Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D.


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ausgezeichneter Weidemann und vor allem ein hervorragender Schütze. Kennen Sie den Nachnamen dieses anderthalbmannshohen Burschen?«

      »Nachnamen interessieren mich nicht, Curly Bill!«

      »Well, das dachte ich mir. So was kann manchmal verdammt ins Auge gehen. Dieser Mann da ist Texaner und heißt ganz einfach Short. Spaßig nicht, hört sich nach nichts an. Wenn Sie aber jetzt seinen Vornamen, den er Ihnen ja nicht verschwiegen hat, dazunehmen, da hört es sich plötzlich nicht mehr spaßig und harmlos an. Luke Short! Wie gefällt Ihnen das, Mister Frenclyn, he?«

      »Halt keine Volksreden, Bill!« fuhr die harte Stimme des Texaners dazwischen.

      Frenclyn starrte zu dem Hünen hinüber.

      »Sie sind – Luke Short?«

      »Yeah, Rancher.«

      »Und Sie haben die Stirn gehabt, mit Jonny Saunders, hierher zu kommen, sich hier einzuschleichen und mir Ihre Namen zu verschweigen.«

      »Sie haben uns nicht danach gefragt, Rancher.«

      »Well, Short, aber mich schrecken große Namen nicht. Ich bin nicht Curly Bill, der offenbar nur groß unter Ike Clanton war. Randy, Lawrence, Collins! Packt ihn, macht ihn fertig!«

      Drei der Cowboys, die bei den Tramps an der Veranda gestanden hatten, marschierten auf den Texaner los.

      »Halt!« schrie Curly Bill. »Bleibt stehen, Boys. Die Sache ist gefährlicher als ihr ahnt. Er ist nicht einfach nur ein Mann, der Short heißt. Er ist ein Mann mit zwei großen Fäusten und zwei sehr schnellen Revolvern, der es sich außerdem angewöhnt hat, plötzlich in der Nähe Wyatt Earps aufzutauchen. Ich wette, daß er nicht allein ist, Leute. Vorsicht also!«

      »Großmaul!« zeterte der Rancher. »Drauf, Leute!«

      Aber die »Leute« hatten offensichtlich mehr Zutrauen zu der Erfahrung des »großen« Banditen Curly Bill. Sie blieben stehen.

      Da platzte Jonny los:

      »Was du da geredet hast, Greg Saunders, ist Lüge. Dreckige Lüge! Mein Vater ist kein Mörder! Aber dir traue ich es zu. Denn wie du ein gemeiner, dreckiger Verräter bist, bist du auch ein Lügner! Komm her, kämpfe mit mir, wenn du Mut hast! Wir haben es nicht nötig, uns hinter Lügen zu verschanzen. Mister Short und ich, wir sind allein…«

      »Sei still, Jonny!« unterbrach ihn der Texaner rasch.

      »Weshalb, Mister Short? Mit diesen Verbrechern kann ich offen sprechen. Ich…«

      »Trotzdem sollst du deinen Mund halten!« donnerte Luke Short.

      »Nicht doch, Junge«, mischte sich Curly Bill ein, »rede dich nur aus, wir sind Leute, mit denen man reden kann. Ihr seid also ganz allein hier!«

      »Yeah, ich sage es voll Stolz!« plärrte Jonny. »Wir haben es nicht nötig, eine Mannschaft hinter uns herzuschleppen.«

      »Es muß ja auch keine Mannschaft sein«, lockte der Fuchs Curly Bill. »Manchmal genügt ja auch ein einzelner Mann, wenn er gefährlich ist.«

      »Wir sind allein!«

      »Ich nehme dich bei deinem Ehrenwort als freier Cowboy!« bluffte der Tombstoner Bandit.

      »Gefasel!« brüllte Luke Short. »Laß dich doch nicht von dem Halunken bluffen, Jonny. Ehre? So ein Kerl hat doch keine Ehre!«

      Curly Bill sah sich um.

      »Boys, die Hunde sind allein. Drauf! Aber Vorsicht mit dem Tex…«

      Mit Geschrei stürmten die Tramps und die Cowboys auf den Riesen los.

      Den ersten stieß der Hüne mit dem Fuß gegen die anderen. Damit hielt er sie einen Augenblick auf.

      Er glaubte noch, daß er sich vielleicht durch die Flucht aus dieser von dem unbesonnenen Jonny geschaffenen Klemme befreien könnte. Aber schon kamen sie von hinten, von rechts und von links.

