Der Profikurs für das Vibrationstraining auf Vibrationsplatten mit 250 Übungsvorlagen. Siegfried Schmidt
die Ihnen eine Verbesserung des Leistungsniveaus ermöglicht.
Der Profi trainiert in der aufsteigenden Superkompensation, die etwa 30 Std. nach dem Training beginnt und bis zur Fünfundvierzigsten Stunde nach dem Training andauert.
Alles Andere ist beim Kraftsport mit Vibration kontraproduktiv. Natürlich können Sie in den Erholungsphasen (nicht wettkampfmäßig) Rad fahren, joggen, schwimmen, Tennis spielen oder wandern.
Die Massage auf der Platte ist auch dienlich, aber bitte kein Krafttraining absolvieren!
Für Profis und Therapeuten: „Bitte steigen Sie in den Übungsteil erst ein, wenn Sie sicher auf Kundenfragen antworten können und die Sicherheitsbestimmungen beherrschen.“
Trainingsprogramm zusammenstellen
Abkürzungen der Übungsbeschreibungen:
Umsetzung der Lektüre:
Je Übung sehen Sie eines oder mehrere Fotoabbildungen. Diese sprechen in der Regel für sich.
Unterhalb der Abbildungen befinden sich Sie Vorschläge zur Zeitdosierung für Anfänger, Fortgeschrittene und Sportler in Sekunden und die angesprochenen Hauptmuskelgruppen in deutscher Bezeichnung.
Manchmal sind fehlerhafte Haltungen im Bild mit Absicht eingebaut, um diese Fehler dann separat ebenfalls unter dem Bild beschreiben zu können.
Wenn Sie jetzt ein Training zusammenstellen wollen, nehmen Sie einfach zu jeder Muskelgruppe eine Übung heraus und stellen Ihren gedachten Trainingsablauf immer wieder neu zusammen!
Den schnellsten Erfolg im Body-Toning haben Sie, wenn alle Muskelgruppen trainiert werden.
Bei Kurzprogrammen nicht nur Bauch, Beine, Po, sondern Bauch - Rücken, Beine und Po trainieren - da immer Agonist und Antagonist gefordert werden sollten.
Am besten ist es aber, wenn Sie den kompletten Muskeltonus trainieren.
Wirken Sie oder die Kunden unterfordert, bauen Sie nach mehreren Kraftübungen, eine oder zwei Konditionsübungen ein. Sie können natürlich auch die Zusatzgewichte oder die Zeit der Übungen verändern.
Beim Gruppentraining stellen Sie bitte alle Maschinen auf die gleiche Sekundenzahl ein. Weisen Sie Anfänger und Fortgeschrittene bitte so ein, dass sie bei Übungsabbruch von der Platte gehen ohne die Maschine zu stoppen.
Sie sollen dann die verbleibende Zeit zum Durchatmen nutzen bis die anderen mit längeren Trainingszeiten fertig sind.
Auch im Circuit möglichst die Maschinen laufen lassen und nicht abbrechen. Die Erfahrung zeigt, dass die Personen, die öfters bei Ihnen trainieren, durch schnellere Umsetzung etwa 10 Sekunden schneller pro Übung sind als Anfänger. Manchmal verstellen Kunden durch Fehlbedienung der Knöpfe auch die Frequenz, den Modus oder die Zeit auf dem Display.
Bitte achten Sie auf folgende Symptome:
Klassisches Muskelzittern ist ein Zeichen für Überlastung der Muskelregion. Lassen Sie sich oder Ihrer Kundschaft genug Zeit beim Übungswechsel, so dass getrunken werden kann und genug Zeit zum Luft holen ist. Schließen Sie nicht von sich auf Ihren Kunden, sondern beobachten Sie sensibel die Reaktionen der Kundschaft.
Risiken beim Vibrationstraining
Zum Glück hatten wir in all den Jahren keine schweren Verletzungen, so dass ich nicht wirklich weiß, wie die unterschriebene Willenserklärung (Kontraindikation, Musterschreiben siehe im Kapitel Theoretischer Teil rechtlich zu bewerten ist, falls es doch einmal vor Gericht gehen sollte.
