Perfekt einrichten. Magnus Enxing

Perfekt einrichten - Magnus Enxing


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Sie bei der anschließenden Umsetzung nicht im Chaos versinken, unterstützen wir Sie mit Tricks und Kniffen und geben Ihnen Anregungen für den letzten Schliff.

      WIE WOHNE ICH?

      Viel zu schnell findet man sich im Alltag mit nervigen Kleinigkeiten ab, die sich eigentlich leicht verändern ließen. Der erste Schritt auf dem Weg zur perfekten Einrichtung ist daher ein kritischer Blick auf das eigene Zuhause. Warum wünschen Sie sich eine Veränderung? Woran stören Sie sich schon lange? Und wie nutzen Sie eigentlich Ihre Räume? Auch wenn im Grundriss „Schlafzimmer“ steht, ist der Raum vielleicht als Wohnzimmer viel besser geeignet! Anschließend können Sie festlegen, ob Sie Details verändern oder eine Rundumerneuerung starten möchten.

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      WIE WIR WOHNEN

      Jeder Mensch wohnt – irgendwie. Aber wie zufrieden sind die Wohnenden eigentlich mit ihrem Zuhause und wie sieht es in den Wohnungen tatsächlich aus?

      Laut einer Umfrage der Interhype AG aus dem Jahr 2018 ist 57 Prozent aller Befragten das Zuhause sehr wichtig, weitere 40 Prozent stufen es als wichtig ein. Die eigene Wohnung, das eigene Haus vermitteln Geborgenheit, Gemütlichkeit, Privatsphäre – ein sicherer Rückzugsort. Und: Hier ist der Ort, wo man am meisten Zeit mit der Familie und Freunden verbringt.

      Eine typische Wohnung in Deutschland besteht aus vier Zimmern, Küche und Bad auf insgesamt rund 106 Quadratmetern. Aktuell stehen jedem Deutschen durchschnittlich 46 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Der übliche Grundriss besteht aus einem Flur mit Garderobe, von dem Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche und Bad abgehen. Besuch empfängt man im Flur, um ihn im Anschluss ins Wohnzimmer zu bitten. Dort nehmen wir meist auf einem grauen Sofa Platz, das im Ensemble mit einem Couchtisch steht und den Blick auf den Fernseher und eine lockere, aus Modulen bestehende Schrankwand aus hellem Eichenholz bietet. Wuchtige, dunkle Schrankwände sind zumindest bei den unter 50-Jährigen verschwunden.

      Durch die sich wandelnde Technik und digitale Speichermöglichkeiten für Bücher, Filme und Musik wird weniger Stauraum benötigt. Die Möbel stehen bevorzugt auf einem Echtholz imitierenden Laminatboden. Ein paar Fotos, Bilder, Pflanzen und verschiedene dekorative Elemente hauchen dem repräsentativen Raum eine individuelle Note ein. Die Raufasertapete befindet sich auf dem Rückzug, die Wände sind meist weiß gestrichen.

      Das Sofa ist das Lieblingsmöbel im Wohnzimmer, auf dem mindestens drei Stunden pro Tag verbracht werden – Fernsehen und Streamen ist die häufigste Aktivität im Wohnzimmer (94 Prozent). Aber hier trifft man sich auch mit Freunden, verbringt Zeit mit der Familie, feiert, isst, geht seinen Hobbys nach oder zieht sich zurück. Immerhin 25 Prozent nutzen den Raum auch als Arbeitsort. Die Küche als kommunikativer Treffpunkt öffnet sich zunehmend in Richtung Wohnzimmer, bleibt aber noch klar als Küche erkennbar. Der Esstisch oder zumindest ein kleiner Frühstücksplatz wird gern in Form eines kleinen Tischchens oder einer Theke in die Küche integriert. Immerhin schon 41 Prozent der Deutschen haben einen offenen Wohnbereich. Wohnen und Kochen werden in den nächsten Jahren wohl weiter miteinander verschmelzen.

      Das Bad ist neben dem Schlafzimmer der drittwichtigste Raum der Wohnung, den wir im Schnitt 40 Minuten täglich nutzen. In den letzten Jahren wuchs die Größe des Bades von 6 auf 9,1 Quadratmeter an. Bei einer durchschnittlich alle neunzehneinhalb Jahre vorgenommenen Renovierung ist die bodenebene Dusche ein häufiger Wunsch. Noch dominiert die weiße Fliese mit sparsam gesetzten Farbakzenten die Optik.

      Ist ein gemütliches Zuhause der Schlüssel zum Glück? Immerhin geben die Deutschen jedes Jahr etwa 36 Milliarden Euro für Möbel und Einrichtungsgegenstände aus. Dabei hat jeder Mensch andere Vorstellungen vom „perfekten“ Wohnen: Der eine möchte Funktionalität, der andere einen sicheren Rückzugsort, der nächste eine repräsentative Umgebung zum Feiern und Kommunizieren. Allen ist gemein, dass sie zu Hause glücklich sein und ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen möchten.

