Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D.


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beobachtet hatte und dem der hünenhafte Texaner gefiel, setzte ein mokantes Gesicht auf.

      »Sie suchen einen Job? Als was? Vielleicht als ein Mann, der die Leute tritt?«

      »No, Mister. Wenn hier noch so was gebraucht wird, dann würde ich Ihnen vorschlagen, den Gorilla da vorn noch ein bißchen ausbilden zu lassen. Wir sind Cowboys. Es tut mir leid, daß ich das noch einmal sagen muß.«

      Frenclyn hatte vor Verblüffung den Mund offenstehen. So viel Kühnheit war dem selbstbewußten Mann noch nicht untergekommen.

      »Sie führen da eine ziemlich derbe Sprache, Mister.«

      »Ich kann wirklich nicht behaupten, daß man uns hier gerade sanft behandelt hat. Gehören Sie zur Familie des Ranchers?«

      »Ich selbst bin Floyd Frenclyn«, sagte der weißhaarige Mann voller Stolz.

      »Good, dann brauche ich den Song ja nicht zu wiederholen, Mister.«

      Der Rancher entgegnete: »Nein, das brauchen Sie nicht, und wenn der Bursche da mit dem hellen Haar auch etwas von Ihren Qualitäten hat, dann genügt es mir, wenn ich eure Vornamen erfahre.«

      »Well, ich bin Luke, und das ist Jonny.«

      »All right. Das Bunkhaus ist drüben, und der Vormann wird auch jeden Augenblick kommen.«

      So hatte sich der Texaner Luke Short mit Jonny Saunders auf der Frenclyn Ranch eingeführt.

      Niemand fragte sie nach ihren Nachnamen. Und die beiden selbst hielten es nicht für nötig, über etwas zu sprechen, das hier offenbar niemand wissen wollte.

      Da sie ausgezeichnete Cowboys waren, hatten sie sehr schnell die Zuneigung des Vormannes, des kleinen vogelköpfigen Liston, gewonnen. Schon nach wenigen Tagen betraute Liston den Texaner mit so wichtigen Aufgaben wie die Arbeitsverteilung auf der Ranch.

      Die beiden Männer waren etwa drei Wochen auf der Frenclyn Ranch, als eines Abends vorn das Tor geöffnet wurde und der Wachtposten mehrere Reiter in den Hof ließ.

      Luke Short glaubte nicht richtig zu sehen, als er in dem vordersten Reiter den Tombstoner Desperado Curly Bill erkannte. Rasch schob sich der Texaner hinter die Ecke des Bunkhauses und lauschte in den Hof.

      Ein mittelgroß, nervös mit den Armen durch die Luft fuchtelnder Mensch rutschte aus dem Sattel, stürmte die Treppe zum Ranchhaus hinauf und rief:

      »Mister Frenclyn! Der Boß ist da!«

      Zu seiner namenlosen Verwunderung sah der Texaner, daß der Rancher gleich darauf in der Tür erschien und Curly Bill wie einen alten Freund begrüßte.

      Da wurde die Tür des Bunkhauses geöffnet und Jonny Saunders schlich sich in den Hof. Als er die Hausecke erreicht hatte, wurde er von Luke Short zurückgezogen. Jonny starrte den Texaner erschrocken an.

      »Sie sind’s!«

      Luke Short sah, daß der Bursche einen Revolver in der Hand hatte.

      »Steck das Eisen weg, Boy. Ich werde das Gefühl nicht los, daß wir es ohnehin bald brauchen werden.«

      »Der Mann da drüben beim Rancher, der kleinere, das ist Greg, der Bruder meines Vaters.« Jonny vermied es absichtlich diesen Menschen Onkel zu nennen.

      Der Texaner stieß einen fast tonlosen Pfiff aus.

      »Zounds! Ich glaube, mir geht da eine gewaltige Laterne auf, Jonny.«

      »Was meinen Sie?«

      »Fällt dir nichts auf bei dieser Versammlung da?«

      »Nein. Sind das Cowboys?«

      Der Tex lachte heiser.

      »Das verhüte Gott, Junge. Es sind Banditen! Der große Kerl da bei dem Rancher ist Curly Bill.«

      »Curly Bill?« entfuhr es Jonny fast zu laut.

