heimelig. Blanca Imboden
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© 2019 Wörterseh, Lachen
2. Auflage 2019
Lektorat: Andrea Leuthold
Korrektorat: Brigitte Matern
Umschlaggestaltung: Thomas Jarzina
Motive Umschlag und Inhalt: © shutterstock.com Layout, Satz: Beate Simson Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel
Print ISBN 978-3-03763-105-8
E-Book ISBN 978-3-03763-763-0
»Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.«
Cicely Saunders (1918–2005), englische Ärztin, Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin
Was mir vorab wichtig zu sagen ist: Da Erlebnisse aus vielen Heimen in diesem Roman stecken, habe ich mein Altersheim heimelig sehr bewusst in keinem geografisch klar definierten Ort angesiedelt. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind also reiner Zufall.
Während meiner Recherchen habe ich zum einen erfahren, wie Sparprogramme, Personalnotstand und neue Auflagen im vernetzten Arbeitsalltag das Leben für die Pflegenden immer schwieriger machen. Zum anderen aber auch, dass es trotz allem immer wieder gelingt, den alten Menschen einen glücklichen und vor allem würdigen Lebensabend zu bescheren. Dafür möchte ich all jenen danken, die ihre Arbeit in Alters- und Pflegeheimen mit Herzblut und Hingabe verrichten.
Für Madeleine, meine Mutter
Inhalt
3 • Neu erwachte Lebensgeister
18 • Schwiegermutter-Schrecken
Über das Buch
Nelly ist mit ihren 77 Jahren eine fröhliche, selbstbewusste, gesunde und recht muntere Witwe. Trotzdem zieht sie ins Altersheim, weil ihre Tochter Trudi den dringenden Wunsch hat, ihr gemütliches Elternhaus durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Trudi verspricht ihrer Mutter zwar eine coole Einliegerwohnung, aber da macht Nelly – auch ein wenig trotzig – nicht mit. Dann lieber grad ab ins heimelig.
Dort wird es ihr aber schon bald ganz unheimelig langweilig, und sie überlegt sich, dass sie – jetzt, wo sie so viel Zeit hat – eigentlich auf Reisen gehen könnte. Nicht weit, nur durch die Schweiz. Nicht lang. Nur immer für einen Tag. Die Idee dahinter: Sie will das Abc abreisen. Und so macht sie sich auf den Weg nach Ascona, nach Buochs, nach Chur und erlebt dabei einiges.
Sie macht neue Bekanntschaften, lernt die Drogenfahndung kennen, muss einen Panflötenspieler abwimmeln und bringt sogar das Leben ihrer Enkelin Kim durcheinander. Natürlich nicht mit Absicht. Mit Absicht zieht sie aber ihre Aktion »Spiegeleier für alle« durch, und die, die wird ein voller Erfolg.
Die Quintessenz aller gemachten Erfahrungen überrascht Nelly, denn sie begreift: Sie ist zwar alt, aber sooo alt dann doch wieder nicht. Und schließlich lässt sie die Erkenntnis zu: »Ich will eigentlich nur eins: raus! Und wieder leben, möglicherweise sogar wieder lieben.«
In Blanca Imbodens Altersheim-Roman wird gelacht und geliebt, gelebt und gestorben. Die Autorin beschreibt liebevoll das Zusammenleben von alten Menschen, hat genau beobachtet und recherchiert und erzählt neben viel Traurigem auch eine sehr fröhliche und durch und durch lebensbejahende Geschichte, die Mut macht, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
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