Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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behalten, und ich brauche dich, Wolf.«

      »Und wenn dann Lilly zu dir kommt und sagt, ich würde dich ja doch nur heiraten, weil du die Tochter deines Vaters bist?« fragte er.

      »Was meinst du wohl, was ich erwidern werde?«

      »Sag es. Ich will es wissen, aber es muß die Wahrheit sein.«

      »Einer Lügnerin mit der blanken Wahrheit begegnen? Ich werde sagen: Und wenn schon, wenigstens hast du ihn nicht gekriegt«, erwiderte Astrid lachend. Und dann umarmte sie ihn stürmisch.

      »Du könntest auch sagen, daß du es von Anfang an gewußt hättest, daß ich nur dich liebe«, sagte Wolfgang leise.

      »Aber das wußte ich nicht«, sagte Astrid. »Es wäre eine glatte Lüge. Wie hätte ich glauben können, daß du mich liebst?«

      »Glauben nicht, fühlen«, erwiderte er. Astrid lächelte schelmisch, und das stand ihr ganz besonders gut.

      »Mein Gefühl war anscheinend total verkümmert«, sagte sie mit einem tiefen Seufzer. Aber dann richteten sich ihre Augen strahlend auf ihn. »Oder sagen wir doch lieber, es hatte sich eingeschlossen in eine Kammer, die ganz plötzlich auseinandergesprengt wurde, als ich meinen ersten Kuß bekam.«

      »Hat Dr. Norden dich nie geküßt?« fragte Wolfgang.

      »Du liebe Güte, ich dachte immer, die Männer wüßten es gleich, wenn sie ein Mädchen im Arm halten, das noch nie geküßt worden ist«, seufzte Astrid.

      »Ich kann es nicht glauben«, murmelte Wolfgang. »Vielleicht fehlt es mir auch noch an der nötigen Erfahrung.«

      »Nachdem du beinahe verlobt warst mit Lilly?« neckte sie ihn.

      »Ich war an diesem Abend nur gekränkt, weil du nicht mitgekommen warst.«

      »Nicht mitgekommen? Du hattest doch angeblich keine Zeit.«

      »Diese Schlange«, sagte Wolfgang zornig.

      »Aber sie wird uns nicht mehr aus dem Paradies vertreiben können«, flüsterte Astrid. »Jetzt nicht mehr.« Und dann küßten sie sich wieder.

      *

      Daniel hätte Fee eine zusätzliche Freude machen können, wenn er das schon gewußt hätte, aber sie dachten vorerst doch nur an sich selbst, als sie sich in die Arme sinken konnten.

      »Mir ist es, als hätten wir uns schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen«, sagt Daniel zärtlich. »Mein geliebtes kleines Mädchen.«

      So sah Fee auch aus, als seine Hände ihr Gesicht umschlossen. So viel Glück war in ihr, daß es nicht in Worte zu fassen war. Und heute brachte Daniel ihr einen riesengroßen Strauß blutroter Rosen mit und dazu noch etwas.

      »Schließ die Augen«, flüsterte er, als er ihre Hand ergriff. Dann fühlte sie, daß er einen Ring über ihren Finger streifte, und als sie die Augen öffnete, blinkte der schmale Brillantreif an ihrer Hand.

      »Daß du es ja nie vergißt, zu wem du gehörst«, sagte Daniel.

      »Wie könnte ich das vergessen«, sagte Fee innig.

      »Es ist dein Verlobungsring«, sagte er.

      »Ich werde heute deinen Vater in aller Form um deine Hand bitten.«

      »In aller Form?« fragte sie schelmisch.

      »Johannes und ich sind zwar gute Freunde, aber gewisse Augenblicke verlangen ihren Tribut. Mir wird es nicht schwerfallen, deinem Vater zu sagen, daß ich dich lieben werde, bis daß der Tod uns scheidet, Feelein.«

      »Sprich nicht vom Tod, Daniel«, sagte sie. »Sprich bitte nur vom Leben. Was ist mein Leben ohne dich?«

      So feierlich war es ihnen zumute, als ständen sie bereits vor dem Altar. Und eigentlich hätte es gar keiner Worte bedurft, als Johannes Cornelius ihnen die Haustür öffnete, aber für Daniel waren es mehr als Worte. Es war das Versprechen, das er dem Mann gab, der der beste Freund seines Vaters gewesen war, seine Tochter zu einer glücklichen Frau machen zu wollen.

