Wyatt Earp Box 14 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Box 14 – Western - William Mark D.


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mehr vorzustellen, Boys. Er hat mir heute morgen etwas Gutes gesagt, nämlich: Wer zuviel will, behält gar nichts. Vielleicht glaubte er, ich hätte es überhört, ich habe es genau gehört. Gebt also acht, McLean-Boys, was ich eurem Vater zu sagen habe: Der Landstreifen hinter den River Hills liegt günstiger für euch als für mich. Von dieser Stunde an gehört er zur McLean-Ranch. Die Eintragung in Arkansas City nehmen wir vor, wenn wir wieder etwas mehr Ruhe haben.«

      Der alte Schotte stand wie ein begossener Pudel da, vermochte kein Wort hervorzubringen, und erst als ihm einer seiner Söhne in die Seite stieß, grinste er wie ein Indianer, dem man einen Hut oder sonst etwas geschenkt hat.

      Er reichte Heeth die Hand und drückte sie kräftig.

      »Das wirst du nicht zu bereuen haben, James.«

      »Ich weiß es. So, und nun gibt Randers euch einen guten leichten Wagen, damit ihr auf eure Ranch zurückkommt…«

      *

      Eine Viertelstunde später saßen Wyatt Earp und Doc Holliday im Sattel. Zwei von den drei Pferden hatte der Rancher ihnen überlassen.

      »Wir brauchen sie nur bis Arkansas City«, hatte der Marshal gesagt. »Von dort schicken wir sie mit einem Peon zurück.«

      »Schade, daß Sie schon reiten wollen«, sagte der Rancher und wischte sich über das blasse Gesicht. »Aber ich sehe ja ein, daß Sie wegen der Geschichte an der Pferdewechselstation einen Bericht abgeben müssen. Und vielen Dank auch im voraus für das, was Sie für mich in der Stadt erledigen wollen. Hoffentlich genügen Ihnen die Waffen.«

      »Vollauf«, versetzte der Missou­rier.

      Heeth hatte jedem einen Waffengurt mit genügend Patronen und dem Marshal ein Winchestergewehr geliehen.

      »Sie bekommen alles wieder zurück.«

      »Guten Ritt!«

      Der Alte stand an einen der Ranchtorpfeiler gestützt und blickte hinter den beiden Reitern her, bis sie seinem Blick entschwunden waren.

      Doc Holliday sah den Marshal an.

      »Ein einzelner Mann kann doch nicht zwei Dutzend Pferde wegtreiben.«

      »Verjagen schon, aber es stimmt, wegtreiben kann er sie nicht so leicht. Außerdem traue ich es diesem Rod nie und nimmer zu, daß er allein einen solchen Pferdetreck auf den Trail bringen könnte. Dazu gehört eine ganze Menge Erfahrung.«

      »Also war er nicht allein?«

      »Sicher nicht.«

      »Kann er die Kumpane während unserer Anwesenheit auf der Ranch für das Feuerwerk auf die Ranch bestellt haben?«

      Wyatt zog die Schultern hoch.

      »Schwer zu sagen. Jedenfalls hat er die Ranch nicht verlassen während der Zeit, in der wir da waren.«

      »Vielleicht waren die Banditen sowieso für diese Nacht bestellt…«

      »Oder es waren Leute von der Ranch dabei.«

      Holliday nickte. »Daran habe ich nämlich auch schon gedacht. Aber wenn außer Rod Heeth noch jemand von den Cowboys gefehlt hätte, würde man es längst bemerkt haben. Auf der Ranch wurde und wird doch jeder Mann gebraucht.«

      Wyatt hatte die Fährte in Augenschein genommen, die die Pferde, die aus dem Corral gestürmt waren, hinterlassen hatten. Sie führte eine Zeitlang nach Süden und bog dann nach Westen ab.

      Auf Arkansas City zu.

      Am Nachmittag verlor sie sich in dem reißenden Gewässer des Flavia Creek.

      Die beiden Reiter folgten ihr nicht weiter, sondern hielten direkt auf die Stadt zu.