Im Studio lassen wir Kunden, die uns diese Kontraindikation nicht abzeichnen, nicht auf die Platte. Dies kam bisher nur 2mal vor, das entspricht ca. einem Tausendstel der Kundschaft.
Ich rate dringend davon ab, die Beschleunigungsplatten unbeaufsichtigt in irgendeiner Ecke im Fitnessstudio, Hotel oder in der Kureinrichtung aufzustellen! Dafür sind die Platten zu wertvoll und zu gefährlich bei falscher Anwendung.
Ein Kunde, der ohne Wissen um die Stand- oder Liegepositionen auf die Platte geht, kann bei seinem Körper dadurch viel kaputt machen.
Wichtige Sicherheitsmerkmale des Plattentrainings sind:
• die Aufsicht
• der Blickkontakt zur Kundschaft
• vor dem ersten Plattentraining das Unterschreiben der Kontraindikation & Sicherheitseinweisung
Sportplatten & Platteneinstellungen
Bitte beachten Sie die Herstellerinformationen, da diese abweichen können. Im Breitensport verwende ich Sportplatten mit einem Gesamthub von ca. 4 bis 8 mm (2x die Amplitude, meistens mit Low oder High bezeichnet. Ausnahme war bisher eine Platte mit 12mm Hub/6 mm Amplitude.)
Letztere ist für Anfänger meines Erachtens ungeeignet, weil sie zu intensiv ist! Für Fortgeschrittene ist diese Platte durchaus geeignet.
Das Wichtigste bei der Qualität der Platten ist, dass die Schwingungsanzahl (Hz Zahl), die an der Konsole eingestellt wird, auch unten an der Platte kontinuierlich ankommt. Das Schlechteste für den zu trainierenden Muskel ist eine unharmonische Schwingung.
Die oben an der Konsole eingestellte Amplitude ist in der Regel auf der Schwingungsplatte etwas kleiner.
Der Muskel braucht eine saubere Kontraktion und auch genügend Zeit hierfür.
Die schnellste Einstellung sollte bei maximal 33 Hz liegen, um eine saubere Kontraktion zu gewährleisten (maximale Schnellkraft).
Die besten Ergebnisse erzielen wir mit einer Verminderung der Hertzzahl, wobei wir die 25 Hertz nicht unterschreiten sollten.
Diesen Bereich <25 Hz sollten nur Therapeuten nutzen, die spezielle Maschinen mit sehr kleinen Amplituden fahren und im Reha-Bereich arbeiten. Die Gefahr innere Organe, die Augen oder das Gehirn zu schädigen, ist von einem Personal-Trainer oder einem privaten Interessenten nur schwer abschätzbar. Lassen Sie aus Eigenschutz diese Frequenzbereiche unter 25 Hz weg!
Sportplattenhersteller, die schon ca. 10 Jahre Erfahrungen gesammelt haben, sperrten diesen Frequenzbereich, da Sportplatten selbst im Amplitudenbereich Low > 1,5 G (Erdbeschleunigung) bis ca. 4 G an Beschleunigungskräften aufbauen (je nach Hertzfrequenz-Einstellung).
Mit Hertzeinstellungen zwischen 25-33 Hertz machten wir also die besten Erfahrungen.
Der Muskel ist bei höheren Einstellungen nicht mehr in der Lage, eine saubere Kontraktion des gesamten angesprochenen Muskels zu gewährleisten.
Der tonische Reflex
Die Spannung des Muskels erfolgt durch die Platte, die Kontraktion durch den Körper, als Reaktion auf die Meldung der Muskelspindel, dass der Längenzustand nicht mehr dem ursprünglichen Zustand entspricht.
Die Gegenreaktion des Körpers nennt man den Tonischen Reflex. Dieser findet in etwa mit gleicher Stärke statt, wie die Platte auf uns einwirkt.
Da dieser Prozess sehr schnell im Unterbewusstsein stattfindet, werden viel höhere Spannungszustände erreicht, als wenn man z.B. ein Gewicht bewusst anhebt. Das ist der größte Vorteil gegenüber herkömmlichem Krafttraining!
Sie dürfen also nicht unterschätzen, dass Sie ohne es sofort zu merken in der Regel das Doppelte an Körpergewicht zu stemmen haben (in etwa 2 G).
Sie trainieren mit höchster Muskelvorspannung!