Späterland. Julia A. Jorges

Späterland - Julia A. Jorges


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rel="nofollow" href="#ulink_1a367ba6-92a0-59de-8148-a7dafd4f5d06">15. Auf der Euleninsel

       16. In der Klemme

       17. Nebelschwinge

       18. Die Prophezeiung

       19. Auf sich gestellt

       IV. Mirakima

       1. Zuckerwatte

       2. Ein Kampf der Giganten

       3. Im Eilflug über die Fabelwelt

       4. Zwischen Licht und Schatten

       5. Ein unerwarteter Anblick

       6. Lug und Trug

       7. Die Weltenachse

       V. Rückkehr nach Späterland

       1. Die Flucht der Schattenflügler

       2. Eselsgalopp

       3. Am Thing-Baum

       4. Ziskas Rache

       5. Ein Wiedersehen

       6. Killer bekommt einen neuen Namen

       VI. Der Weg nach Hause

       1. Abschied

       2. Freunde

       3. Zurück

      Tarjas geliebter Kater Pluto ist gestorben. Sie tröstet sich mit dem Gedanken, dass er in dem einst von ihr erfundenen Späterland weiterlebt. Aber warum klingelt das Glöckchen seines alten Halsbands? Und weshalb träumt Tarja, Pluto würde in Gefahr schweben? Gibt es Späterland wirklich?

      Tarja beschließt es herauszufinden und begibt sich auf die Suche nach der Regenbogenbrücke. Aus Versehen gelangt ihr nerviger Klassenkamerad Milo mit hinüber und wird zu ihrem unfreiwilligen Begleiter auf einer abenteuerlichen Reise durch den Tierhimmel, denn nicht nur Pluto ist in Gefahr. Ganz Späterland wird von unheimlichen Schattenwesen bedroht.

      Wird es Tarja gelingen, die Welt hinter der Regenbogenbrücke und damit Pluto und alle anderen Tiere dort zu retten?

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      1. Tarja und die Regenwürmer

      Können Regenwürmer ertrinken? Wahrscheinlich schon, sonst würden sie ihre unterirdischen Gänge bei Regen ja nicht verlassenen, oder?

      Über diese Fragen dachte Tarja angestrengt nach, während sie zum Schulteich rannte. Pascal und seine Bande mal wieder! Mussten die vier dauernd so gemeine Sachen machen? Insekten und andere Tiere quälen oder Kinder wie Tian und Nell verspotten, die nicht wie sie auf cool machten und Schule blöd fanden.

      »Sieh dir das an, Tarja! Echt bescheuert.« Linda wies auf die Jungen am Ufer des Weihers. Alle waren eifrig damit beschäftigt, Regenwürmer, die nach dem Gewitterguss aus der Erde gekrochen kamen, ins Wasser zu schleudern. Zuckend versanken die Tiere in der grünlichen Tiefe. Jedes Mal, wenn einem von ihnen ein besonders weiter Wurf gelang, johlten die anderen. Ein paar weitere Schüler schauten zu, manche fasziniert, manche angeekelt. Keiner hinderte Pascal, Milo, Arkan und Lukas an ihrem Treiben. Gerade liefen sie auf die Wiese, um noch mehr Würmer zu sammeln.

      »Hört sofort damit auf!«, rief Tarja und stemmte die Fäuste in die Seiten. Die Jungen fuhren herum.

      Als Pascal sie sah, machte er ein Gesicht, als müsse er sich gleich übergeben. Dazu stieß er Würgelaute aus. »Du hast hier nichts zu bestimmen, Tarja. Hau ab!« Drohend kam er auf sie zu. Seine Freunde stellten sich hinter ihn und grinsten.

      Linda zupfte Tarja am Ärmel. »Lass uns besser zur Pausenaufsicht gehen.«

      Tarja blieb stur. Es war nicht das erste Mal, dass sie der Clique in die Quere kam. Letzte Woche hatte sich ein Schmetterling ins Klassenzimmer verirrt. Pascal zückte sofort die Klebstoffflasche, um dem Tier die Flügel zusammenzukleben. Glücklicherweise war Tarja ihm und seinen Freunden zuvorgekommen und ließ den Falter aus dem Fenster fliegen. Daraufhin schwor Pascal, Tarja den verdorbenen Spaß heimzuzahlen.

      Pascal öffnete die Finger. Ein großer Regenwurm kringelte sich in seiner Hand. Die helle Verdickung in der Körpermitte war fast einen Zentimeter breit.

      »Was ihr da macht, ist Tierquälerei.« Tarja ärgerte sich, dass ihre Stimme so piepsig klang. Linda und ein paar andere hielten sie für mutig, weil sie sich gegen Pascal stellte. Tarja fand nicht, dass sie mutig war. Sie musste einfach handeln, wenn jemand Tieren Schaden zufügte. Sie hatte Angst, na klar, besonders vor Pascal, der schon mal fast von der Schule geflogen wäre, weil er einen Mitschüler schlimm verprügelt hatte. Zudem war er einen Kopf größer als sie und wog bestimmt das Doppelte. Es wäre schlauer gewesen, gleich Frau Jannicke, ihre Biolehrerin, zu informieren, die vorn auf dem Pausenhof beim Klettergerüst stand.

      Vielleicht wäre es außerdem ganz schlau, wegzurennen, ging Tarja durch den Kopf, während Pascals Gesicht vor ihr größer und sein Grinsen breiter wurde. Warum musste sie sich immer einmischen? Warum konnte sie nicht einfach mal die Klappe halten?

      Pascal warf ihr den Regenwurm entgegen. Geistesgegenwärtig fing Tarja ihn auf, trat einen Schritt beiseite und setzte das Tier behutsam unter einen Busch. Als sie sich wieder aufrichten wollte, fühlte sie einen Stoß im Rücken und landete mit dem Gesicht im Matsch. Die Bande grölte vor Lachen. Tarja rappelte sich hoch und hob das Vokabelheft auf, das aus ihrer Tasche gefallen und ebenfalls schmutzig geworden war. Ärger und Scham schnürten ihr die Kehle zu.

      Pascal betrachtete sie mit schadenfroher Miene. »Vielleicht solltest du auch ein Bad nehmen, so, wie du aussiehst!« Er packte Tarja am Arm.

      In dem Moment kam Linda mit Frau Jannicke im Schlepptau um die Ecke, und die verlangte zu erfahren, was los sei.

      »Nichts«, sagte Pascal. Seine Freunde schwiegen.

      »Die Jungs finden es witzig, Regenwürmer zu ertränken«, erklärte Tarja. Als sie den Blick der Lehrerin auf ihrer schmutzigen Kleidung ruhen sah, fügte sie leise hinzu: »Ich bin ausgerutscht.«

      Frau Jannicke musterte sie zweifelnd, fragte aber nicht weiter, sondern widmete sich den Übeltätern. »Das


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