Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar

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60 €/30 Min., Abfahrt an der Oberen Brü­cke am al­ten Kanal). Gon­del­te­lefon Tel. 0951-1206327, www.gondelfahrt.info.

      Die barocke Schlossanlage nordöstlich von Bamberg mit ihrem Park mit sprudelnder Kas­ka­de, sandsteinfarbenen Skulpturen und alten Baumriesen ist ein beliebtes Aus­flugsziel.

      Die quadratische, vierflügelige Anlage mit hau­ben­be­krön­ten Eck­pa­vil­lons wurde von dem italienischen Archi­tek­ten Antonio Petrini zwi­schen 1686 und 1696 geplant. Der auf einer kleinen An­höhe gelegene Bau, der leider nur in Tei­len zu­gäng­lich ist, sollte der Macht und Würde des abso­lu­tis­ti­schen Bau­herrn, Fürst­bi­schof Marquard Se­bas­tian Schenk von Stauffenberg, Aus­druck verleihen. Im 18. Jh. wurde das Schloss von solch berühmten Bau­meis­tern wie Jo­hann und Heinrich Dient­zen­hofer, Balthasar Neumann und Jo­hann Michael Kü­chel verändert und er­wei­tert. Der wuchtige Komplex besitzt auch reizvolle In­nen­räu­me wie den im Ro­ko­kostil ausgestatteten Hauptsaal, das Treppenhaus und die Kapelle mit einem Al­tar von Antonio Bossi, in der heute auch Trauungen stattfinden. In der Orangerie des Schloss­es ist ein Res­tau­rant-Café un­tergebracht, im Som­mer mit netter Terrasse.

      Der Garten mit seinen weitläufigen Spa­zierwegen ist zu jeder Jahreszeit ein reiz­volles Ziel. Wer seinen eigenen Pick­nickkorb mitbringt, findet rund um die Kaskaden mit ihren Wasserspielen schat­tige Plätze unter alten Bäumen, an denen sich herrlich die Zeit ver­trei­ben lässt.

      Schloss: April-Okt. Di-So 9-18 Uhr, Mo ge­schlos­sen, Nov.-März ganz ge­schlossen. Be­sich­ti­gung nur mit Füh­rung. Eintritt 5 €, erm. 4 €. Kombi-Ticket in Verbindung mit Neuer Re­si­denz Bamberg: 9 € bzw. 7 €. Verbindung: Bus­li­nie 907 ab Bamberg. Infos un­ter Tel. 0951-409571.

      Schlosspark: ganzjährig Eintritt frei.

      Wasserspiele: Mai bis Anfang Okt. täg­l. 10-17 Uhr zu jeder vollen Stunde.

      Restaurant-Café: Schönes Café in der Oran­ge­rie, in der auch Marmeladen aus dem Obst des Schlossgartens (Orangen und Erd­bee­ren) ver­kauft werden. Di-So 9-18 Uhr. Weih­nach­ten bis Mi­t­te Jan. ge­schlossen. Tel. 0951-4071640.

      Hier treffen Wein- und Bier­franken aufeinander. Das Fach­werk­städtchen Zeil besitzt etwa hervorragende Weinlagen und eine traditionsreiche Brauerei mit zünftigem Biergarten. Genießer kommen doppelt auf ihre Kosten - frei nach dem Motto: Wein auf Bier, das lob ich mir ...

      Haßberge und Steigerwald sind Mittelgebirgszüge mit maximalen Höhen von ca. 500 m ü. NN. Beide sind in weiten Teilen als Naturpark aus­gewiesen.

      Der Main zwischen dem städte­bau­li­chen Juwel Bamberg und der ehe­ma­li­gen Reichs­stadt Schweinfurt zieht sich durch ein breites Tal, das von den nördlich gelege­nen Haßbergen und dem Steigerwald im Süden umrahmt wird. Die Region an der Bezirksgrenze von Unter- und Oberfranken ist trotz ver­stärk­ter Bemühun­gen der Ge­mein­den kein typisches Ferienziel. Die Gast­höfe sind auf Einheimische ein­ge­stellt, die Dörfer und Städte sind selbst am Wochen­ende nicht über­lau­fen, die vie­len Wanderwege noch wah­re Ent­de­ckungs­pfade und der Wein wird nir­gend­wo in Massen produziert. Aller­dings findet man beileibe nicht mehr in jedem Dorf eine Einkehr­mög­lich­keit.

