Märchen aus Griechenland, Band 1. Группа авторов

Märchen aus Griechenland, Band 1 - Группа авторов


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ersten Worte Gottes und beim zweiten des Fisches, es soll hier ein Obdach werden!" Und sogleich ward eines und sie setzten sich drunter.

      Drauf bat die Prinzessin den Halben abermals: "bis dahin hast du deine Sache gut gemacht! Jetzt aber sage deinen Spruch, damit wir ein großes Schloß bekommen, dessen Steine und Balken und gesammtes Hausgeräte sprechen können." Und der Halbe erwiderte: "gieb mir eine Feige und dann will ich ihn sagen!" Da gab sie ihm noch eine Feige, und nachdem er sie verzehrt hatte, sprach er bei sich: "beim ersten Wort Gottes und beim zweiten des Fisches, es soll ein Schloß entstehen und dessen Steine, Balken und gesammtes Hausgeräte sollen sprechen können!" Sogleich entstand ein Schloß, an dem alles sprach, und sie gingen hinein und wohnten darin, und der Halbe schaffte Alles herbei, was nötig war, und was sich die Prinzessin wünschte.

      Eines Tages ging der König auf die Jagd und erblickte von Weitem ein Schloß, das er noch nie gesehen hatte; da wurde er neugierig, wem es wohl gehören könne. Er schickte also zwei seiner Diener hin und sprach zu ihnen: "Nehmt diese Rebhühner, geht in jenes Schloß und bratet sie dort, und seht zu, was das für ein Schloß ist, denn ich bin schon oft hier auf der Jagd gewesen und habe es noch nie bemerkt."

      Die Diener, denen dies der König geheißen hatte, nahmen die Rebhühner und gingen zu jenem Schloß. Und als sie an das Haustor kamen, fragte sie dieses: "Was wollt ihr hier?" Da sprachen sie: "der König hat uns hieher geschickt, um ein paar Rebhühner zu braten." Das Haustor aber versetzte: "bleibt stehn, erst muß ich meine Frau fragen." Drauf sagte es das Haustor der ersten Türe, die im Innern war, und diese der zweiten, und diese der dritten, und so ging es von Türe zu Türe, bis die Frage an die Hausfrau gelangte. Diese aber befahl, die Fremden einzulassen, und sofort öffneten sich alle Türen von selbst und ließen die Diener ein. Die wunderten sich sehr, als sie hörten, daß sogar die Balken und Steine sie willkommen hießen, gingen dann in die Küche, und wie da der eine zum andern sagte: "wo werden wir Holz finden?" riefen die Scheite: "hier sind wir!" Und wie sie zu einander sprachen: "Wir haben kein Salz und keine Butter", da riefen Salz und Butter: "Hier sind wir!"

      Nachdem sie nun die Rebhühner zugerichtet, an den Spieß gesteckt und an's Feuer gestellt hatten, wollten sie sich ein bischen in der Nähe der Küche umsehen, ob es noch andere Dinge im Schlosse gäbe, die sprechen könnten. Aber sie fanden deren so viele und blieben so lange aus der Küche weg, daß die Rebhühner zu Kohlen verbrannt waren, als sie wieder daran dachten und in die Küche liefen. Da gerieten sie in große Verlegenheit, wie sie sich beim Könige entschuldigen sollten, daß sie ihm die Rebhühner verbrannt hätten. Endlich entschlossen sie sich, geradenwegs zum König zu gehen und ihm zu erzählen, was sie gesehen.

      Der König aber wollte ihnen nicht glauben, und schickte andere Diener hin. Denen erging es gerade so, wie den ersten, und als der König hörte, daß sie ganz ebenso aussagten, wie die ersten, beschloß er, selbst hinzugehen und sich mit eignen Augen und Ohren zu überzeugen.

      Wie er nun zum Tore kam, da sprach das Tor zu ihm: "Seid willkommen, Herr König!" Und als er hineinging, riefen ihm alle Steine und alle Balken denselben Willkomm zu, und der König wunderte sich sehr, daß hier Holz und Steine reden könnten.

      Als die Prinzessin hörte, daß der König selbst gekommen sei, kam sie ihm entgegen, um ihn zu empfangen. Sie führte ihn in ihre Prunkgemächer, gab sich ihm aber nicht zu erkennen, und der König wunderte sich sehr über ihr anständiges Benehmen und ihre feinen Reden.

      Unterdessen wollten die Diener in der Küche die Rebhühner braten, die der König mitgebracht hatte; mit denen ging es aber, wie mit den andern, denn vor lauter Verwunderung über das, was sie sahen und hörten, ließen die Diener sie zu Kohlen verbrennen.

