Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Birgit und Bert waren allein.
»Was macht jetzt deine Mutter, Bert?«, fragte Birgit leise.
»Das Haus wird verkauft. Sie will sich im Schwarzwald niederlassen«, erwiderte er knapp. »Sie ließ es mir durch den Anwalt mitteilen.«
»Verkehrt ihr nur noch über den Anwalt?«, fragte Birgit beklommen.
»Es gibt keinen anderen Weg, mein Liebes. Vielleicht kommt sie eines Tages zur Einsicht, wenn sie dazu nicht doch schon zu alt ist, aber eines ist ihr inzwischen doch klar geworden. Uns kann sie nicht auseinanderbringen, Gitti. Ich danke dir, dass wir nun unser neues Leben gemeinsam beginnen können.«
Sie schmiegte sich in seine Arme. Und vielleicht wird Toby doch nicht allein aufwachsen müssen, dachte sie. Auch diese Hoffnung wuchs in ihrem Herzen.
Jetzt wusste sie, dass sie sich liebten und darum würde ihnen auch dieser Schatten nichts anhaben.
»Es ist ein schöner Garten«, jauchzte Toby. »Da können wir noch ganz viele Blümchen pflanzen. Es ist auch ein ganz wunderschönes Haus, Papi, und wir bleiben jetzt immer beisammen, gell?«
Es war ein mühsamer Weg zu diesem Glück gewesen, doch sie wollten es bewahren.
Mühsam war auch der Weg, den Penny Holzmann gehen musste, bis zu ihrer Gesundung. Schritt für Schritt, umgeben und getragen von Liebe, fand sie zurück in das Leben, das sie so geliebt hatte, und das ihr zum zweiten Mal geschenkt worden war. Die Wunden verheilten, ein paar Narben würden bleiben und sie daran erinnern, wie grausam das Schicksal zuschlagen konnte. So unbeschwert wie früher konnte sie nicht mehr sein, aber lachen konnte sie jetzt schon wieder. Dafür sorgte Tim, der alles vergessen hatte, seit seine Mami wieder daheim war und jederzeit für ihn erreichbar.
Ein kleiner Wermutstropfen war auf Fees und Daniels Glück gefallen. Die gute Frau von Dehlen hatte vierzehn Tage nach Dannys Geburt ihre lieben Augen für immer geschlossen. Sanft war sie am Abend auf der Insel der Hoffnung eingeschlafen, und am Morgen war sie nicht mehr erwacht. Glücklich hätte sie ausgesehen, hatte Dr. Cornelius gesagt. Fee und Daniel hatten ihr gerade noch für das kostbare Geschenk danken können, das sie ihrem Kind gemacht hatte. Das Meißner Service stand jetzt in Fees Biedermeiervitrine. Danny wusste es noch nicht zu würdigen, und viele Jahre würden sie es verschlossen halten müssen, damit seine Kinderhändchen nichts zerbrachen.
Danny war prächtig gediehen und in der Zwischenzeit von der Familie und allen Freunden hinreichend bewundert worden.
Das schwerhörige Lenchen, das mit dem Hörgerät immer auf dem Kriegsfuß gestanden hatte, hatte damit plötzlich überhaupt keine Schwierigkeiten mehr. Bei dem leisesten Ton flitzte sie schon ins Kinderzimmer, sodass Fee manchmal doch ihre trüben Betrachtungen anstellte, dass der Kleine maßlos verwöhnt werden würde. Auch von seinem Vater!
Für Fee war es das größte Erlebnis, als Daniel ganz von selbst verlangte, seinen Sohn auch einmal baden und wickeln zu dürfen. Sie war sprachlos gewesen, als er ihr das Kind einfach aus dem Arm nahm und sagte: »Heute bin ich mal an der Reihe.«
Ganz weit riss Danny seine Augen auf und vergaß sogar das Strampeln. Dafür stieß er drollige kleine Laute hervor.
»Na, siehst du, mein Sohn, jetzt können wir uns schon unterhalten«, sagte Daniel, und zu Fee gewandt fuhr er mit einem stolzen Lächeln fort: »Er akzeptiert mich.«
Alles Glück der Welt leuchtete in Fees Augen, und ihre Arme umfingen innig ihren Mann und ihr Kind.
– E N D E –
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