Game - Stephanie und Chase. Cora Brent

Game - Stephanie und Chase - Cora Brent


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gegen Verlangen, aber was bedeutete es, wenn ich viel lieber darüber nachdachte, als die Tat zu genießen?

      Als mich ein bärtiger Mann mit Ehering am Finger auf einen Drink einladen wollte, betrachtete ich dies als Zeichen, den Rest des Abends allein in meinem Zimmer zu verbringen. Es war ein schönes Zimmer und ich hatte es für mich allein. Ich kannte ein paar Leute in Vegas und konnte daher einen guten Deal für alle Hochzeitsgäste aushandeln.

      Auf dem Weg zum Aufzug konnte ich es kaum erwarten allein zu sein, dieses alberne Kleid auszuziehen, es mir im T-Shirt auf dem Bett gemütlich zu machen und die letzten Minuten des Spiels anzuschauen. Dennoch … ein kleiner Teil von mir bedauerte, die Lichter und die Atmosphäre hinter mir zu lassen. Vielleicht wurden mir deshalb die Knie weich, als Chase Gentry in den Aufzug trat. Eine Sekunde, bevor sich die Türen schlossen. Er lächelte mich an.

      Kapitel 2

       Chase

      Es war ein verdammt guter Tag. Einer der besten. Ich hatte neben meinem Bruder gestanden und zugesehen, wie er mit der Frau, die er liebte, die Ringe und Eheversprechen austauschte. Als die Tür aufging und Saylor am Arm ihres Vaters den Mittelgang entlang schritt, hatten alle auf die Braut gesehen. Nur ich nicht. Ich sah Cordero an. Sein Gesicht strahlte vor Freude, als er sie näherkommen sah.

      Es schien mir erst eine Stunde her zu sein, seit es nur uns drei Brüder gab, die gerade so zurechtkamen und von der Hand in den Mund lebten. Und das Universum hielt kurz inne, als Cordero in einer heißen Wüstennacht Saylor McCann traf.

      Als Saylors Vater ihre Wange küsste und die Braut an Cord übergab, riss ich den Blick vom Bräutigam und sah sie an. Sie war aufgeregt und strahlte. Ich liebte diese Frau dafür, wie sie meinen Bruder liebte. Dabei hatte Saylor alle Gründe der Welt, uns drei zu hassen. Wir waren unmögliche Arschlöcher gewesen, ihr gegenüber und zahllosen anderen, damals in den Tagen unserer Jugend in Emblem, Arizona. Doch sie hatte Cord erlaubt, ihr zu zeigen, dass so viel mehr aus ihm geworden war als die primitiven Gentrys, für die uns alle hielten. Sie hatte sich ihm komplett hingegeben und ihn vervollständigt.

      Die Gelübde waren simpel, wie Gelübde sein sollten. Ich bezweifelte nicht, dass die Ringe, die sie austauschten, für immer sein würden. Cord umfasste ihr Gesicht und sah sie lange bewundernd an, bevor er sie küsste. Dann zog er sie in eine Umarmung, legte das Kinn auf ihre Schulter, schloss die Augen, und achtete nicht auf den Applaus der Gäste. Wir spielten keine Rolle für die beiden.

      Creed schoss mir einen ernsten Blick zu, als ich leise schniefte. Er dachte, ich hätte mich über die Szene lustig gemacht. Das nahm Creed generell von mir an. Doch meine Tränen waren nicht gespielt. Als ich zusah, wie Cord ein Ehemann wurde, war es, als ob er noch eine andere, inoffiziellere Schwelle übertreten hatte. Noch nie hatte ich einen Mann so glücklich gesehen, oder voller so hochverdientem Glück.

      Nachdem alle mit Gratulieren und Umarmen fertig waren, ging die ganze Gruppe in einen kleineren Raum. Der gedämpfte Klang des Kasinotrubels war im Flur zu hören. Im Hochzeitsempfangszimmer nahm Creedence seine Gitarre und spielte Songs der Steve Miller Band, während die Gäste hereinschlenderten. Man hätte dies für eine seltsame Musikauswahl halten können, doch ich verstand es vollkommen. Es erinnerte an den Herbst, als Saylor wieder in unser Leben getreten war. Und daran, wie die Jungs an meinem Krankenhausbett sangen und ich so lachen musste, dass mir die gebrochenen Rippen schmerzten.

      Auf dem Weg in den Raum hatte mich mein Cousin Declan angestoßen. Er grinste und eine billige Eroberung hing an seinem Arm. Gott weiß, wo er sie aufgegabelt hatte. Ich bezweifelte, dass er sie aus Emblem mitgebracht hatte. Deck hatte nicht mit der Gruppe herkommen wollen und bestand darauf, mit dem Motorrad zu fahren, oder gar nicht.

      „Das war schön“, schnurrte die Frau und ihre Hand befand sich gefährlich nahe an Declans Schritt.

      Früher hatte sie sicher einmal gut ausgesehen, ehe sie so verbraucht wirkte.

      „Das stimmt, Baby.“ Er zwinkerte ihr zu.

