Game - Stephanie und Chase. Cora Brent

Game - Stephanie und Chase - Cora Brent


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Schultern an die Wand, ohne mich zu berühren.

      „Worauf, Steph?“, fragte er verführerisch langsam.

      „Dass du gehst. Irgendwann wird dich dieses blöde Spiel langweilen, wenn du merkst, dass es zu nichts führt.“

      Chase schien darüber nachzudenken. Er beugte sich zur Seite, zog die Karte durch das Schloss und öffnete die Tür. „Na gut.“ Er seufzte. „Aber es wäre umwerfend gewesen.“

      Darauf wusste ich keine Antwort. Chase kannte mich nicht genug, um zu wissen, wie schwer das für mich war. Auch Truly hätte ihm nichts erzählen können, denn selbst ihr hatte ich nicht anvertraut, dass ich gemischte Gefühle über Sex hatte. Ich wollte ihn zwar, träumte davon, doch ich war zu gehemmt, ihn zu genießen, wenn ich ihn bekam. Manchmal fragte ich mich, ob ich hormonelle Probleme hatte. Außerdem war ich dank Xavier zusätzlich noch traumatisiert. Der Gedanke, mich vor einem Mann nackt auszuziehen, war abschreckend.

      Ehrlich gesagt fühlte ich mich sehr zu Chase hingezogen, egal was für ein arroganter Affe er war. Doch wenn ich mich darauf einließ, wusste ich genau, dass ich nie mit ihm mithalten könnte. Und ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass er überall herumerzählen könnte, wie schlecht ich im Bett war.

      Chase verströmte immer noch seine verruchte Ausstrahlung, als er mir die Tür aufhielt. „Ich muss immer noch pinkeln. Darf ich kurz dein Bad benutzen?“

      „Von mir aus“, brummte ich und ging mit ihm ins Zimmer.

      Als erstes stellte ich das Spiel im Fernseher an. Die Dodgers führten noch, aber der Abstand war kleiner geworden. Die Cubs lagen nur noch zwei Runs hinten. Obwohl ich nichts zu gewinnen hatte, war ich für die Cubs. Wer war nicht auf der Seite der Dauerverlierer?

      Eine Minute später kam Chase aus dem Bad. Er nickte Richtung Spiel. „Welches Inning läuft?“

      „Das achte. Die Cubs liegen zwei hinten. Wenn die Dodgers gewinnen, gehen sie in die World Series. Wenn die Cubs gewinnen, findet noch ein Spiel statt.“

      Chase lachte in sich hinein. „Ich kenne die Regeln, Steph.“ Er setzte sich auf eine Art auf die Bettkante, dass es nichts Anzügliches an sich hatte. Er ließ sich einfach so nieder, als ob es lediglich ein guter Platz zum Sitzen wäre.

      Ich stand unbeholfen neben dem Fernseher. „Bist du ein Baseballfan?“

      Er zuckte mit den Schultern. „Klar. Meistens verfolge ich nicht alle Spiele, aber ich schau mir immer die Vorsaison an. Hast du was dagegen, wenn ich mir das Ende des Spiels bei dir ansehe?“

      Ich zögerte. Ich machte mir Sorgen, dass wenn ich Chase nicht sofort loswurde, ich später keine Willenskraft mehr dazu hätte. Er stützte die Ellbogen auf den Knien ab und beugte sich vor, was das Bett zum Quietschen brachte. Er wirkte sehr jugendlich und war auf den Bildschirm konzentriert.

      „Na gut.“ Ich seufzte. Doch ich konnte es in dem Kleid keine Minute mehr aushalten. Darin kam ich mir wie in einer Art komischer Maskerade vor. Ich wollte einfach nur meine gewohnte Kleidung tragen. In einer Werbepause eilte ich ins Bad und griff vorher nach meinem Rucksack. „Bin gleich wieder da.“

      Chase nickte und schaute weiterhin zum Fernseher.

      Im Badezimmer atmete ich tief durch. Chase hatte mich völlig aus der Bahn geworfen. Als ich den Reißverschluss des Kleides öffnete, stellte ich mir vor, es wären seine Hände, die das Kleid runterzogen, meine Brüste umfassten, und das Gefühl zwischen meinen Beinen …

       Schluss damit!

      Innerlich bebend hob ich das Kleid vom Boden auf und hängte es an den Haken an der Tür. Während ich mich an die kühle Fläche der Wand lehnte, fiel mein Blick auf den Spiegel. Mir war bewusst, dass ich nicht hässlich war. Zwar war mein Körper nie kurvig genug geworden, um das Interesse der meisten Männer zu wecken, doch mein Gesicht war ganz okay. Meine Haare waren dunkelblond, lockig und lang. Sie waren das Einzige an mir, worauf ich ein bisschen stolz war, auch wenn sie unbezähmbar waren und mich meistens wahnsinnig machten. Es war noch dieselbe Frisur, die ich als kleines Mädchen hatte, und ich machte nichts anderes damit als sie ab und zu abzuschneiden. Auch hatte es dieselbe Farbe und Stärke wie das meiner Mutter. Sie hatte ihre Haare verloren, kurz bevor sie ihr Leben verlor.