      Wyatt suchte sofort den Sheriff auf. Das war ein älterer, mürrischer Mann mit schläfrigem Gesicht und aschblondem Haar. Er stand im Silver Palace an der Theke und unterhielt sich mit einem Mann, der die Kleidung eines Schmiedes trug.

      »Sheriff, kann ich mit Ihnen sprechen?«

      Der Hüter des Gesetzes von Arkansas City blickte unwillig zur Seite und knurrte: »Was Wichtiges?«

      »Ja.«

      »Warten Sie.«

      Er unterhielt sich weiter mit dem Blacksmith, und zwar über das wichtige Thema: Woran erkennt man echten schottischen Whisky?

      Wyatt, der keine Zeit zu verlieren hatte und den diese Ungehörigkeit ärgerte, wandte sich an den Wirt und sagte laut:

      »Wenn der Sheriff seine wichtige Unterhaltung über den Whisky beendet hat, dann kann er mir vielleicht einen Boy hinüber zum Mayor schicken, wo ich mich aufhalte. Mein Name ist Earp. Wyatt Earp.«

      Damit wandte er sich ab und ging mit hartem, sporenklirrendem Schritt auf die Tür zu.

      Der Salooner hatte den Mund offenstehen und stieß jetzt rasch hervor:

      »Allright, Mister – Earp! Das geht in Ordnung, Mister Earp!«

      Der Schmied, den die Unterhaltung mit dem Sheriff ohnehin nicht sehr gefesselt hatte, blickte ebenfalls hinter dem Fremden her, der eben da einen so klingenden Namen genannt hatte.

      Der Sheriff aber war blaß geworden.

      Seine Rechte tastete nach dem noch halbvollen Whiskyglas, führte es an die Lippen und kippte den Inhalt auf einen Zug hinunter.

      »Was hat der da eben gesagt?« keuchte er.

      »Er hat seinen Namen genannt«, meinte der Schmied. »Einen schönen Namen: Wyatt Earp!«

      Der Sheriff stieß einen Fluch aus.

      »Mann, auf diesen Bluff fallen Sie herein, Breenk, ich jedenfalls nicht. Salooner, noch einen Whisky.«

      »Aber Sheriff«, mahnte der Wirt, »haben Sie denn nicht gehört, daß er Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen hat?«

      Jerry Hampton polierte nervös mit der linken Hemdmanschette in einer mechanischen Geste den Stern an seiner Brust.

      »Wyatt Earp! Der will Wyatt Earp sein? Na warte nur, ihr werdet euch wundern! Den Burschen kaufe ich mir.«

      Mit stampfendem Schritt folgte er dem Marshal.

      Der war gerade wieder auf das von dem Georgier gehaltene Pferd gestiegen und wollte weiterreiten, auf das Haus des Mayors zu, das er sich auch vorher hatte zeigen lassen.

      »He!«

      Hampton schnarrte es hart über die Straße.

      Und dann verfing sich sein Blick plötzlich auf dem Brandzeichen auf dem Hinterteil des Braunen, den der Marshal ritt.

      Jerry Hampton hatte verblüffend schnell seinen Revolver gezogen.

      »Absteigen, Gents.«

      Die beiden dachten jedoch nicht daran, sondern hielten auf das Haus des Mayors zu, wo sie gemächlich aus den Sätteln rutschten.

      Der Blacksmith war dem Sheriff gefolgt und brach in eine dröhnende Lache aus.

      »Tja, old man, jetzt erleben Sie auch einmal, daß jemand nicht nach Ihrer Pfeife tanzt. Wurde auch Zeit.«

      Er stiefelte seiner Werkstatt zu, in der schon seine keifende Frau stand und ihm mit der Faust drohte, weil er sich offensichtlich zu lange in der Schenke aufgehalten hatte.

      Der Sheriff rannte über die Straße, mit dem Colt in der Hand, und brüllte den beiden nach:

      »Was fällt euch ein? Stehenbleiben!«

      Der Marshal blickte auf den Colt.

      »Ich habe dieses Schießeisen nicht verloren, Mister.«

      »Was?«

      »Ich hatte den Eindruck, daß Sie mir den Colt nachtragen wollten; ich habe ihn nicht verloren. Und mein Begleiter auch nicht.«

      Empört warf der Sheriff den Kopf hoch.

      »Wie


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