Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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seinen Großeltern. Das wäre ja immer dasselbe, hatte er gemeint.

      Mit Einfühlungsvermögen und Nachsicht konnte man selbst einen Trotzkopf bekehren. Für die Nordens war es eine freudige Überraschung, dass die Hankes nun auch auf dem Wege waren, eine harmonische Familie zu werden.

      Eine ganz glückliche bildete indessen längst das Ehepaar Fichte mit ihrem kleinen Daniel. Jener Freitag der Dreizehnte schien seine Schrecken verloren zu haben. Erinnern würden sich wohl alle an ihn, für die er von besonderer Bedeutung gewesen war.

      Für Professor Martin Albrecht und seinen Sohn Stefan, wie auch für Kers­tin Torstensen war er schicksalhaft gewesen und der Beginn zu einem neuen Leben, wenn es auch anfangs nicht so ausgesehen hatte.

      Dr. Daniel Norden wurde als Trauzeuge gebeten und für die Aufgabe nahm er sich mal einige freie Stunden. Dass Fee dabei sein musste, verstand sich von selbst, und für Frau Bürkel war es die größte Ehre ihres Lebens, auch Trauzeuge zu sein, und das bei einem Professor, den sie insgeheim schon »ihren« Professor nannte.

      Ein rauschendes Fest gab es nicht. Martin und Kerstin genügte es im Kreise der Menschen zu sein, die ihre Freunde geworden. Dass es festliche Stunden wurden, dafür sorgten Frau Bürkel und Lenchen, die in ihren Koch- und Backkünsten wetteiferten.

      Stefan war überglücklich, dass sie alle beisammen waren, dass seine Kers­tin ganz gesund war und schöner denn je.

      Unendlich zärtlich klang seine Stimme, wenn er Mami sagte, und dann schenkte er seinem Papi auch immer einen strahlenden, dankbaren Blick.

      Die Flitterwochen wurden verschoben bis zu den großen Ferien, denn keinen Tag wollten sie sich von Stefan trennen, dem sie eigentlich doch ihr großes Glück zu verdanken hatten, das mit einem Unglück begonnen hatte.

      In ihrem neuen Wagen, den Martin ihr zur Hochzeit geschenkt hatte, fuhr Kerstin Stefan jeden Tag zur Schule. Und so sollte es auch einmal geschehen, dass ihr beinahe wieder ein kleiner Junge gedankenlos vor den Wagen lief. Aber Kerstin war ja mit ihren Gedanken immer ganz bei der Sache und stets vorsichtig. Der Junge kam mit dem Schrecken davon und Stefan mit einer neuen Weisheit.

      »Der hat vielleicht auch keinen, der ihn rechtzeitig weckt und der gern eine liebe Mami haben möchte«, flüs­terte er. »Aber eine so liebe wie dich gibt es ja nicht noch einmal.«

      In diesem Punkt war er mit seinem Papi völlig einer Meinung, aber in ers­ter Linie war Kerstin für ihn doch seine über alles geliebte Frau. Hätte er aber ohne Stefans Hilfe gewagt, die entscheidende Frage zu stellen?

      Darüber wollten sie nicht mehr nachdenken, auch an Vergangenes wurden keine unnützen Gedanken verschwendet. Die Gegenwart gehörte ihnen, und was immer die Zukunft noch bringen sollte, wollten sie gemeinsam tragen.

      Daniel und Fee aber hatten endlich wieder einmal Zeit, ein Wochenende auf der Insel der Hoffnung zu verbringen, wo sie sehr vermisst worden waren.

      »Habt ihr die Grippezeit endlich hinter euch gebracht«, wurden sie von Dr. Cornelius empfangen.

      »Und manches andere auch, Paps«, erwiderte Fee, und dann staunten sie, als eine blendend aussehende Isabel ihnen entgegenkam.

      »Deine Grippe hat aber lange gedauert«, sagte Daniel neckend.

      »Ich bin Rekonvaleszentin«, erwiderte sie heiter. »Ärztlich betreut und streng bewacht.«

      Daran zweifelte allerdings niemand, als Jürgen gleich eifersüchtig Ausschau hielt, wem sie da wohl um den Hals fiel.

      »Und was gibt es bei euch, Hannes?«, fragte Daniel seinen Schwiegervater.

