Grünröcke erzählen .... Группа авторов

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Raubschützen wie ein Foxterrier die Katzen. Erstere wichen ihm aus wie dem leibhaftigen Gottseibeiuns, seit er einen besonders verwegenen Wilderer, der auf ihn geschossen, aber nur leicht verwundet hatte, mit einem Hieb seiner Tatze ins Moos legte, dann wie einen Gamsbock schränkte und den Geknebelten zum Gericht trug, das zwei Stunden vom Kampfplatz entfernt war. Dort musste der Mann erst massiert werden, damit er seine Glieder wieder gebrauchen konnte, während Girgl sich nicht einmal verbinden lassen wollte, weil ihn der Durst plagte.

      Als die Tochter seines Jagdherm, die in dem schönen Gebirgsdorf auf Sommerfrische war, sich einst im Wald erging und, angeregt von den Naturschönheiten, ein Frühlingsgedicht machen wollte, konnte sie die ihr eingefallenen Reime nicht festhalten, weil es ihr an Notizpapier fehlte. Da stand wie aus dem Boden gewachsen plötzlich der Pratzengirgl vor ihr, und das Komtesschen wendete sich sogleich mit der Frage an ihn, ob er ein Stück Papier bei sich habe.

      „Noa“, meinte Girgl; „i hab oa müass’n vorhin a Hand voll Gros nehma, ’s ischt a so guat wia a Papier.“

      Ganz verwundert schaute er der Komtesse nach, die mit hochroten Wangen, ob dieser prompten Antwort, das Weite suchte. An seinen Wiener Aufenthalt knüpfen sich für Girgl reiche Erinnerungen. Sein Herr ließ ihn einmal kommen, um ihm die Möglichkeit zu geben, die Großstadt kennen zu lernen. Da gab es ein Schauen und Stehenbleiben! Girgl vergaß ganz den Mund zuzuklappen und lief mit dem Schädel gegen ein Auto, dass dieses aus dem Gleichgewicht kam. Der Kammerdiener seines Herrn hatte als Cicerone Girgls die schwersten Stunden seines Lebens mitzumachen.

      An der Ecke der Eichenbachgasse ist eine Umsteigstelle der Straßenbahn. Ein Arbeiter, der den Ringwagen noch erreichen wollte, lief diesem nach; hinter dem Arbeiter in derselben Absicht ein Wachmann außer Dienst. Girgl sah den laufenden Arbeiter, und in der irrigen Meinung, einen verfolgten Verbrecher vor sich zu haben, gab er ihm einen Klaps ins Genick, der den armen Menschen roullierte (Anmerkung: umwarf). Dann hob er den armen Teufel auf und überreichte ihn dem Wachmann, der sich zum Einschreiten bewogen fühlte, mit den Worten: „So, da hast den Lumpen!“

      Menschenansammlung, Versöhnung nach Erklärung des Missverständnisses mit nachfolgendem Händedruck, der den armen Teufel für einige Tage arbeitsunfähig machte.

      Das Abspringen von der Straßenbahn nicht gewohnt, sprang Girgl in der Nähe des Pratersterns verkehrt ab und landete mit großem Gepolter auf der Sitzfläche seiner Ledernen. Der Schaffner gab das Notsignal, näherte sich dem Gestürzten und machte ihm Vorwürfe:

      „Sehen Sie, das haben Sie davon, weil Sie sich rückwärts angehalten haben. Warum halten Sie sich nicht an der vorderen Griffstange fest?“

      „Do war i auf die Pappen g’fallen“, erwiderte Girgl mit größter Gemütsruhe, erhob sich und ging unter dem Gelächter der Zuschauer seines Weges.

      Die Krone seiner Anwesenheit in Wien war Girgls Theaterbesuch. Schon beim Eintritt in den Logengang grüßte er den goldbordierten Logenschließer wie einen fremden Fürsten mit einer Verbeugung, wobei Girgls Hinterteil mit einem befrackten Herrn in Kollision geriet, der zwischen dasselbe und die Mauer des Logenganges eingeklemmt wurde, dass seine Knochen krachten. Ein Händedruck entschädigte den Unglücklichen für diese Lebensgefahr.

      Endlich saß Girgl in der ihm von seinem Herrn beigestellten Loge, und der Kammerdiener musste ihm auf hundert Fragen Auskunft geben. Die „Musibanda“ fand den ungeteilten Beifall Girgls, und er wollte sich durchaus einen Schuhplattler aufspielen lassen, von welchem Vorhaben ihn nur der Aufgang des Vorhanges abhielt. Mit dem Vorhang öffnete sich der Äser Girgls, der sich während des ganzen Aktes nicht mehr schloss.

      Im zweiten Akt erreichte das Stück seinen Höhepunkt. Die Primadonna des Theaters wurde von einem ungestümen Liebhaber arg bedrängt. Weinend lag sie vor dem Rasenden auf den Knien, und als er den Dolch gegen sie zückte, tönte ein markerschütternder Schrei durch den Zuschauerraum. Dieser Schrei bildete die Sensation des Stückes, verlor aber diesmal seine Wirkung vollkommen, denn Girgls Herz hatte Feuer gefangen und er wollte sich zum Retter des schönen Weibes aufspielen. Wie ein Rachegott stand er an der Logenbrüstung, im Begriffe, sich über diese auf die Bühne zu schwingen, und wie Donnergrollen tönte es von seinen Lippen:

      „Bals dös Mensch nöt auslasst, du Schwanz, du damischer, reiß i dir an Haxn aus. Auslass’n, sag’ i!“

      Und zum Publikum gewendet: „Und ös kinnts da zuschaug’n, wia der Kerl dös Mensch martert, ös Sauschwänz’, ös miserabligen?“

      Er wollte sich den Händen des Kammerdieners und des Logenschließers, die ihn umklammert hielten, entwinden und wusste nicht, was das Gelächter bedeuten sollte, das durch das vollgefüllte Haus brauste.

      Lange konnte sich Girgl nicht beruhigen, und er wollte durchaus das arme Dirndl erwarten, damit ihm kein Leid mehr angetan werde.

      „Auf da Stöll heirat’ is, bals mi mag“, knurrte er noch im Fortgehen.

      Für seinen Seelenschmerz fand es der Kammerdiener geraten, Girgl in einige Nachtlokale zu dirigieren, wo es ohne Intermezzo nicht abging. Der junge Tag fand Girgl an einen Laternenpfahl gelehnt, den er liebevoll umhalst hatte, beim „Bröckerllachen“. Ein schwarzer Hund, der vorbeilief, beschnupperte den Mageninhalt Girgls, wurde aber auch von diesem wahrgenommen, und ganz erschrocken fragte er den neben ihm stehenden Kammerdiener:

      „Sag amal, kannst di du erinnern, wo i den Hund da g’fressn hab?“

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