Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab

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Ende des Hel­den Siegfried zu­ge­tra­gen haben. (Gleich mehrere Or­te neh­men dies für sich in Anspruch.) Es gibt eine Nibelungenstraße und eine Siegfried­stra­ße sowie den Nibe­lun­gen­steig, die quer durch den Odenwald ver­laufen.

      Die Wildweibchen sind Vor­lage für den gleichna­migen Kinder- und Ju­gend­literaturpreis, der jähr­lich bei den Mär­chen- und Sagentagen in Rei­chels­heim vergeben wird. Preis­träger sind u. a. Ot­fried Preußler und Cornelia Fun­ke.

      ... süffig

      Ebbel­woi ist das Odenwälder Natio­nal­ge­tränk. Klassisch wird er aus mehre­ren Apfelsor­ten gekeltert. Einen Über­blick über die Keltereien gibt der Förder­verein Odenwälder Apfel e.V. (www.odenwaelder-apfel.de). Edler sind sortenreine Jahrgangs­weine oder der Apfelsecco. In den Bren­nereien wer­den außerdem voll­rei­fe Äp­fel und andere Früchte der Streu­obst­wiesen zu Hochprozen­tigem verar­beitet.

      Trauben brauchen Sonne und Wär­me. Und die finden sie in der Region vor allem an der Bergstraße - im hessischen und im badischen Teil. In bei­den Abschnitten werden vorwie­gend Weiß­weine wie Riesling, Muska­teller oder auch Chardon­nay angebaut. Die zuneh­mend langen, heißen Som­mer geben auch den roten Trauben feine Aromen. In beiden Regionen ver­markten viele Winzer ihre Weine über die örtlichen Win­zergenossenschaften in Heppenheim (www.bergstraesserwinzer.de), Groß-Umstadt (www.vinum-autmundis.de) und in Schries­heim (www.wg-schriesheim.de).

      Bei so viel Ebbelwoi- und Wein-Selig­keit hat es Bier schwer. Die eine oder an­de­re Brauerei gibt es aber doch. Vor allem in Heidelberg finden sich ge­müt­liche Gasthausbrau­ereien mit klas­si­schen Stammtischen, ebenso in Darm­stadt, in Michel­stadt und Mos­sau­tal. Mit dem Craft­beer-Kult ent­stan­den auch junge Mikrobraue­reien wie in Höchst-Erlenbach.

      Für die Grundlage sorgen deftige Brot­zeiten wie der heißgeliebte Koch­käse - meist aus Handkäse, Butter, (saurer) Sahne - mit ein paar Schei­ben Bauernbrot, Butter und „Musik“.

      Sightseeing und mehr

      Jazz, Rock, Singer-Song­writer, Theater, Kaba­rett oder Varieté: Ins­besondere in den Städten Darm­stadt und Heidel­berg, aber auch in den ländlichen Regionen bie­ten zahlreiche Bühnen und Festival-Macher das ganze Jahr über ein vielseitiges Kul­tur­angebot. Dazu kommen rei­hen­weise Museen, die beson­de­re Erlebniswelten schaffen. Durch und durch „endemisch“ sind römische Sehens­würdigkeiten und Darmstadts Jugendstil.

      Im Staatspark Fürstenlager

      Die Sommerresidenz der Groß­herzöge von Hessen-Darmstadt in Bensheim-Auerbach ist unbedingt sehens­wert. Allein der 46 Hektar große englische Garten ist Park-Kunst vom Feinsten. Daneben gibt es eine Fülle architektonischer Spiele­reien wie diesen Freund­schaftstempel.

      Römische Antike

      Eine Zeitreise in die römische Ver­gan­gen­heit ist im Odenwald an vielen Stellen möglich: Dieburg war einst Haupt­sitz der Civitas Auderiensium. Im Mu­seum Schloss Fechenbach ist diese Epo­che mit zahlreichen Fund­stücken spannend aufbereitet. Nicht weit entfernt befindet sich bei Höchst-Hum­metrhoth die römische Villa Ha­sel­burg, eine sog. villa rustica, die das länd­liche Leben zur Rö­merzeit doku­men­tiert und ei­ne der größten An­la­gen ihrer Art ist. Im Süd­westen am Neckar flo­rierte das römi­sche Leben in Lopodunum, dem heuti­gen Laden­burg. Im örtli­chen Lob­den­gau-Muse­um sind zahlreiche Ausgra­bungs­stücke ausgestellt.