      »Glaubt nur nicht, dass es in einem Sanatorium langweilig zugeht«, erwiderte Dr. Cornelius lachend. »Aber die Grippebazillen haben sich glücklicherweise nicht zu uns vorgewagt. Unsere Patienten konnten sich richtig erholen.«

      Daniel nahm seine Fee in den Arm. »Und das werden wir jetzt auch tun. Wenigstens für ein Wochenende. Hat jemand was dagegen, dass wir erst mal richtig faulenzen?«

      Das Gegenteil war der Fall. Alle waren darauf bedacht, dass der himmlische Friede, den sie genossen, nicht gestört wurde.

      - E N D E -

Dr. Norden Bestseller – 1 – E-Book 1-50 Man nahm ihr das Kind

      Dr. Daniel Norden und seine Frau Fee hatten ein sonniges, frohes Wochenende im Kreise der Familie auf der Insel der Hoffnung verbracht. Es war beschlossen gewesen, dass Fee noch die Woche über hierbleiben sollte, da nun der letzte Monat ihrer Schwangerschaft anbrach.

      Als sehr früh am Montagmorgen der Wecker klingelte, war sie jedoch wieder anderen Sinnes geworden.

      »Ich komme mit dir, Dan«, flüsterte sie.

      »Nein, du bleibst hier«, erklärte er kategorisch. »Du lässt dich verwöhnen, Feelein. So war es abgemacht und dabei bleibt es.«

      »Ich werde aber ganz schreckliche Sehnsucht nach dir haben.«

      »Wir werden jeden Morgen und jeden Abend telefonieren, mein Liebes, und dazwischen würde ich für dich zu Hause auch kaum Zeit haben. Hier kannst du Sauerstoff tanken noch und noch. Es ist mir wirklich lieber, wenn du bei dem grässlichen Wetter nicht in der Stadt bist.«

      »Es ist aber schönes Wetter«, widersprach Fee.

      »Hier ja, aber hör mal, was der Rundfunk über München berichtet. Dort macht sich der Föhn so narrisch bemerkbar, dass die Menschen kaum noch Luft bekommen. Die Krankenhäuser können die Herzkranken schon gar nicht mehr unterbringen. Du willst doch nicht, dass ich mich um dich auch noch sorgen muss, Liebstes.«

      »Mir geht es aber blendend«, entgegnete Fee.

      »Hier geht es dir blendend, und darüber bin ich sehr froh. Am Freitag, bevor wir wegfuhren, ging es dir gar nicht so gut, wenn ich dich daran erinnern darf.«

      »So eine ganz kleine vorübergehende Schwäche wird sich eine werdende Mutter doch mal leisten dürfen«, begehrte Fee auf. Fast hätte Daniel ihrem bittenden Blick nicht mehr widerstehen können, aber da kam ihm sein Schwiegervater zu Hilfe.

      »Das Frühstück steht bereit, Dan«, sagte er. »Mit leerem Magen fährst du nicht weg.«

      »Ich werde doch mit heimfahren, Paps«, erklärte Fee.

      »Nein, das wirst du nicht«, erklärte Dr. Cornelius energisch. »Nur für ein kurzes Wochenende nimmst du die Strapazen der Fahrt nicht auf dich, mein liebes Kind.«

      Daniel warf ihm über Fees Schulter hinweg einen dankbaren Blick zu. Er wurde ja doch weich, wenn sie auf einem Wunsch beharrte.

      »Ihr Männer«, sagte Fee vorwurfsvoll, »ihr seid euch doch immer einig.«

      »Wir lieben dich und sind besorgt um dich«, erklärte Dr. Cornelius. »Und du bist eine vernünftige kleine Mama, die das Beste für ihr Baby will.«

      Und wie gut es war, dass sie beide standhaft blieben und Fee doch nachgab, sollte sich schon hundert Minuten später beweisen.

      »Fahr vorsichtig! Pass auf dich auf!«, hatte Fee ihrem Mann unter zärtlichen Abschiedsküssen ins Ohr geflüstert, obgleich es solcher Ermahnungen nicht bedurft hätte. Daniel Norden war ein besonnener Fahrer. Er war immer auf der Hut. Er beharrte nicht auf Vorfahrtsrechten, und rechnete immer mit der Unzulänglichkeit und Unachtsamkeit der anderen.

      Er kannte die Straße genau. Oft genug war er diese Strecke schon gefahren. Er kannte jede Kurve und auch jeden Bahnübergang, die beschrankten und die unbeschrankten.

      Er wurde doppelt aufmerksam, als er Motorengeräusch über sich vernahm und er schon die Türme von München vor sich sah.

      Ein Rettungshubschrauber flog dicht über den Bäumen in der gleichen Richtung, in der er fuhr. Er sah das rote Kreuz auf weißem Rund, und sofort waren seine Nerven aufs Äußerste gespannt. Er wusste, dass ganz nahe


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