      Als das dem König gemeldet wurde, geriet er in großen Zorn, weil er sehr hungrig war und nun nichts zu essen hatte. Die Prinzessin aber sprach: "Ich bitte Euch, Herr König, bei uns vorlieb zu nehmen und in unserm dürftigen Hause zu speisen." Und als der König es annahm, ging sie, um den Halben zu suchen, der sich vor dem König verkrochen hatte, und sprach: "Ich habe den König zum Essen eingeladen, sage nun deinen Spruch, damit uns ein prächtiges Gastmahl komme mit allen nötigen Dienern, Musikanten und Tänzern und Allem, was dazu gehört." Drauf sprach der Halbe: "gieb mir eine Feige und dann will ich ihn sagen." Da gab ihm die Prinzessin eine Feige. Nachdem er sie verzehrt hatte, sagte er seinen Spruch nach dem Willen der Prinzessin, und sogleich erschien ein Gastmahl mit Allem, was dazu gehört. Als sich nun die Prinzessin mit dem König und den Dienern dran gesetzt, da begannen die Musikanten zu spielen, und spielten so schön, daß der König erstaunte und sprach: "Ich bin ein König, aber solche Musik habe ich doch nicht in meinem Schlosse." Drauf fingen die Tänzerinnen zu tanzen an, und tanzten so schön, daß der König der Prinzessin sagte: "Ich bin ein König, aber solche Tänzerinnen hab' ich nicht in meinem Schlosse, sag' mir doch, wie du zu ihnen gekommen bist." Und die Prinzessin erwiederte: "Mein Vater hat sie mir als Erbe hinterlassen." Drauf ging die Prinzessin zum Halben und sagte ihm: "Du sollst mir noch einen Spruch sagen, damit sich ein Löffel in den Stiefel des Königs verstecke." Und der Halbe erwiederte: "Gieb mir eine Feige und dann will ich ihn sagen." Da gab ihm die Prinzessin eine Feige, und er sagte seinen Spruch nach ihrem Willen, und sofort versteckte sich ein Löffel in den Stiefel des Königs.

      Als nun der König Abschied nehmen wollte, da sagte die Prinzessin: "Wartet ein wenig, ich glaub', es fehlt mir etwas." Über diese Rede ward der König sehr unwirsch und sagte: "Nein, das ist nicht möglich, solche Leute sind wir nicht!" Aber die Prinzessin ließ sich nicht irre machen und rief:

      "Alle Schüsseln seid ihr da?"

      "Ja!"

      "Alle Teller seid ihr da?"

      "Ja!"

      "Alle Löffel seid ihr da?"

      Da rief der Löffel aus dem Stiefel des Königs hervor: "Ich stecke in des Königs Stiefel!"

      Nun begann die Prinzessin mit dem König zu schmälen und sprach: "Ich hab Euch in mein Haus aufgenommen, hab Euch ein Gastmahl angerichtet und alle möglichen Ehren angetan, und Ihr nehmt mir nun einen Löffel mit! Schämt Ihr Euch nicht?" Der König aber rief: "Das ist nicht möglich! Irgend Jemand hat mir den Löffel in den Stiefel gesteckt. Du tust mir schweres Unrecht!"

      Darauf sagte die Prinzessin: "Solches Unrecht hast du auch an mir getan und mich mit dem Halben in das Faß gesteckt, ohne daß ich gefehlt hatte." Da blieb der König lange Zeit vor Verwunderung sprachlos. – Die Prinzessin aber führte den Halben vor ihn und dieser erzählte Alles, wie es sich zugetragen.

      Der König verwunderte sich sehr über diese Erzählung und nahm seine Tochter mit sich an den Hof und vermählte sie an einen seiner Großen. Den Halben aber machte er zu seinem ersten Leibwächter und gab ihm seine schönste Sklavin zur Frau.

      Von den drei dankbaren Tieren.

      Es war einmal eine arme Frau, die hatte zwar einen Sohn, aber nicht Brot genug, um sich und ihn zu sättigen; der Junge ging daher in den Wald, sammelte Strauchwerk und verkaufte es in der Stadt, und erhielt dafür zwei Heller. Darauf ging er nach Hause und wollte das Geld seiner Mutter geben, damit sie dafür Brot anschaffe. Aber unterwegs traf er auf mehrere Knaben, die darüber her waren, eine Schlange zu töten. Da dauerte ihn das Tier und er sagte zu den Knaben: "Ich gebe euch einen Heller, wenn ihr sie leben laßt." Die Knaben waren es zufrieden, nahmen den Heller und ließen die Schlange laufen. Diese aber folgte ihm nach. Und als er nach Hause kam, erzählte er seiner Mutter, was er getan habe. Da begann die Mutter zu schmälen und sprach: "Ich schickte dich weg, um Geld zu verdienen, damit wir nicht verhungern, und statt dessen bringst du Schlangen ins Haus." Der Junge aber sagte: "laßt's gut sein, Mutter, zu etwas wird sie schon nütze sein!"

      Drauf ging er wieder in den Wald, sammelte Strauchwerk, und verkaufte es in der Stadt für zwei Heller. Auf dem Heimweg kam er zu ein paar Knaben, die waren darüber her, einen Hund zu töten. Da dauerte ihn das Tier und er sprach zu ihnen: "Ich gebe euch einen Heller, wenn ihr


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