Wyatt Earp Box 14 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Box 14 – Western - William Mark D.


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rüber ins Office. Und der andere kommt auch mit. Macht keine Dummheiten, der Fall ist klar: Die Gäule, die ihr reitet, sind gestohlen, sie gehören zur Mc-Lean-Ranch.«

      »Sie gehören zwar dem alten McLean, Mister, aber gestohlen sind sie nicht. Und nun«, er schob ihn mit einer Unterarmbewegung zur Seite, »gehen Sie mir aus dem Weg. Ich habe mit dem Mayor zu sprechen.«

      »Was haben Sie mit dem Mayor zu sprechen?« krächzte Hampton.

      Da flog Wyatts Kopf zur Seite.

      »Unter anderem habe ich mit ihm über einen Sheriff zu sprechen, der keine Zeit hat, wenn man ihn braucht. Der sich über Whiskysorten unterhält, wenn jemand mit einem Anliegen zu ihm kommt.«

      Hampton schluckte.

      »Warten Sie…, ich habe nämlich heute Geburtstag.«

      »Ein schlechter Tag.«

      »Was…, ach ja. Aber Sie haben sich da vorhin auch einen bösen Scherz herausgenommen. Wie kann man sich den Namen eines so berühmten Gesetzesmannes einfach zulegen, wie etwa einen neuen Hut. Wyatt Earp! Soll ich Ihnen etwas sagen? Ich habe einen Nachbarn, der kennt Wyatt Earp aus Dodge. Jawohl, da hat er ein paar Jahre gewohnt. Gleich gegenüber dem Haus, in dem Wyatt Earp wohnte. Er ist Tischler.

      Sie sehen, man muß da sehr vorsichtig sein. Aber ich will über diesen Unsinn mal hinwegsehen, dann können Sie sich auch den nutzlosen Gang zum Mayor einsparen.«

      »Ich denke nicht daran.«

      In diesem Augenblick kam aus dem kleinen Haus neben dem Sheriffs Office ein langaufgeschossener Mann mit tiefbraunem Gesicht und breiten Schultern. Als er des Marshals ansichtig wurde, riß er die Augen weit auf.

      »Wyatt Earp!« entfuhr es ihm.

      Der Sheriff wandte sich um.

      »Was faseln Sie da, Owens?«

      Der Tischler kam auf die Straße und ging auf den Missourier zu.

      »Hallo, Marshal!«

      Wyatt reichte ihm die Hand.

      »Hallo, Mister Owens. Wie geht es Ihnen und wie gefällt es Ihnen hier?«

      Der Tischler feixte.

      »Äh, meine Frau stammte aus diesem Nest, nur deshalb bin ich aus Dodge weggezogen. Aber obgleich Arkansas City nicht gerade klein ist, ist es ein Nest. Dodge ist dagegen eine richtige schöne Stadt!«

      Bei dem Wort »schön« verzog Doc Holliday grämlich das Gesicht.

      Da erkannte der Tischler auch ihn.

      »Hallo, Doc!«

      »Hallo, Mister Owens!«

      Der Sheriff war einen Schritt zurückgetreten. Jetzt erst kam ihm zum Bewußtsein, daß er erheblich ins Fettnäpfchen getreten war.

      Ganz zweifellos hatte er zuviel getrunken.

      Was hatte er sich jetzt eingebrockt? Flammende Röte schoß in sein welkes Gesicht. Nun kam da einmal ein bekannter Gesetzesmann, eine wirkliche Größe dieses elenden Landes in die tranige Stadt, und ausgerechnet da war man nicht auf dem Posten.

      Da zerstörte der gutmütige Missourier in einer einzigen Sekunde mit einer Handbewegung alle düsteren Sorgen des Sheriffs.

      »Herzlichen Glückwunsch!«

      Hampton nahm die große sehnige Hand und drückte sie erleichtert.

      »Thanks, Marshal!«

      »Können wir jetzt zu Ihnen hin­übergehen?«

      »Natürlich.«

      Sie saßen im Office, und Hampton nahm die Berichte auf. Über den Vorfall an der Pferdewechselstation schüttelte er den Kopf.

