.«

      »Danke, Bettina…, eine größere Freude hättest du mir nicht machen können, aber es ist einfach zuviel.«

      »Nein, Toni, das ist es nicht. Was du für mich machst, ist nicht mit Gold aufzuwiegen… Nun aber gute Fahrt.«

      Das ließ er sich kein zweites Mal sagen, er lief zum Auto, und wenige Augenblicke später war auch er weg.

      Bettina und Leni standen nebeneinander auf dem Hof und sahen auch dem zweiten Auto nach, bis es aus ihrem Blick verschwunden war.

      »Wenn du dein Geld weiter so verplemperst, wirst du bald nichts mehr haben«, sagte Leni und zog Bettina mit sich weg. »Ein Fläschchen Wein hätte es doch auch getan.«

      Bettina legte den Arm um Lenis Schulter.

      »Das mit dem Wein ist wohl keine so gute Idee. Erstens haben wir noch von Papa den Keller voller Wein, und zweitens – schon vergessen? – beide Männer trinken lieber ein kaltes Bier. Hast du gesehen, wie glücklich die beiden waren?«

      »Wie kleine Jungens unterm Weihnachtsbaum. Ach, Männer sind zeitweilig wirklich wie Kinder. Na ja, eine große Freude hast du ihnen schon gemacht.«

      »Na, siehst du, doch jetzt komm, wir machen es uns bei einem Kaffee gemütlich. So schnell werden wir die beiden ja wohl nicht wiedersehen.«

      Leni lachte.

      »Das glaube ich auch. Soll ich uns schnell eine Waffel zum Kaffee backen?«

      »Eine ausgezeichnete Idee, für mich bitte mit heißen Kirschen. Und während du damit beschäftigt bist, laufe ich nur rasch zu mir hinüber. Ich muß da was holen.«

      »Hat das denn keine Zeit bis später?«

      »Nein, Leni, hat es nicht. Bis gleich.«

      Sie winkte Leni zu und lief über den Hof.

      Leni blickte ihr nach.

      Sie ist wirklich ein so herzensguter Mensch, die Bettina, dachte sie, genauso wie ihr Vater. Der war auch so großzügig gewesen. Kaufte sie den Männern so teure Autos, nur um ihnen einen Herzenswunsch zu erfüllen. Und dafür gab sie das viele Geld aus ohne mit der Wimper zu zucken. Im Gegenteil sie freute sich darüber, daß ihr diese Überraschung gelungen war. Und die beiden Kindsköpfe! Leni hätte wirklich zu gern einen Fotoapparat dabeigehabt, um diese überraschten Gesichter im Bild festzuhalten. Schade! Aber sie hatte ja davon nichts ahnen können.

      Vor einer Stunde würden die beiden Männer bestimmt nicht zurückkommen. Für die mußte sie wohl keine Waffeln mitbacken. Ihr graute schon ein wenig vor dem Abend, denn natürlich würde ihr Arno in epischer Breite alle Vorzüge dieses neuen Traumautos schildern, und sie mußte so tun, als teile sie seine Begeisterung.

      Männer, dachte sie, während sie in ihre Küche ging, um den Kaffee aufzusetzen und den Waffelteig anzurühren.

      *

      Bettina ließ sich Zeit. Als sie schließlich in das gemütliche kleine Haus der Dunkels kam, hatte Leni den Tisch bereits gedeckt, es brannten Kerzen, und es roch köstlich nach den Waffeln, die sie bei Bettinas Eintreten sofort servierte.

      Obschon Bettina es eigentlich lieber herzhaft mochte, konnte sie Lenis süßen Köstlichkeiten einfach nicht widerstehen, und so machte sie sich auch jetzt voller Behagen über die Waffel her, die mit den heißen Kirschen und der Sahne ein absoluter Genuß war.

      »Noch eine?«, wollte Leni wissen,


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