      Sie fielen jedoch auch vorn, hinten, von beiden Seiten. Wie Windmühlenflügel wirbelten die gewaltigen Arme des Texaners durch die Gegend.

      Er hielt nach Curly Bill Ausschau, nach Pika und McLean. Aber diese Füchse waren viel zu schlau, sich in einen Nahkampf mit dem gefährlichen Luke Short zu wagen.

      Sie fielen wie die Fliegen im Herbst. Aber es waren ihrer zu viele. Von allen Seiten stürmten immer neue, immer frische, immer mehr Gegner auf ihn ein, sprangen ihn an. Schließlich waren sie so dicht um ihn, daß der Koloß sich ihrer einfach nicht mehr erwehren konnte.

      Mit einem bösen Glimmen in den Augen ließ sich Curly Bill den endlich überwältigten und an den Händen gefesselten Short vorführen.

      »Yeah, Luke…«, höhnte er, »man soll sich eben nicht mit unreifen Burschen in den Sattel setzen. Der Grünschnabel hat Ihnen das Genick gebrochen.«

      »Nicht so voreilig, Curly Bill«, schleuderte ihm der Gefangene entgegen. »Sie haben sich schon mehrmals verrechnet. Ich sage Ihnen nur soviel, daß der Bursche weniger weiß als ich!«

      Es war Bluff – aber er reichte doch hin, den Bandenführer vorsichtig zu machen.

      »Weg mit ihm. Vorerst irgendwo sicher einsperren, bis hier alles vorüber ist und wir uns in Ruhe an seinem Ende weiden können!«

      Mit wilden Jubelschreien schleppten die Tramps den Gefangenen weg.

      Jonny Saunders war übrigens ziemlich schnell am Boden gewesen.

      Das hatte Curly Bill allein besorgt. McLean brauchte den Niedergeknüppelten nur noch mit seinem schmutzigen Stiefel am Boden zu halten.

      Luke Short war völlig ahnungslos in diese Falle gegangen. Er hatte ja nicht wissen können, daß sich Curly Bill ausgerechnet die Frenclyn Ranch als Domizil gewählt hatte. Und ohne den Burschen wäre er ganz sicher mit irgendeinem Bluff aus der Klemme herausgekommen.

      Schwer an Händen und Füßen gefesselt lag er hinter allerlei Gerümpel im Geräteschuppen. Wo Jonny Saunders steckte, wußte er nicht.

      Greg hatte ihn irgendwo in die Scheune bringen wollen. Aber das hatte der Rancher nicht zugelassen. Er traute dem Iren nicht. Er ließ den gefangenen Sohn seines alten Rivalen auf den Boden des Ranchhauses in eine Kammer sperren.

      *

      Wyatt Earp wartete, bis die Cowboys im Bunkhouse verschwunden waren und beobachtete dann das

      Ranchhaus. Als auch dort das Licht verlosch, überquerte er den Hof, holte seinen Sattel aus dem Stall und nahm seinen Rapphengst aus dem Corral.

      Minuten später sprengte der Missourier in scharfem Galopp nach Osten.

      Vielleicht jagte er ja einem Phantom nach, doch der Gedanke, der sich in seinem Hirn eingenistet hatte, zwang ihn zu diesem Weg.

      Er ritt nach Harpersville.

      Früh am Morgen erreichte er die Stadt, huschte vorm Post Office aus dem Sattel und mußte feststellen, daß noch geschlossen war.

      Auf sein Klopfen kam ein junges Mädchen mit wasserhellen Augen, zierlicher Stupsnase und langem Blondhaar an die Tür.

      »Morning, Miß. Kann ich eine Depesche aufgeben?«

      »Ja. Mein Großvater – er ist krank. Aber kommen Sie nur herein.«

      Sie öffnete die Tür und ließ den Marshal ins Office.

      Die »Krankheit« des Großvaters war gleich zu riechen: der Whiskydunst schlug dem Missourier schon an der Tür entgegen. Und richtig, drüben auf dem viel zu kleinen Sofa lag ein großer, vierschrötiger bärtiger Mann und schnarchte seinen Rausch aus.

      Ängstlich beobachtete das Mädchen den Fremden.

      »Er – gestern hatte einer seiner Freunde Geburtstag, da hat er mitgefeiert.«

      »Spielt keine Rolle, Miß. Ich will ja nur eine Nachricht aufgeben.«

      »Bitte.«

      Sie


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