      »Yeah, und wenn mich nicht alles täuscht, ist dieser glatte Typ da hinter ihm Manuelo Cherry Pika. Und der Bursche neben ihm könnte Joel Mc

      Lean sein.«

      »Devils, das kann doch nicht möglich sein! Curly Bill, Pika und Mc

      Lean? Was sollten die denn hier?«

      »Das habe ich mich auch eine Minute lang gefragt. Bis du mir gesagt hast, daß der Kerl da oben dein lieber Onkel ist. Da ging mir die Lampe auf.«

      »Ich weiß immer noch nicht, was Sie meinen.«

      »Überleg doch, Boy! Dein Onkel ist hier, mit den Tramps, bei dem alten Gegner deines Vaters!«

      »Glauben Sie etwa, daß er sich Curly Bill angeschlossen hat und mit ihm zusammen Frenclyn gegen meinen Vater aufstacheln will?«

      »Ich werde den Verdacht nicht los.«

      »Aber ich dachte, Greg wäre auf der Ranch…«

      »Ich sagte dir doch, daß dein Vater bestimmt bald klug werden mußte. Höchstwahrscheinlich schon kurz nachdem du weggegangen bist. Da wird er diesen sauberen Bruder mit Glanz und Gloria vom Hof gefeuert haben. Zum Dank für alles hat sich der brave Mann dann diesem Banditen da angeschlossen, der sich ziemlich rasch nach Ike Clantons Fall von Tombstone abgesetzt hat. Wie ich schon in Harpersville hörte, hat er hier in der Gegend selbst einen Verein angeheuert. Solche Halunken fallen offensichtlich immer wieder auf die Füße. Der Bursche kann von Glück sagen, daß er in Tombstone nicht mit Ike und den McLowerys in den Corral gegangen ist. Den hätte Doc Holliday bestimmt nicht übersehen.«

      So sehr die beiden sich anstrengten, sie vermochten nichts von dem Gespräch oben auf dem Vorbau des

      Ranchhauses zu verstehen.

      Frenclyn dachte nicht daran, die Bande in sein Haus zu lassen. Er verhandelte mit ihnen vor der Tür. Er war also nicht nur ein rigoroser Raubrancher, dieser Floyd Frenclyn, er war auch ein Mann, der mit Verbrechern paktierte.

      Jonny flüsterte dem Texaner zu:

      »Wir müssen verschwinden!«

      »Weshalb?«

      »Wenn Greg mich hier entdeckt, ist es aus. Frenclyn läßt uns in Stücke reißen.«

      »Das würden wir ihm auf jeden Fall so schwer wie möglich machen, Cowboy. Geh jetzt in deine Falle zurück. Ich bleibe noch ein wenig an der frischen Luft.«

      »Aber…«

      »Kein aber. Onkel Luke hat in diesen Dingen die größere Erfahrung. Da kannst du ruhig schlafen. Wenn sich was tut, wecke ich dich frühzeitig.«

      »All right.«

      Jonny ging ungern, aber er ging.

      Immer noch standen drüben auf der anderen Seite des Hofes die Banditen bei dem Rancher. Luke Short konnte nicht wagen, sich ihnen offen über den Hof zu nähern. Dennoch mußte er herausbringen, was da drüben gesprochen wurde.

      Der Texaner lief hinter der Scheune entlang, um so an die Seitenfront des Ranchhaues zu kommen. Vorsichtig schob er sich bis dicht an die Ecke. Hier vermochte er die Stimmen der Männer auf der Veranda gerade noch zu vernehmen.

      Curly Bill schwang das große Wort.

      »Die Sache rollt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, Frenclyn, darüber müssen wir uns klar sein. So leicht ist es mit diesem Kerl nicht. Darauf können Sie sich verlassen, ich kenne ihn…«

      Dann meldete sich die tiefe Baßstimme des Ranchers.

      »Ich verstehe euch nicht. Mit diesem Burschen muß man doch fertig werden können. Ein einzelner Mann, lächerlich! Ich habe ganze Mannschaften wilder Burschen fertiggemacht. Wenn man sich natürlich vor dem Namen versteckt und feige zusammenzuckt, schafft man solche Brüder nicht. Wenn ich mich so zimperlich angestellt hätte, wäre ich niemals das geworden, was ich heute…«

      »Reißen Sie den Rand nicht so weit auf, Rancher!« fährt ihn der Tombstoner Desperado herrisch an. »Ich weiß selbst, was


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