Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D.


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Seite des Wagens wieder hoch, riß den Schlag auf und verschanzte sich auf dem Boden des Fahrgastraumes.

      Wyatt hatte sofort den Falben vom Weg ab in die Büsche getrieben.

      Wild feuernd stoben die beiden Reiter heran.

      Holliday zuckte hoch, stieß die Rechte vor und zog den Coltlauf mit dem Reiter, der zwei Kugeln auf den Mann am Wagenschlag abfeuerte.

      Dann drückte Holliday ab.

      Der Reiter flog aus dem Sattel.

      Mit wilden Schreien trieb der alte Kutscher die Füchse an.

      Dammed! Wenn er nur erst die Anhöhe drüben gewonnen hätte.

      Dann krachten hinter dem Wagen wieder Schüsse. Ein Reiter kam zurück und riß neben dem Kutschbock die Zügel hoch. »Stop, Alter!« rief er schneidend.

      Bill war plötzlich stocktaub. »Heyahhee!« brüllte er und schwang die Peitsche.

      Holliday hatte ihn gehört und sprang zum gegenüberliegenden Fenster, zerschlug das Glas mit dem Colt und sah den Mann drüben in den Büschen verschwinden.

      »Heavens! Welch ein Pferd!« entfuhr es dem Gambler. Er konnte den Mann nicht mehr sehen, der hatte sich seitlich nach Indianerart neben den Pferdeleib fallen lassen.

      Und John Holliday brachte es einfach nicht fertig, auf solch ein Pferd zu schießen.

      Da stob von der Anhöhe der Missourier auf seinem Falben. Er stand weit vornübergebeugt in den Steigbügeln. In seiner Linken hatte er die Winchester.

      Holliday blickte mit weit offenen Augen hinaus. Er hatte die Zähne hart auf die Unterlippe gepreßt.

      Der Bandit auf dem Rappen feuerte unter dem Pferdeleib her einen Schuß auf den Marshal ab.

      Holliday, der den Arm des Mannes nur den Bruchteil einer Sekunde sehen konnte, stieß den Colt vor und feuerte.

      Aber er wußte, daß die Distanz zu groß war.

      Da riß der Bandit den Rappen herum und sprengte auf seinem pfeilschnellen Pferd davon.

      Auch der Marshal riß die Zügel hoch.

      Der Falbe stand sofort.

      Die Winchester flog in die rechte Armbeuge.

      Der Schuß krachte.

      Doc Holliday sah, wie der Mann seitlich aus dem Sattel glitt, sich mehrmals überschlug und dann im hohen Gras liegen blieb.

      Der Spieler stieß den Wagenschlag auf und setzte mit einem weiten Sprung hinaus, dann rannte er den Hügel hinauf.

      Als er mit keuchendem Atem bei dem Gestürzten ankam, kniete der Marshal schon neben ihm.

      Doc Holliday blickte auf die scheußlich bemalte Maske, die sich der Mann über den Kopf gestülpt hatte.

      Wyatt steckte den Colt, den er vorsorglich bereitgehalten hatte, weg, zog dem Mann die Maske hoch und starrte entgeistert in das bleiche Gesicht des Mannes, der mit starren Augen im hohen gelben Gras der Savanne lag.

      »Maxwell!« entfuhr es Doc Holliday.

      Wyatt war wie erstarrt. Er blickte an dem Gesicht des Toten vorbei, über dessen Körper.

      Plötzlich blieb sein Auge auf dem schwarzen Coltgriff hängen, in dem ein elfenbeinfarbenes Andreaskreuz eingelegt war…

      *

      Die Nachricht, daß niemand als der angesehene Greg Maxwell selbst der geheime Boß der Posträuberbande gewesen war und daß er schließlich mit seinem letzten Mann, dem kleinen Barbier, auf den großen Raub ausgegangen war, wollte niemand begreifen.

      Ann war zusammengebrochen. Sie mußte nach Rapid City ins Hospital gebracht werden.

      Die Schwester des Bandenchefs saß mit steingrauem Gesicht in der Küche, als Wyatt und Doc Holliday zusammen mit dem Sheriff, Cordy und dem Major ins Haus kamen.

      »Das weiße Andreaskreuz, Marshal – haben Sie es endlich gefunden…« Sie lächelte matt und blickte auf ihre Hände. »Er war immer ein Verbrecher. Schon als junger Mensch. Aber ich konnte nichts sagen. Weil ich ihn durchschaut hatte, wollte er mich in ein Irrenhaus bringen, damals schon…«

      Unten in einem Kellerraum fanden die Männer all das, was in den vergangenen Monaten auf der heißen Strecke

      Deadwood – Midland an Wertgegenständen abhanden gekommen war.

      Deadwood war fassungslos.

      Es dauerte Tage, bis die Menschen sich über das zurückgewonnene Gold und viele Wertstücke, die man in dem Beuteschatz des Bankiers entdeckte, freuen konnten.

      Zwei Tage später führte Wyatt am Vormittag seinen Falben in den Hof des Hotels, wo ein kleiner Highlander stand. Als er alles aufgeladen hatte, zahlte er bei dem Hoteleigner seine Zeche.

      Der Mann hob abwehrend die Hände. »Wie können Sie glauben, daß ich auch nur einen Cent von Ihnen nehme, Mister Earp. Ich lasse mir doch nicht die Ehre nehmen, daß Sie in meinem Hause…«

      Wyatt legte das Geld auf den Tisch und ging noch einmal hinauf.

      Vor Hollidays Zimmer blieb er stehen und klopfte.

      »Yeah?«

      Wyatt trat ein.

      Der Arzt lag mit übereinandergeschlagenen Stiefeln auf dem Bett.

      »Hatten Sie einen Wunsch, Marshal?« fragte er und blickte den dünnen Rauchfäden seiner Zigarette nach.

      »No, nur eine Idee. Unten im Hof steht mein Wagen. Sie wollen höchstwahrscheinlich doch nach Dodge zurück. Und da dachte ich, Sie könnten sich die ziemlich kostspielige Passage ersparen…«

      Der Gambler hatte ein hintergründiges Lächeln in den Augen, schwang sich hoch, nahm seinen Hut, tastete gewohnheitsmäßig nach seinen Colts und kam zur Tür. »All right, gehen wir.«

      Als Doc Holliday unten bei Cleveland bezahlen wollte, hielt der Marshal ihn zurück. »Er nimmt nichts, Doc, wegen der Ehre…«

King Bell

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