Game - Stephanie und Chase. Cora Brent

Game - Stephanie und Chase - Cora Brent


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hatte nicht daran gezweifelt, dass sie nicht kommen würde“, sagte Say mit feuchten Augen.

      Sie weinte öfter in letzter Zeit, was sicherlich mit der Hormonänderung in ihrem Körper zu tun hatte. Neulich weinte sie zehn Minuten, weil ich vergessen hatte, meine Müslischale auszuspülen.

      Ich reichte Saylor eine Papierserviette und sie tupfte sich die Nase ab. Ich dachte darüber nach, etwas pseudo-weises zu sagen, um ihre Stimmung aufzuhellen. Darin war ich gut, und sie hätte mir vielleicht mit einem schwachen Lächeln geantwortet. Doch es wäre nur ein kleiner Tropfen von dem, was sie wirklich brauchte.

      Ich berührte sie an der Schulter und sie hob den Blick ihrer grünen Augen. Ich räusperte mich. „Say, es fühlt sich sicher so an, als ob du etwas verloren hast, an einem Tag, an dem du alles haben solltest. Das ist nicht fair. Aber Babe, du hast heute nicht nur Cordero bekommen. Sondern auch zwei Brüder, die für dich über spitze Glasscherben kriechen würden. Vielleicht schmerzt es jetzt ein bisschen weniger.“

      Saylor lächelte und vergaß ihre Tränen. „Niemand könnte mehr Glück haben als ich, Chase. Wie könnte es anders sein, wenn ich die Gentry-Brüder an meiner Seite habe?“

      Cord kam zu uns, legte seine Hände auf Saylors Schultern und sah mich neugierig an. „Ich weiß, dass du es nötig hast, Chasyn, aber versuch nicht, mit meiner Braut durchzubrennen.“ Er bemerkte Saylors gerötetes Gesicht und kniete sich neben sie. „Was ist los, Baby?“

      Saylor stand auf und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Nichts. Gar nichts. Ich war nur kurz von meinem Glück überwältigt.“ Sie legte eine Hand in seinen Nacken. „Weißt du, was mich noch glücklicher machen würde?“

      Cord sah zu ihr hoch und umfasste ihre schmalen Hüften. „Spuck’s aus.“

      Sie lächelte, langsam und sexy. „Wenn wir jetzt mit den Flitterwochen anfangen.“

      „Und das ist das Stichwort für meinen Abgang“, sagte ich laut und trat zurück. Ich fragte mich, wie das wohl war. Zu wissen, dass jede Nacht Sex wartete, und zwar mit der einzigen Frau, mit der man Sex haben wollte.

      Das erinnerte mich daran, dass ich heute noch etwas vorhatte. Steph war inzwischen wahrscheinlich bereits auf ihrem Zimmer, doch heute würde ich nicht so schnell aufgeben. Zwar handelte es sich nicht um eine Cord/Saylor Geschichte der wahren Liebe und anderem Wahnsinn, doch mich gelüstete es nach Stephanie schon länger als nach irgendeiner anderen Frau. Es wurde Zeit, aufzuhören, mich nur zu fragen, was passieren würde, wenn ihr genervtes Gesicht orgasmisch dahinschmolz.

      Ich war eilig zum Aufzug unterwegs, als ich begriff, dass sie sich nur ein paar Meter vor mir befand und gerade mit überkreuzten Armen über ihr dämliches Kleid stolperte. Ich hielt inne, als sie auf den Knopf am Aufzug drückte. Sie reckte den Hals, sah in Richtung des lebhaften Kasinos, betrat aber dennoch den Aufzug, als er sich öffnete. Ehe sich die Türen wieder schlossen, schlüpfte ich im letzten Moment hinein.

      „Chase“, sagte sie überrascht.

      So schnell hatte sie keine Reaktionszeit, um zu verbergen, wie sie mich von oben bis unten abcheckte und dabei errötete.

      Ich grinste. „Stephanie.“

      Kapitel 3

       Stephanie

      Ich stand neben den Etagenknöpfen und wir waren allein im Aufzug. „In welchem Stockwerk bist du?“

      Chase sah auf die Knöpfe. „Neun“, sagte er leise.

      Das war meine Etage und ich hatte den Knopf bereits gedrückt. Ich wandte mich den Türen zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Chase hielt nicht viel vom Abstandhalten. Zwar war der Aufzug nicht gerade geräumig, doch er hätte trotzdem nicht unbedingt so nahe neben mir stehen müssen, dass sich unsere Arme berührten. Aber ich zeigte nicht, dass es mich störte. Das hätte ihn nur ermuntert.

