101 GEDANKEN AN TOM. Gabriele Hasmann

101 GEDANKEN AN TOM - Gabriele Hasmann


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und mich in einer Toilettenkabine einzuschließen. Lauter Trubel drang gleich darauf dumpf durch die Tür an mein Ohr, da meine Freundin offensichtlich im Lokal Amok lief, weil sie mich nicht mehr fand. In meinem Kopf spielten sich Szenen wie in einem blutigen Horrorstreifen ab, in dem sich eine der Verfolgten – ich in diesem Fall – vor dem wahnsinnigen Killer auf dem WC versteckt und als Einzige überlebt … oder auch nicht.

      Weil mir diese Vorstellung zu gruselig wurde (damals war ich zartbesaiteter als heute), verließ ich die Sicherheitszone wieder und schob mich vorsichtig um die Ecke, um in den Gastraum zu spähen. Tom saß neben Claudia an einem Tisch, tröstete sie und hatte ihr ein großes Bier vor die Nase gestellt, an dem sie selig lächelnd nippte. Ich schlich mich vorbei, an der Garderobe getarnt hinter einem Regenmantel mit Kapuze und ein paar anderen Kleidungsstücken, und machte mich eilig aus dem Staub. Auf dem Parkplatz simste ich meinem Freund, dass er bitte nach draußen kommen solle, weil ich nach Hause fahren wollte.

      Am nächsten Tag stattete ich meiner im Suff bi-neugierigen Freundin einen Besuch ab, die mir in verkaterter Stimmung die Tür öffnete.

      »Was war?«, fragte sie knapp.

      Ich erwiderte: »Was ist denn das für eine Begrüßung, Maus?«, zog sie an mich und presste meine Lippen auf die ihren. Ohne eine Miene zu verziehen, auch wenn ich am liebsten ein Feuchttuch aus der Tasche geholt und es mir in den Mund gestopft hätte, säuselte ich in ihr fassungsloses Gesicht, auf dem sich ein Ausdruck leichten Ekels breitmachte: »Liebes, wieso bist du denn heute so spröde? Ich dachte, wir schieben jetzt endlich eine Nummer, nachdem wir gestern wie Teenies am Klo herumgeknutscht haben, du aber aufgrund des Alkoholgehalts in deinem Blut und des Puddings in deinem Körper leider zu mehr nicht fähig warst. Was ist jetzt?«

      »Igitt«, antwortete Claudia mit einer Mischung aus Scham und Abscheu in der Stimme und starrte mich entsetzt an.

      »Ich … ich … wusste nicht, dass du … auch auf Frauen stehst«, stotterte mein Gegenüber fassungslos. Genug gequält, beschloss ich und berichtete wahrheitsgetreu von den Ereignissen, woraufhin meine Freundin vor Erleichterung tief aufseufzte und die Worte »Nie wieder Alkohol!« aussprach.

      »Also, für die Zukunft«, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen, »ich freue mich für dich, wenn du dich dafür entscheidest, deine Bisexualität auszuleben.« Nach dieser Meldung musste ich wieder flüchten, jedoch nicht vor geschürzten Lippen, sondern vor einem drohend erhobenen Hausschuh in Claudias Hand.

      Aber was hilft mir diese zugegebenermaßen lustige Erinnerung, während ich hier im Bett liege und mit meiner eigenen Unsicherheit kämpfe? Denken Sie, die Wut auf Tom hat mich umgedreht?

      Ich schließe die Augen und denke an eine wunderschöne nackte Frau, die lächelnd auf mich zukommt, bereit, mich an ihren wogenden Busen zu drücken. Als nicht nur kein Hauch eines lustvollen Prickelns zu spüren ist, sondern es mich auch sofort vor Grauen schüttelt, tausche ich das weibliche Wesen rasch durch ein männliches aus: einen dunklen Lockenkopf mit hellen Augen, bartumschattetem Gesicht und Waschbrettbauch – und schon verzieht sich mein Mund wie von allein zu einem breiten Lächeln. Wenn ich jetzt sofort einschlafe und mich im Traum rasch ausziehe, wäre ich bereit für einen kleinen Jauchzer.

      Als ich an diesem Mittwochmorgen erwache, kann ich mich nicht mehr erinnern, was ich alles mit dem jungen Mann getrieben habe. Aber es muss schön gewesen sein, denn ich fühle mich sehr entspannt. Schade nur, fällt mir ein, bevor ich mich aus der Decke schäle, dass zweckdienliche Modifikationen von einem Wesen in ein anderes nicht möglich sind – sonst würde ich Tom in einen Dinosaurier verwandeln und hoffen, dass er bald ausstirbt.

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