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      Mehrere unterschiedliche Sitzmöglichkeiten laden in diesen Wohnzimmern zum geselligen Beisammensein ein.

      WARUM NEU GESTALTEN?

       Wo gewohnt wird, wird gelebt. Und wie man sich im Lauf des Lebens mit seinen Gewohnheiten und Vorlieben selbst verändert, so gestalten sich auch die Ansprüche an das eigene Zuhause mit der Zeit. Wohnen ist nichts Statisches, es befindet sich im ständigen Wandel.

      Das Bedürfnis nach einer größeren Veränderung überkommt uns meist unvermittelt – ohne, dass wir sagen können, was genau uns stört. Worin liegt Ihre Motivation, Ihre Umgebung neu zu gestalten? Versuchen Sie, dieser Frage einmal auf den Grund zu gehen. Oft wirken mehrere Faktoren zusammen – oder der Grund für die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Zustand liegt woanders, als Sie glauben. Vielleicht wünschen Sie sich nur ein neues Sofa, weil das alte durchgesessen und verschlissen ist. Aber: Passen dann Vorhänge, Wandfarbe, Kissen, Teppich, Bilder noch zum neuen Möbel? Und steht das Sofa überhaupt an der richtigen Stelle im Raum? Sähe es um 90 Grad gedreht nicht viel besser aus? Horchen Sie genau in sich hinein: Soll wirklich nur das Sofa ersetzt werden oder können Sie sich mit dem alten Look des Raumes insgesamt nicht mehr identifizieren? Hat sich gar Ihr Geschmack verändert?

       Mehr Stauraum, mehr Persönlichkeit

      Oder Sie trifft eine umwerfende Erkenntnis: Inzwischen haben sich tatsächlich in sämtlichen Ecken Ihres Arbeitszimmers Stapel an Büchern, Ordnern oder anderer Krimskrams angesammelt. Jeder bisherige Versuch, diese zu beseitigen, scheiterte allerdings an mangelndem Stauraum. Also muss ein neuer Schrank her. Aber wohin? Vielleicht wäre es sinnvoller, gleich das Arbeitszimmer mit dem Schlafzimmer zu tauschen? Vielleicht brauchen Sie auch nicht mehr Möbel, sondern lediglich besser für Ihre Zwecke geeignete?

      Möglicherweise stellen Sie auch einfach fest, dass Ihre Räume zu wenig über Ihre Persönlichkeit aussagen. Sie stehen inzwischen mitten im Berufsleben, Ihre Wohnung versprüht aber immer noch das Flair einer Studenten-WG? Dann ist es an der Zeit, auch die Wohnung erwachsen werden zu lassen und dem weiterentwickelten Geschmack und Budget anzupassen.

       Alles auf Anfang

      Stehen ein Umzug oder gar ein Hausbau an, muss man zwangsläufig übers Wohnen, Möblieren und Gestalten nachdenken. Welchem Raum schreibt man welche Funktion zu? Welche Möbel möchte ich mitnehmen, welche dagegen neu anschaffen? Welche Atmosphäre soll mein neues Zuhause bekommen?

      Vielleicht beziehen Sie auch mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin die erste gemeinsame Wohnung. Dann prallen mitunter Welten aufeinander und die eine Hälfte des gemeinsamen Möbelbestands ist geradlinig und nüchtern, während die andere Hälfte mit Farben, Mustern und Deko prunkt. Auch hier findet sich eine Lösung zur harmonischen Vereinigung dieser Gegensätze; die praktischen Anforderungen an die Möblierung und Ihre vorhandenen gemeinsamen Vorlieben dienen als Ausgangspunkte.

       Familienleben

      In einer Familie gibt es zahlreiche Ereignisse und Anlässe, die einen über die Wohnsituation nachgrübeln lassen. Wird ein Kinderzimmer für zukünftigen Nachwuchs eingeplant? Muss das jetzige Arbeitszimmer dafür weichen? Und wo bringen Sie dann den Schreibtisch unter? Sind die Kinder klein, möchte man sie auch nachts möglichst nahe am eigenen Schlafzimmer wissen – bei einem Teenager sieht das schon wieder ganz anders aus. Da ist es vielleicht dem Familienfrieden zuträglicher, wenn zwischen Jugend- und Schlafzimmer ein Raum als „Schallmauer“ fungiert. Und ist das Kind dann ausgezogen, kann der Freiraum womöglich für den lang ersehnten begehbaren Kleiderschrank oder den Hobbyraum zum Nähen und Basteln umgenutzt werden.


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