      Bei Wanderungen am Limes trifft man immer wieder auf römische Über­reste wie z. B. Fundamen­te von Wach­tür­men oder eines Römerbades. Das Rö­mer­mu­se­um in Osterbur­ken hat u. a. einen Wach­turm originalgetreu wie­der­auf­ge­baut. Auch bei Michel­stadt-Viel­brunn steht die begehbare Re­kon­struk­tion eines Limeswachturms.

      Jugendstil

      Darmstadt zählt zu den wichtigsten Ju­gend­stil­zentren in Deutschland. Groß­her­zog Ernst Ludwig von Hessen-Darm­stadt, ein En­kel von Königin Vic­to­ria, war es, der Künstler und Ar­chi­tekten des Jugendstils nach Darmstadt hol­te. In der Künstlerko­lonie auf der Mathildenhöhe schufen sie mit zahl­rei­chen Gebäuden und Skulpturen eines der kunsthistorisch bedeutend­sten Ju­gendstil­ensembles.

      Vereinzelt finden sich auch an der Bergstraße und im Odenwald Gebäude mit Jugendstilelementen, so z. B. das Hofgut Dippelshof in Mühltal oder die Gustav-Adolf-Kirche in Affol­terbach im Über­wald.

      Kirchen und Klöster

      Mehr noch als Burgen und Schlösser gibt es sakrale Bauwerke im Odenwald - darunter he­rausragende, kunst­volle Kirchen wie die Abteikirche Amor­bach oder die Wall­fahrts­ba­si­lika St. Georg in Wall­dürn oder auch die Russische Kapelle auf der Darm­städter Ma­thil­denhöhe.

      Als archi­tek­to­nische Meis­ter­leis­tung des Klas­si­zis­mus gilt die Rund­kirche St. Ludwig. Sie steht ebenfalls in Darm­stadt. Hei­delbergs Innenstadt wird da­gegen von der prächtigen Heiliggeist­kirche domi­niert. Zu den ältes­ten Bau­werken zählt neben dem UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch mit seiner imposanten Königshalle die Ein­hardsbasilika in Stein­bach-Michel­stadt.

      Museen und Kunst

      Darmstadt und Heidelberg verfügen über eine richtige Museumsland­schaft: Ein Besuch des Hessischen Landes­museums Darmstadt ist garan­tiert ab­wechs­lungsreich. Denn hier sind die Knochen eines voll­stän­di­gen Mas­to­dons zu sehen sowie Gemälde von Peter-Paul Rubens oder eine um­fas­sende Joseph-Beuys-Samm­lung. Das Kurpfälzische Museum der Stadt Hei­del­berg führt mit vielen Ex­ponaten in die Geschichte der Neckar-Stadt ein. Moderne Kunst prä­sen­tie­ren unter an­de­rem die Kunsthalle Darm­stadt und das Kunstforum der TU Darm­stadt. Sehens­wert sind ebenso die Gemälde der Malerin Heidy Stangenberg-Merck im gleich­namigen Museum Stan­genberg Merck in Jugen­heim. Künst­ler der klassi­schen Moderne ließen sich von der Samm­lung Prinz­horn inspi­rie­ren, die im früheren Hör­saal der Neuro­lo­gi­schen Klinik in Hei­delberg unter­ge­bracht ist .

      Die Heidelberger Spartenmuseen wie das Ver­packungs­museum oder das Deutsche Apotheken-Museum bieten thematische Ein­blicke. Weltruf genießt das mitunter kon­trovers diskutierte Körperwelten Museum.

      Theater und Musik

      Beliebt sind der Erbach-Michelstädter Thea­tersommer, die Schloss­festspiele Zwingenberg, die Hei­del­berger Schloss­fest­spie­le oder die Darmstädter Re­si­denz­fest­spie­le. Jun­ges und jung ge­blie­be­nes Publikum zieht es zu Festivals wie Sound of the Forest, Golden Leaves Festival oder Nonstock Festival.

      Berge, Wälder, Seen, Flüsse

      Der Odenwald erhebt sich zwischen Rhein, Main und Neckar. Seine


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