Eine Geschichte des Krieges. Группа авторов

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wir die Ausgabe von Michael Howard und Peter Paret vor (On War, Princeton 2008). Der Band von Beatrice Heuser, Clausewitz lesen! Eine Einführung (München 2005) bietet eine gute Einführung in sein Denken, ebenso die von Bruno Colson verfasste Clausewitz-Biografie (Paris 2016).

      Das ursprünglich zwischen den beiden Weltkriegen erschienene Hauptwerk Basil Liddell Harts, Strategy, the Indirect Approach, wurde bis zu seinem Tod 1970 weitgehend umgearbeitet. Eine deutsche Ausgabe ist verfügbar (Strategie, Wiesbaden 1955). Das bekannteste Werk John F. C. Fullers, The Conduct of War (1961) liegt ebenfalls in deutscher Übersetzung vor (Die entartete Kunst Krieg zu führen, Köln 1964), nicht hingegen Small Wars. Their Principles and Practice von Charles Callwell (Lincoln 1996). Die Quellen, insbesondere die nichtwestlichen, sind leicht zugänglich über die von Gérard Chaliand herausgegebene Anthologie mondiale de la stratégie (Paris 2009) bzw. auf Englisch The Art of War in World History (Berkeley u. a. 1994).

      In englischer Sprache mangelt es nicht an synthesenhaften Darstellungen der Geschichte des militärischen Denkens, ebenso wenig wie an wichtigen Autoren: Azar Gat, A History of Military Thought. From the Enlightenment to the Cold War (Oxford 2001), und Michael Handel, Masters of War. Classical Strategic Thought (3. Aufl., London 2005). In jüngerer Zeit sind zwei Werke zur Geschichte der Strategie erschienen: Lawrence Freedman, Strategy. A History (Oxford 2013), und Beatrice Heuser, The Evolution of Strategy. Thinking War from Antiquity to the Present (Cambridge 2010). Ich erlaube mir, auch auf mein eigenes Buch zu verweisen: Jean-Vincent Holeindre, La ruse et la force. Une autre histoire de la stratégie (Paris 2017). Zur Theorie des kleinen Krieges beziehen wir uns auf die Arbeiten Sandrine Picaud-Monnerats, insbesondere auf ihr Buch La Petite Guerre au XVIIIe siècle (Paris 2010). Siehe auch Nicols Cadet, Honneur et violences de guerre au temps de Napoléon. La campagne de Calabre (Paris 2015). Zu den Maori-Kriegen siehe James Belich, The New Zealand Wars and the Victorian Interpretation of Racial Conflict (Auckland 1986).

      Zum revolutionären Guerillakrieg siehe Mao Zedong, Ausgewählte militärische Schriften (Peking 1969), sowie die militärischen Schriften von Trotzki und Der Partisanenkrieg (Berlin 1981) von Ernesto Guevara (Paris 1967).

      Zur nuklearen Abschreckung siehe Thomas Schelling, The Strategy of Conflict (Cambridge, Mass. 2005), Bernard Brodie (Hg.), The Absolute Weapon. Atomic Power and World Order (New York 1946), und Guy Brossollet, Essai sur la non-bataille (Paris 1985), auf Deutsch »Das Ende der Schlacht. Versuch über die Nicht-Schlacht«, in: Verteidigung ohne Schlacht (München / Wien 1976).

      Zu den Transformationen des Krieges siehe Mary Kaldor, Neue und alte Kriege (Frankfurt am Main 2007), und Martin Van Creveld, Die Zukunft des Krieges (Hamburg 2004). Schließlich die Arbeiten von Pierre Hassner, insbesondere La Revanche des passions (Paris 2015), das wertvolle Einsichten in die Neuzusammensetzung des Kriegsschauplatzes bietet.

       Querverweise

      Der Zweck der Schlachten:

      Strategen und Strategien59

      Die Zeit der Bürgersoldat*innen78

      Krieg und Recht103

      Technologie ist nichts ohne Strategie132

      Die Mythen des britischen Imperialismus216

      Guerilla und Aufstandsbekämpfung236

      Zeitalter des Terrorismus265

      1Carl von Clausewitz, Vom Kriege, Bonn 1980, S. 191.