      »Ich kenne den alten Laden, bin einmal da vorübergekommen, aber daß dort noch eine Overland verkehren sollte, ist natürlich Unsinn. Früher einmal, als die Straße noch hinunter nach Kalmeinen und Strong­town führte, da war das notwendig. Aber heute – nein.«

      Anschließend suchten die beiden Dodger noch den Mayor auf.

      Er war ein verhältnismäßig junger Mann und nahm die Botschaft, die Wyatt Earp ihm von Rancher Heeth übermittelte, erschrocken auf.

      »Kann es denn in diesem Land niemals Ruhe geben? – Well, die Halunken, die den Überfall an der alten Overlandstation ausgeführt haben, werden wir wohl nicht mehr jagen müssen. Sie können inzwischen tausend Meilen zwischen sich und den Ort gebracht haben, an dem sie die Frau erschossen haben. Aber das Feuer auf der H-Ranch, der Sache werden wir noch auf den Grund kommen. Ich reite gleich morgen mit dem Sheriff hinüber.«

      »Dann könnten Sie uns einen Gefallen tun, Mayor, und die beiden Pferde, die der Rancher uns geliehen hat, mitnehmen.«

      »Selbstverständlich.«

      Die beiden verabschiedeten sich. Wyatt hatte dem Rancher versprochen, nach dem Besuch bei dem Sheriff auch dem Mayor die Nachricht von dem Pferdediebstahl und dem Brand zu übermitteln, da Mayor Buster ein alter Freund des Ranchers war. Buster würde sich persönlich und wahrscheinlich mehr als der etwas träge Sheriff für die Verfolgung der Diebe und Brandstifter einsetzen.

      Für Wyatt Earp stand fest, daß die Tiere westwärts getrieben worden waren.

      Und da im Westen keine Ranch und keine Ansiedlung lag, gab es nur eine einzige Erklärung:

      Die Pferde waren in die Stadt gebracht worden.

      Höchstwahrscheinlich hatten die Diebe sie weit vor dem Brand aus dem Corral gelockt und im Blitztrail nach Arkansas City gebracht.

      Holliday ging neben dem Missourier her, die Mainstreet hinauf.

      Vor einem großen Mietstall blieb Wyatt stehen.

      »Wer kann eine solche Menge Pferde übernehmen? Nur ein Mietstall. Und es gibt deren drei in der Stadt. Das hier ist der größte, wie mir der Sheriff erzählte. Es ist ein gutgehendes Geschäft, und der Besitzer ist vor einem halben Jahr gestorben. Es gehört jetzt der Frau, die es von zwei alten ehrlichen Cowboys führen läßt. Der zweite Stall liegt da drüben. Er gehört einem Chinesen. Diese Leute können sich keine krummen Dinger hier erlauben.«

      »Und wem gehört der dritte Mietstall?«

      Wyatt zündete sich eine Zigarre an.

      »Dem Mayor.«

      »Ach?«

      Wyatt ging auf den Stall des Chinesen zu.

      »Ich dachte, er käme nicht in Frage?« meinte Holliday.

      »Kommt er auch nicht, aber Chinesen sind entweder sehr schweigsame oder sehr geschwätzige Leute. Vielleicht haben wir ja Glück.«

      Wyatt suchte das Kontor des Chinamannes auf.

      Der blickte ihn aus fragenden Augen an.

      »Ich hätte gern zwei gute Pferde, Mister Yang.«

      »Gern.«

      »Ich hörte, daß gestern oder heute morgen ein ganzer Treck frischer Pferde aus dem Westen hergebracht worden ist. Es sollen ausgezeichnete Tiere dabeigewesen sein. Könnte ich vielleicht zwei davon bekommen?«

      »Pferde – aus dem Westen?« Der Chinese zog die schmalen Brauen zusammen.

      »Ja, ein Mann sagte es uns, unten, wo der Mayor wohnt.«

      Der Chinese verzog den Mund.

      »Warten Sie bitte ein paar Minuten.«

      Er ging hinaus.

      Nach kurzer Zeit kam er zurück.

      »Sie haben recht, aber die Tiere sind nicht für mich gewesen. Mister Buster hatte sie wohl bestellt.«

      Das Nachrichtennetz florierte ja großartig hier in Arkansas City.

      »Es hätte mich auch gewundert,


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