      Alle standen wartend herum und klatschten dann, als Cord und Say reinkamen, und danach suchten sich alle ihre Plätze an den Tischen.

      Declans Eroberung sah sich um. „Gibt es hier eine Bar? Du hast gesagt, es gäbe eine.“

      Er drückte ihr ein paar Scheine in die Hand. „Draußen gibt es eine. Geh schon mal vor, Baby.“

      Die Frau lächelte und strich erneut über seinen Schritt. Er reagierte nicht darauf. Mit einem nachsichtigen Blick wartete er, bis sie gegangen war.

      „Hauptsache auf Klasse stehen“, neckte ich ihn und stieß ihn an der Schulter an. „Baby.“

      Deck schob sein dunkles Haar zurück und sah der Frau hinterher. „Klar doch. Ich habe ihren verdammten Namen vergessen. Könnte Tami gewesen sein.“ Er grinste. „Oder auch nicht. Sicherheitshalber werde ich sie weiter Baby nennen. Ich habe keine Lust, mir heute noch eine andere zu suchen. Und was ist mit dir? Wo ist deine Begleitung? Oder verzichtest du heute?“

      „Mal sehen.“ Ich wandte der Frau den Blick zu, der meine Aufmerksamkeit galt.

      Stephanie saß ganz hinten im Raum an einem Tisch und nippte an Champagner. Sie zog ein langes Gesicht und starrte in ihr Glas. Anscheinend trank sie nicht viel. Sie bemerkte meinen Blick und wandte sich direkt ab. Stephanie war nicht wirklich eine Zicke. Sie benahm sich meistens nur so, und die Gründe dafür hatte ich noch nicht herausgefunden.

      Deck beurteilte die Lage schnell. „Die ist ein hartes Stück Arbeit.“ Er lachte.

      Das spornte mich nur an. „Gefällt mir aber.“

      Es stimmte. Je mehr Stephanie schmollte und mich zu hassen schien, desto mehr wollte ich sie. Sie war total süß und wäre noch umwerfender, wenn sie nur etwas Make-up tragen und sich ein bisschen vorteilhafter zurechtmachen würde. Natürlich gab es überall hübsche Frauen, und ich war schon in mehr von ihnen gewesen, als ich selbst mit einer Knarre an der Schläfe aufzählen könnte. Doch aus irgendeinem Grund ging mir Stephanie Bransky unter die Haut, und ich war entschlossen, das Verlangen nach ihr zu befriedigen.

      Heute war Stephanie ausnahmsweise mal gestylt. Doch sie schien nicht froh darüber zu sein. Das Kleid verwirrte mich leicht. Es schien ihr nicht zu gehören. Es saß schlecht und sie zerrte ständig daran herum. Während ich hinsah, tat sie es schon wieder. Da war nichts jugendlich Unsicheres an dem Zerren an ihrem Kleid. Vielleicht gefiel ihr nicht, wie das Kleid ihre kleinen Titten betonte. Ich hatte nichts gegen kleine Titten. Nicht, wenn der Rest der Figur heiß war, und das traf auf ihre absolut zu. Zu gern wollte ich ihren nackten Körper sehen. Ich wollte sie mit dem Mund überall erkunden und spüren, wie sie unter mir erzitterte. Vielleicht war es krank, eine Frau so unbedingt ficken zu wollen, die nicht einmal meinen Anblick ertragen konnte. Allerdings würde ich meine Schwanzspitze darauf verwetten, dass dem nicht so war. Stephanie hasste mich nicht. Sondern sie wollte mich genauso sehr wie ich sie.

      Declan umarmte die Braut, als wollte er sie verschlingen. Ich lehnte mich an die Wand, um niemanden mit meinem kolossalen Ständer aufzuspießen. Es gab einen Grund dafür, warum er so begierig darauf war, in Aktion zu treten. Seit einem Monat hatte ich mich von Frauen ferngehalten, während meiner Entziehungskur. Cord und Creed hatten mir den Entzug aufgedrängt, und jetzt war ich soweit, zuzugeben, dass ich ohne ihn nicht geschafft hätte, von den Pillen loszukommen. Es war mir so schnell aus der Hand geglitten, dass es mir immer noch Angst einjagte. Zuerst hatte ich sie als eine Art Hilfsmittel genommen. Ich dachte mir, ich brauchte nur ein paar, um schlafen zu können. Dann schluckte ich immer mehr, um wach bleiben zu können. Und dazwischen brauchte ich etwas, um diese beiden Zustände zu überbrücken. Wie lange hätte es wohl gedauert, bis ich in dieselbe hoffnungslose Sucht gerutscht wäre, wie ich es bei meiner Mutter gesehen hatte? Es war eine Schwäche, die so viele Gentrys vor mir befallen hatte, und sie hätte auch mich in den Klauen gehabt, wären da nicht Cord und Creed gewesen. Die Jungs hätten nie zugelassen, dass ich so endete.

      Creed hörte auf zu singen und Saylor umarmte ihn. Sie hatten eine schwere Zeit, als Saylor bei uns eingezogen war. Creed hatte Probleme,


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