      „Amüsierst du dich gut?“, fragte er.

      „Die Hochzeit war schön. Saylor und Cord wirken sehr glücklich miteinander.“

      Chase lächelte. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

      Er trug ein hellblaues Oberhemd mit aufgerollten Ärmeln über seinen muskulösen Armen. Das Hemd hatte er in die Hose gesteckt. Der herbe Duft seines Aftershaves erfüllte den Aufzug. Es war nicht aufdringlich, doch stark genug, um mich daran zu erinnern, wie männlich er war. Als hätte seine Hitze direkt neben mir nicht schon genügt.

      „Ich amüsiere mich prächtig“, sagte ich.

      „Und warum gehst du dann auf dein Zimmer?“

      „Und warum gehst du in deins?“

      „Ich muss pinkeln.“

      „Unten gibt es auch Toiletten.“

      Er tat so, als sei das ein unbekanntes Konzept für ihn. „Wirklich? Mist, ich habe nicht einmal danach gesucht. Tja, zu spät, jetzt bin ich schon hier.“

      Die Aufzugstüren öffneten sich. Zwei kichernde Frauen standen davor. Sie waren schwer zurechtgemacht, die Kleidung war ein paar Nummern zu eng und sie wirkten angetrunken. Die Brünette starrte Chase interessiert an, doch er schien es nicht zu merken. Er folgte mir den Gang entlang.

      Ich hielt inne. „Welches Zimmer hast du?“

      Er sah sich um. „Hab ich vergessen.“

      „Nein, hast du nicht. Was ziehst du hier für eine Show ab?“

      Er wechselte einfach das Thema. „Wie läuft’s mit deinem Psychologiestudium?“

      „Was? Willst du wirklich mitten im Flur des Hotels über Psychologie reden? Ich werde eine Zwei bekommen, wenn du es unbedingt wissen willst.“

      Chase nickte. „Ich eine Eins. Ich könnte dein Tutor sein. Du siehst aus, als ob du Hilfe brauchen könntest beim Herausfiltern der drei Instanzen der Persönlichkeit, dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Ich habe einen erstaunlichen Intellekt, musst du wissen.“

      „Ach, ja? Hat dir das deine Mama erzählt?“

      Sein Ausdruck verdüsterte sich. „Nein.“

      Ich kreuzte die Arme enger vor der Brust und die Schlaufe meiner Handtasche rutschte mir von der Schulter. Ehe ich reagieren konnte, schob Chase sie mir wieder hoch, und seine Finger strichen über meinen Arm. Ich hörte, wie mein Atem stockte und alle möglichen wilden Dinge mit meinem Körper geschahen. Auch Chase bemerkte es. Sein blauer Blick fixierte mein Gesicht. Ich zog meinen Arm aus seiner Reichweite.

      „Chase“, sagte ich streng. „Hör mit dem Scheiß auf. Hier wird gar nichts ablaufen. Ich bin keine primitive Schlampe, die für eine Stunde deiner werten Aufmerksamkeit dankbar ist.“

      Seine Augen weiteten sich. „Wovon sprichst du, Stephanie? Ich kann dir viel mehr als nur eine Stunde bieten.“ Er trat näher und sprach leiser. „Ich kann dir die ganze Nacht anbieten, Süße.“

      Ich nahm all meine Würde zusammen, ignorierte die Hitze zwischen meinen Beinen und stolzierte davon. Er folgte mir auf dem Fuße, doch ich achtete nicht darauf, bis ich an meiner Tür war.

      „Warum hast du mich gestern Abend nicht reingelassen?“, fragte er.

      Mit der Schlüsselkarte in der Hand hielt ich inne. „Was? Keine Ahnung, was du meinst.“

      „Doch, hast du.“ Er lachte und nahm mir die Karte aus der Hand. „Ich habe deinen Schatten im Türspion gesehen und weiß, dass du mich gesehen hast.“

      Den ganzen Tag über hatte ich schon diesen verführerischen Moment unterdrückt. Natürlich hatte ich ihn vor der Tür stehen sehen. Und ich hatte auch öffnen wollen.

      Chase hielt die Karte so, dass ich nicht herankam. Doch ich hatte nicht vor, danach zu springen oder ihn anzubetteln, sie mir zu geben. Denn genau das wollte er, und jemand musste Chase Gentry


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