      Mit einem Seufzen über die traurigen Gedanken, in die ich abgerutscht war, suchte ich in meinem Rucksack nach einem T-Shirt. Es hatte das Logo der Arizona State Sun Devils vorne drauf und die Männergröße L. So mochte ich meine Shirts am liebsten. Locker und formlos. Ich zog elastische Gymnastikshorts an und hoffte, das wäre das Ende von meinem erotischen Eindruck auf Chase, der wahrscheinlich eine Schar Topmodels vögeln könnte, wenn ihm danach war.

      Als ich die Tür öffnete, war ich sprachlos. Und das Gefühl wurde ganz schnell zu Misstrauen. Chase saß zwar immer noch auf dem Bett, so wie ich ihn verlassen hatte, aber er hatte das Licht runter gedimmt und sein Hemd ausgezogen.

      „Erste Hälfte der neunten“, rief er ohne mich anzusehen.

      Ich stemmte die Hände in die Hüften. „Was hast du jetzt wieder vor?“

      „Pst! Die Dodgers erreichen gleich the heart of the order.“

      „Und du kannst Baseball nur ohne Hemd anschauen, oder was?“

      Geistesabwesend blickte er an sich hinab. „Mir war warm.“ Endlich sah er mich an. Doch es war keine Andeutung von irgendetwas anderem als Freundlichkeit in seinem Blick. „Setz dich. Genieß das Ende des Spiels.“

      Er führte mich an der Nase herum. Ich wusste es ganz genau. Ich hätte ihn sofort rauswerfen und die Tür zuknallen. Sollte er doch einer anderen den Kopf verdrehen. Es gab nur ein Problem. Ich wollte nicht, dass er ging.

      Dennoch konnte ich mich nicht dazu durchringen, mich zu ihm aufs Bett zu setzen. Chase klatschte in die Hände, als ein Spieler den Ball traf. Ich griff nach dem Sessel in der Ecke und versuchte, ihn so weit herüberzuziehen, dass ich den Fernseher sehen konnte. Chase bot mir nicht seine Hilfe an. Ich gab auf und kam mir idiotisch vor. Das Bett war ein King-Size und ich konnte mich locker draufsetzen und immer noch zwei Meter von ihm entfernt sein. Vorsichtig setzte ich mich auf die Kante.

      „Ich wette zehn Mäuse, dass der Kerl einen Strike macht“, sagte er und deutete auf den Fernseher.

      „Das wäre eine beschissene Wette.“

      Er sah mich neugierig an. „Ich habe gehört, dass du dich mit dem Scheiß auskennst.“

      „Scheiß?“

      „Wetten.“

      „Kann schon sein“, sagte ich düster. In meinem Hinterkopf ertönte aus mir unbekannten Gründen Xaviers grausames Lachen.

      Chase wandte sich mir zu und zog die Knie an. „Ich will dich nicht über deine Wettgeheimnisse aushorchen, aber ich höre gern zu, wenn du konkreter werden willst.“ Er lächelte, zeigte mir erneut, wie verflucht sexy er war, falls ich es vergessen hätte, bei dieser breiten, tätowierten Brust und seinem Blick. „Ich hätte ein bisschen Kleingeld übrig, um mehr draus zu machen.“

      „Dann wärst du ein Narr“, sagte ich nüchtern. „Wenn es wirklich eine reale Chance gäbe, dann gäbe es keine Buchmacher. Wir sind diejenigen, die absahnen. Meistens auf Kosten von den Idioten, die glauben, dass ein Zufallsgewinn bedeutet, dass sie wissen, was sie tun. Tun sie aber nicht. Sie kommen immer wieder, glauben, schlauer zu sein als die Wahrscheinlichkeit, und ehe sie sich versehen, sind sie pleite.“

      Chase betrachtete mich aufmerksam. Zum ersten Mal sah ich ein echtes Zeichen seiner viel zitierten Intelligenz. Ich erkannte es in seinen Augen. Sie waren scharf und er wog jedes Wort ab.

      „Weißt du, Stephanie“, sagte er schließlich, „das ist das Meiste, was du je zu mir gesagt hast.“ Ohne den Blick von mir zu nehmen, nickte er zum Fernseher. „Hab doch gesagt, dass er striken wird.“

      „Und ich habe gesagt, dass das eine beschissene Wette ist.“

      Chase griff in seine Hosentasche und ich war überrascht,


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