Wyatt Earp Box 14 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Box 14 – Western - William Mark D.


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nicht, Steve.«

      Die Cowboys kamen zurück.

      Wyatt nahm einen kräftigen Strick, tauchte die Schlaufe in einen halbvollen Wassereimer und wartete, bis sich der Hanf vollgesogen hatte. Dann knotete er das Lasso an das Ende des ersten Stricks und legte Schlaufen.

      So ging er auf die Scheune zu, stieg zum Schrecken der Weidemänner ins Tor des brennenden Gebäudes, wo ständig ein verkohlter Balken herunterstürzen konnte, und schleuderte die Lassoschlaufe hoch.

      Sie packte an einem vorstehenden Querbalken an.

      Ein Ruck, und sie saß fest.

      Ein heiserer Schrei flog von einem Dutzend Lippenpaaren. Wyatt packte das Ende des Doppelstricks und rannte hinaus ins Freie.

      »Noch ein Lasso her!«

      Er verknotete es mit dem Ende der beiden anderen.

      »So, Boys. Da wir keine Gäule haben, müssen wir es selbst versuchen. Angepackt und aus Leibeskräften ziehen!«

      Wyatt war ganz vorne. Er gab das Kommando.

      Randers hatte gleich hinter ihm angepackt.

      Es schien, daß das Gebälk nicht nachgeben wollte. Zu fest noch saß es offenbar in seinem Gefüge. Und war auch die erste Schlaufe oben naß, so würde die Glut den Hanf doch bald ausgetrocknet haben.

      »Zwei Gäule nur!« fluchte der Vormann hinter dem Marshal. »Zwei kräftige Gäule – und der ganze Dachstuhl läge schon unten.«

      »Wir müssen es noch einmal versuchen, Männer!« rief Wyatt.

      »In spätestens einer Minute ist der Strick ausgetrocknet und verbrennt! Aus Leibeskräften! Und alle zusammen! Eins, zwei, drei, ruck!«

      Oben im Gebälk knirschte es.

      »Noch einmal!«

      »Ruck!«

      Einer der von Flammen eingewickelten Oberbalken rutschte weg, der glühende Dachstuhl brach ein.

      »Noch einmal!«

      Und jetzt krachte der schwere Querbalken mit einem wahren Donnergetöse in die Tiefe.

      Der Dachstuhl und der ganze Oberbau der gewaltigen Scheune war eingebrochen und lag jetzt unten am Boden, wo er sofort von allen Seiten her mit Wasser bekämpft wurde.

      Der Wind wurde stärker. Und auch jetzt noch stoben Funken hoch. Aber der Brand war dennoch unter Kontrolle.

      Wyatt hatte zwei der Männer mit gefüllten Eimern zur Nachbarscheune geschickt.

      »Schleudert das Wasser über die Seitenwand. Holt neues Wasser und gebt auf die überspringenden Funken acht.«

      Die H-Ranch war gerettet, wenn auch alle Pferde verschwunden waren und die größte Scheune völlig vernichtet war.

      Im Osten graute der Tag, als der Missourier ins Ranchhaus zurückging.

      Doc Holliday, der sich die größte Zeit um den Rancher gekümmert hatte, war in der heißesten Stunde auch draußen gewesen, um am Brunnen zu helfen.

      Sie saßen am Tisch in der Stube und blickten hinaus.

      Hinter ihnen auf dem Sofa lag der Rancher.

      Er schlief!

      »Wie sieht’s mit ihm aus?«

      »Nicht sehr gut. Ich habe ihm eine Pille gegeben. Die schadet ihm nichts und läßt ihn eine Weile schlafen.«

      Die Männer gingen hinaus.

      Randers kam ihnen im Flur entgegen.

      »Ich muß wissen, was jetzt geschehen soll. Der Boß…«

      »Schläft«, sagte Holliday rauh. »Sie sollten wissen, daß er krank ist. Das Feuer hat ihn umgeworfen.«

      »Und Rod?«

      »Ich weiß nicht, wo er ist.«

      Da tauchte der Rancher in der Stubentür auf.

