Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman. Toni Waidacher

Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman - Toni Waidacher


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er. »Die beiden sind net ausgerüstet. Sie werden also kaum die Tour zum Wendelstein gemacht haben.«

      Die Männer folgten ihm. Toni Wiesinger trug einen Rucksack, in dem steckte, was er sonst in seiner Arzttasche mit sich führte. Jetzt wäre sie jedoch unpraktisch und hinderlich gewesen. Die Retter der Bergwacht hatten eine Trage dabei, außerdem Thermoskanne mit heißem Tee und warme Decken.

      Florian eilte mit Sebastian Trenker voran. Sein Herz klopfte wie wild, aus Angst um das geliebte Madel, und seine Wut auf den Kerl, der Nicole hierher geschleppt hatte, stieg ins Unermeßliche.

      Das Getöse an der Klamm verstärkte seine Angst nur noch mehr, als er sich vorstellte, Nicole könne vielleicht in diesen Abgrund gestürzt sein. Doch Sebastian beruhigte ihn.

      »Die Frau Stubler sprach von romantischen Plätzen, nach denen der Herr Arnhäuser gefragt hat«, sagte er. »Hinter der Brücke gibt’s ein paar davon.«

      Sie überquerten die Schlucht und schauten sich suchend um. Die ›Kleine Wand‹ lag in ein paar hundert Metern Entfernung. Davor war eine Wiese, auf der der Bergpfarrer schon oft eine Rast eingelegt hatte, wenn er diese Tour ging. Inzwischen hatte der Regen nachgelassen, das Gewitter verzog sich in Richtung Österreich.

      Die Männer riefen die Namen der Vermißten, während sie weitergingen. Sie hatten sich geteilt und suchten rechts und links des Weges, in Felsspalten und Nischen nach Nicole Dressler und Wolfgang Arnhäuser.

      »Ich hör’ was!« rief Florian aufgeregt und blieb stehen.

      Pfarrer Trenker hob die Hand.

      »Ruhe!« befahl er und hob lauschend den Kopf.

      »Hilfe! Hilfe!« hörten sie eine Männerstimme.

      »Es kommt von dort«, sagte Sebastian und deutete auf den Felsen, der den Namen ›Kleine Wand‹ trug.

      Sie liefen hinüber. Nach ein paar Metern sahen sie eine Gestalt. Ein Mann der sich über jemand beugte, der am Boden lag.

      Wolfgang Arnhäuser richtete sich erleichert auf. Stumm hatte er in der Felsspalte gehockt und darauf gewartet, daß Nicole ihm folgte. Auf ihre Rufe reagierte er nicht. Still vor sich hingrinsend, saß er da und malte sich aus, mit welcher Erleichterung sie ihn aus seiner mißlichen Lage ›befreien‹ würde. Als er dann ihren entsetzten Schrei hörte, mit dem sie abstürzte, erfüllte ihn Panik. Das war kein gespielter Schrei, sondern echte Angst gewesen.

      Er war selbst wieder herausgeklettert und sah sie reglos am Fuße der Wand liegen. Später konnte er nicht mehr sagen, wie er es geschafft hatte, hinunter zu gelangen. Er beugte sich über die leblose Frau und rief um Hilfe.

      Dr. Wiesinger war, neben Sebastian und Florian, als erster an der Stelle. Rasch untersuchte er Nicole, während der Geistliche alle Mühe hatte, den Studenten zurückzuhalten, der sich mit einem Wutschrei auf Wolfgang Arnhäuser stürzen wollte.

      »Hören S’ auf, Florian, das hat doch keinen Zweck!« sagte er energisch.

      Die Männer von der Bergrettung stellten die Trage ab und hielten die Decken bereit. Toni Wiesinger richtete sich auf.

      »Sie lebt«, sagte er. »Aber wir müssen sie ins Krankenhaus schaffen und röntgen lassen. Gebrochen scheint mir nix, aber eine Gehirn­erschütterung ist sehr wahrscheinlich.«

      Florian schluchzte auf und beugte sich über Nicole. Seine Finger strichen zärtlich über das zerschundene Gesicht.

      »Nicole, Liebes, sieh mich an«, bat er. »Bitte, wach’ doch auf!«

      Sebastian hockte sich zu ihm und strich ihm tröstend über den Rücken.

      »Das kommt wieder ins Lot«, sagte er zuversichtlich.

      Er stand auf und sah Wolfgang an, der wie ein Häufchen Elend dastand. Die Retter hatten ihm eine Decke umgelegt und heißen Tee zu trinken gegeben.

      »Und Sie werden erklären müssen, was hier geschehen ist«, sagte der Geistliche ernst. »Und vielleicht auch dafür verantworten.«

      Wolfgang nickte nur stumm. Im selben Moment stieß Florian einen Schrei aus. Nicole hatte die Augen geöffnet und schaute ihn lächelnd an.

      »Du lebst«, rief der Student. »Du lebst!«

      »So leicht wirst mich auch net wieder los«, gab sie leise zurück.

      Florian beugte sich über sie und küßte vorsichtig ihren Mund. Tränen rannen über sein Gesicht, Tränen der Hoffnung und der Liebe.

      -ENDE-

Die Vergangenheit schweigt

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