      2Ebd., S. 210.

      3Ebd., S. 212.

      4Ebd., S. 213.

      5Carl v. Clausewitz, Bekenntnisdenkschrift, in: ders., Ausgewählte militärische Schriften, hrsg. v. Gerhard Förster und Dorothea Schmidt, Berlin 1981, S. 215.

      6Charles E. Callwell, Small Wars, London 1906, S. 21.

      7Vgl. David Galula, Counterinsurgency Warfare. Theory and Practice, Wesport / Connecticut 1964.

      8Sunzi, Die Kunst des Krieges, Berlin 2013, S. 12.

      9Ebd., S. 17.

      10Raymond Aron, Erkenntnis und Verantwortung. Lebenserinnerungen, München / Zürich 1985, S. 216.

      Sir Hew Strachan

       Der Zweck der Schlachten: Strategen und Strategien

      Weil die Schlacht Sieger von Besiegten trennt, stellt sie an sich selbst ein Ziel dar. Doch die Fähigkeit der Nationen, ihre Armeen permanent nachzurüsten, führt zu der Möglichkeit von zeitlich und räumlich entgrenzten Schlachten. Die Epoche der Entscheidungsschlacht scheint der Vergangenheit anzugehören.

      Die heutigen Leser*innen von Carl von Clausewitz’ Vom Kriege interessieren sich meist für die ersten und letzten Bücher des Werkes, in denen es direkt um das Verhältnis zwischen Krieg und Politik geht. Frühere Generationen, insbesondere zwischen 1871 und 1914, widmeten dem Mittelteil des Werkes tendenziell größere Aufmerksamkeit, vor allem dem vierten Buch. Mit seiner zentralen Position zwischen den drei ersten Büchern, in denen Krieg und Strategie diskutiert werden, und den vier letzten Büchern, die nach den verschiedenen Formen des Krieges und ihrer Umsetzung fragen, handelt das vierte Buch vom »Gefecht«.

      Die erste englische Ausgabe übersetzte dies noch mit »combat«, während sich jüngere Ausgaben für »engagement« entscheiden. Keine Ausgabe optiert für »battle«, weil der deutsche Titel nicht »Die Schlacht« lautet. Gleichwohl geht es in diesem vierten Buch und für viele seiner Leser*innen im 19. Jahrhundert auch in der Abhandlung als Ganzes genau darum. »Das Gefecht ist die eigentliche kriegerische Tätigkeit, alles übrige sind nur die Träger derselben«1, schreibt Clausewitz zu Beginn des dritten Kapitels des vierten Buchs. Der Autor unterscheidet also zwischen Kampf, Gefecht und Schlacht. Schlachten sind Massenoperationen, in denen alle Gefechte zusammenlaufen und in denen der Gegner ausgelöscht wird – nicht notwendig im wörtlichen Sinne, aber doch in dem Sinne, dass die Ordnung und der Zusammenhalt seiner Armee zerfällt. Das neunte Kapitel des vierten Buchs ist übrigens mit »Die Hauptschlacht« überschrieben, womit »ein Kampf der Hauptmacht« bezeichnet wird, »ein Kampf mit ganzer Anstrengung um einen wirklichen Sieg«.2 Der Begriff der Hauptschlacht nimmt eine zentrale Stellung in Clausewitz’ Reflexionen über die Strategie ein. In seinen Augen mündet das Ziel der Strategie nicht allein in der Hauptschlacht, sondern auch darin, alle Konsequenzen zu nutzen.

      Clausewitz hatte an der Schlacht bei Jena und Auerstedt und an der Schlacht bei Borodino persönlich teilgenommen und diente in den Feldzügen, die in der Völkerschlacht bei Leipzig und in der Schlacht bei Waterloo gipfelten. Er kannte somit aus eigener Anschauung, was für Napoleon das Suchen der Schlacht und die Logik der Aufeinanderfolge von Schlachten bedeutete: Jeder Sieg brachte Bonaparte dazu, den nächsten zu suchen; die Macht, die der Kaiser besaß, beruhte auf seinem jeweils letzten Erfolg.


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