      Die laute Stimme des Vormanns hatte ihn geweckt.

      »Rod? Er wird den Pferden folgen. Ja, er ist hinter den Pferden her.«

      Holliday nahm ihn am Arm und führte ihn zu seinem Lager zurück.

      »Sie müssen noch etwas liegenbleiben, Mister Heeth, damit Sie morgen wieder auf dem Damm sind…«

      *

      Rodney kam nicht zurück.

      Und auch keines der Pferde.

      »Er hat sie mitgenommen – wie unten bei der Pferdewechselstation«, sagte Holliday, als er mit dem Marshal weit draußen vor dem Ranchtor stand und in die Prärie hinausblickte.

      »Er hat den Brand gelegt und die Tiere mitgenommen. Ich begreife das zwar nicht ganz, aber soviel ist mir doch klar: Er weiß, daß wir ihn erkannt haben.«

      Daran gab es für die beiden jetzt natürlich keinen Zweifel mehr.

      Rodney Heeth hatte sich nicht gescheut, das Eigentum seines Bruders ganz aufs Spiel zu setzen, sein eigenes Erbe, um die beiden Männer zu vernichten. Er hatten den größten und höchsten Bau der Ranch in dem festen Glauben angezündet, daß nur so die ganze Ranch sicher niederbrennen könne. Von dem hohen Dach würde die Lohe schon überschlagen und zu den anderen Bauten die Feuerglut tragen.

      Nur die Energie des Marshals und der Cowboys hatten das verhindern können.

      »Das Schlimmste ist, daß wir jetzt wieder keine Pferde haben«, meinte der Marshal.

      Steve Randers kam ihnen nach.

      »Ich habe drei der Boys losgeschickt; sie sollen Pferde von den Camps herbringen.«

      »Das war gut.«

      »Kann natürlich eine ganze Weile dauern. Ich weiß nicht genau, ob Hal Camberty noch drüben am Westhang des Büffelberges steht. Das wäre gut, aber er sagte schon vor ein paar Tagen, daß er die Herde, die da steht, weiter westlich treiben müsse, wegen des Grases.«

      »Wie lange kann es denn dauern?«

      »Dann wäre Greg Jenkins näher, er ist oben im Norden. Aber wie lange läuft ein Mann durch die Prärie, neun, zehn oder elf Meilen? Ich weiß es nicht. Abend wird es auf jeden Fall werden.«

      Jake Norton riß sie aus dieser Ungewißheit.

      Der Cowboy Norton war Texaner und arbeitete als eine Art Campboß auf der Weide der H-Ranch. Es kam eigentlich nie vor, daß er einmal allein auf die Ranch zurückkam, aber an diesem Vormittag tauchte er plötzlich auf dem Hof auf.

      »Hallo, Steve!« grüßte er den Vormann.

      Der und die auf dem Hof arbeitenden Cowboys begrüßten den Kameraden mit lautem Hallo.

      Norton sah zu der niedergebrannten Scheune hinüber.

      »Also doch!«

      »Was doch?«

      »Ich glaubte, vor Morgengrauen den Feuerschein am Himmel gesehen zu haben. Und weil es in der gleichen Richtung war, in der ich die Ranch wußte, dachte ich mir, daß es bestimmt nichts schaden könnte, wenn ich mal nach dem Rechten sähe.«

      Der brave Mann ahnte nicht, welchen Dienst er seinem Boß damit erwiesen hatte.

      Der Vormann stieg sofort auf das Pferd des Texaners und wies im Abdrehen auf den Missourier.

      »Ich muß zu Jenkins, Pferde holen, Jake. Da steht Wyatt Earp, er wird dir alles erklären.«

      Damit sprengte er aus dem Hoftor hinaus.

      Der Texaner sah ihm verblüfft nach. Dann blickte er den Marshal an.

      »Was hat er gesagt? Wyatt Earp? Sie sind Wyatt Earp?«

      Wyatt erklärte ihm, was geschehen war, und hörte den Cowboy darauf sagen:

      »Steve


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