      Die Region ist ländlich geprägt, das macht sich nicht nur im moderaten Preis­niveau für Essen und Über­nach­ten bemerkbar, sondern auch in einem un­vermuteten Reich­tum der Kultur­land­schaft. Der Landkreis Haßberge ist mit seinen rund 1900 Baudenkmälern sehr reich an historischem Gemäuer. In nahezu jedem Ort trifft der Besucher auf ein Schloss oder eine Burg, und etli­che kleine Museen und Sammlun­gen versetzen den Betrachter in andere Zeiten. Dabei reicht die Palette von Spe­zial­mu­se­en wie dem Museum Schloss Ober­schwap­pach bis zu den thematisch breit auf­gestell­ten Heimat­museen der Ge­meinden Eltmann oder Ebern.

      Die liebliche Landschaft, übrigens ide­al zum Wandern und Radfahren, und die Ruhe, die man dort finden kann, zogen in den letzten Jahrzehnten viele krea­tive Geis­ter an: be­rühm­te Schrift­stel­ler, Va­ri­e­té­künst­ler und bil­den­de Künstler ha­ben hier ihren Le­bens­mittel­punkt ge­funden.

      Was anschauen?

      Zeil am Main: Das Städtchen hat viel zu bieten: hübsche Fach­werks­häus­chen, eine seit 1514 aktive Bierbrauerei, meh­rere Winzer und die Wall­fahrts­kir­che Käp­pele, die den Ort auf einem Hü­gel überragt. Bekannt ist die kleine Ge­mein­de darüber hinaus zum einen für die Verbreitung der Silvanerrebe in Fran­ken, die der gebürtige Zeiler Albe­rich Degen aus Österreich mit­gebracht und in seiner Heimat ange­siedelt haben soll, zum anderen wegen ihrer Rolle als einstige Hochburg der Hexen­ver­fol­gung. Der alte Hexenturm, ein Relikt aus jener dunklen Zeit, ist noch heute zu be­sichtigen.

      Museum Georg Schäfer: Das Museum präsentiert die bedeutendste Pri­vat­samm­lung der Kunst des 19. Jh. aus dem deutschsprachigen Raum. Die High­lights sind Franz Pforrs Gemälde „Sulamith und Maria“, Caspar David Friedrichs „Abend an der Ostsee“ und eine 280 Wer­ke umfassende Sammlung von Wer­ken Carl Spitzwegs.

      Kirche Maria Limbach: Die Kirche macht äußerlich einen schlichten Ein­druck. Umso größer ist die Über­ra­schung beim Betreten des Gebäudes: eine präch­tige Rokokoaus­stattung mit auf­wändigen Stuckarbeiten, in der Mit­te ein Gnadenaltar mit einer spät­goti­schen Madonna, die das Christus­kind auf dem linken Arm hält und von einem flam­men­den Strah­lenkranz um­ge­ben ist. Bis heute pilgern Wallfahrer hierher und singen alte Lieder.

      Was unternehmen?

      Wandern: Die schöne Landschaft zwi­schen Haßberge und Steigerwald lässt sich am besten zu Fuß erkunden. In un­serem Wanderführer finden Sie drei schöne Routen rund um Zeil, Haßfurt und Schweinfurt. Sie führen entlang des Mains, durch Weinberge und durch das Tal der Wässernach. Vor Ort in­for­miert zudem die Tou­ris­ten­in­formation über andere schöne Wege.

      Kabarettbesuch in der „Bescheuerten Wein­dunstbühne“: Es ist zu­gegebener­maßen nicht leicht, ein Ticket zu be­kommen. Wer es aber doch irgendwie schafft, kann sich an einem wirklich ori­ginel­len Kleinkunsttheater erfreuen. Aufgebaut hat die Bescheuerte Wein­dunst­bühne Oberschwappach Oti (der) Schmelzer, hauptberuflich Angestell­ter der Au­to­bahnmeisterei in Knetz­gau. Nebenberuflich verdingt er sich schon lange als Winzer, Komödiant und


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