      »Und wann wollt ihr heiraten?« fragte Johannes Cornelius, sich mit einem Lächeln über seine tiefe Rührung hinwegrettend.

      Daniel und Fee sahen sich an. »Ich würde vorschlagen im Oktober«, erwiderte Daniel.

      »Und dann?« fragte Dr. Cornelius.

      »Dann kommt der Winter, und du wirst mit Dr. Schoeller sicher allein zurechtkommen«. sagte Daniel. »Was meinst du, Fee?«

      »Wir werden alles durchdenken«, sagte sie. »Und auch kalkulieren, Paps. Erst mal abwarten, ob uns die Saison einen Gewinn gebracht hat.«

      Dr. Cornelius lächelte. »Ihr versteht es, Gefühle und Verstand unter einen Hut zu bringen«, sagte er.

      »Schließlich müssen wir ja auch an unsere Kinder denken, Paps«, sagte Fee. Und da nahm Daniel sie wieder in die Arme, und Dr. Cornelius fühlte sich überflüssig. Er verschwand lautlos.

      *

      Dr. Cornelius pfiff fröhlich vor sich hin, als er durch den Park ging. Und dann hätte er fast einen schrillen Pfiff ausgestoßen, denn vor dem Verwaltungsgebäude hatte ein Jeep gehalten, dem Mildred Woldan und die beiden Jungen entstiegen.

      Sie trug heute ein schlichtes dunkelgrünes Trachtenkostüm, das ihr aber ebensogut zu Gesicht stand wie das Dirndl.

      »Mein Mann hat in der Stadt zu tun«, sagte sie, »da dachte ich, wir könnten Ihnen schnell einen Besuch abstatten, Dr. Cornelius.«

      »Weiß Ihr Mann davon?« fragte er leise.

      Sie schüttelte den Kopf. »Er ist mit seinem Wagen gefahren. Viel Zeit hab’ ich nicht. Bei uns geht der Trubel bald los. Ich wollte mich nur erkundigen, wie es Mr. Docker geht.«

      Und dazu hat sie die Kinder mitgebracht? überlegte Johannes Cornelius rasch.

      Ob sie seine Gedanken erraten konnte? »Flori und Hannes sind samstags immer bei Bekannten im Dorf«, sagte Mildred verlegen. »Ich kann nicht auf sie achtgeben, wenn bei uns solch Trubel herrscht. Sie wollten die Insel so gern einmal sehen.«

      »Und wie wäre es, wenn Sie die beiden hierlassen würden, anstatt sie zu den Bekannten zu bringen?« fragte er.

      Wie sie sich verstanden. Mildred schenkte ihm einen dankbaren Blick.

      »Ich weiß ja nicht, ob Mr. Docker Kinder überhaupt mag«, sagte sie leise. »Die Kleinen sollen herausgehalten werden aus diesem Wirrwarr. Wenn ein Weg zusammenführen kann, dann nur über die Kinder, Dr. Cornelius. Verstehen Sie mich?«

      Und ob er sie verstand! »Kennt Mr. Docker Sie überhaupt persönlich?« fragte er Mildred.

      »Gott bewahre«, rief sie aus.

      »Da hat er aber viel versäumt, und das wird er noch schwer bereuen«, sagte Johannes Cornelius.

      »Meinen Sie?« fragte Mildred.

      »Da bin ich ziemlich sicher. Er wird auf der Terrasse sitzen. Überlassen Sie alles mir, Frau Woldan, sofern die Buben bleiben wollen.«

      »Oh, da ist mir nicht bange«, sagte sie. »Sie sind sehr unternehmungslustig. Aber ich weiß nicht, wie es dann weitergehen soll.«

      »Auf jeden Fall werden Sie die Kinder wohlbehalten zurückbekommen«, sagte Dr. Cornelius.

      »Und Sie verstehen mich richtig? Ich denke nicht an Mr. Dockers Geld. Ich denke nur an einen alten Mann, der krank ist.«

      »Und genauso habe ich es verstanden«, sagte Dr. Cornelius.

      *

      Flori und Hannes waren begeistert, daß sie hierbleiben durften. Für sie war das ein Erlebnis. Von Henriette Seidel bekamen sie erst mal Schokoladenpudding, mit Katja spielten sie Verstecken.

      Von dem Kinderlachen angelockt, kamen Daniel und Fee.

      »Zu wem gehören sie?« fragte


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