Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab

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1997, als mit Prin­zessin Mar­garet das letzte Fami­lien­mitglied starb.

      Die sehenswerten Gebäude liegen in der Innenstadt verstreut. Vor allem Georg Moller, Oberbaurat und Hofbaumeister des Groß­her­zog­tums­ Hessen-Darmstadt, hat das historische Bild ge­prägt.

      Die St.-Ludwig-Kirche im Stil des Pantheons

      Früher Hoftheater, heute Haus der Geschichte

      Einen Hauch Altstadt-Flair verbrei­tet das­ Areal rund um das Residenz­schloss. In der Ernst-Ludwig-Straße, mit­ten in der Fußgängerzone, steht der Wei­ße Turm mit sei­ner prägnanten Pi­ckel­hau­be. Er wurde im 14. Jh. errichtet und im 18. Jh. zum Glo­ckenturm umge­baut. We­nige Meter entfernt liegt der Markt­platz mit Markt­brun­nen (1546), der bereits im 14. Jh. Handelsplatz war. Mitt­wochs und sams­tags findet hier - um­rahmt von Ge­schäften, Cafés und Res­taurants - der Wochen­markt statt. Ein beliebter Treff­punkt ist der Rats­kel­ler im 1598 er­bau­ten Rat­haus. Die­ses beherbergt heu­te das­ Stan­desamt und die einzige Haus­brauerei der Stadt. Ei­nen Steinwurf da­von ent­fernt steht die Stadtkirche, die 1369 erstmals als Ka­pelle erwähnt und spä­testens im­ ­Zu­ge der Reformation evan­ge­lische Zen­tral­kir­che wur­de. In ihrer Gruft be­fin­den sich die Gräber der Land­grafen von Hes­sen-Darm­stadt, die zum Teil nach Rück­sprache mit dem Ge­mein­de­büro be­sich­tigt wer­den können (www.stadtkirche-darmstadt.de). Als moder­nes Got­tes­haus stellt die Kir­che ihren Raum für Lesungen und­ Konzerte zur Ver­fü­gung.

      Gegenüber steht das Alte Pädagog (ehe­malige Lateinschule, heute Ver­an­stal­tungs­location) in der gleich­na­mi­gen­ Stra­ße. Es wurde 1607-29 er­baut, im Zwei­ten Weltkrieg stark be­schä­digt und 1979 so­wie in den Folge­jah­ren wie­der­her­gestellt. In der Schu­le büffelten Grö­ßen wie Jus­tus­ von Lie­big, Georg Büch­ner und Georg Chris­toph Lich­ten­berg.

      Über­ den parallel ver­laufenden Weg „Am Kleinen Woog“ hinweg und an der Stadt­bibliothek vorbei, er­reicht man den Hinkelsturm mit einem Rest­stück Alt­stadtmauer, der in den 1990er-Jah­ren restauriert wurde. Seit 1997 be­fin­det sich dort­ das Altstadt­mu­seum. Auf Hes­sisch heißt Huhn „Hin­kel“. Doch das Feder­vieh hat nichts mit dem Turm zu tun. Vielmehr ist ein großer, in der Nä­he lie­gen­der „Hünenstein“ - oder­ eben Hinkelstein - für den Namen ver­ant­wortlich.

      ♦ Das Altstadtmu­seum­ im Hin­kels­turm hat von April bis Okt. Sa/So 14-16 Uhr ge­öff­net. Eintritt 2,50 €, erm. 1,50 €. Dort gibt­ es eine se­hens­wer­te Re­kon­struk­ti­on der Altstadt im Maßstab 1:160. In­fos­ unter www.darmstadt-tourismus.de/besuch/darmstadt-istkultur/sehenswuerdigkeiten/pois/altstadtmuseum-hinkelsturm/detail.html.

      Ur­sprüng­lich grenzte der Herrn­gar­ten direkt ans Schloss. Er war zu­nächst Nutz­garten für die höfi­sche Kü­che und wur­de 1766 in einen eng­li­schen Land­schafts­park um­ge­stal­tet, der ab 1802 auch dem Volk zu­gäng­lich gemacht wur­de. Denkmäler erin­nern an Goethe oder die Mitglieder de­rer von Hessen-Darm­stadt. Heute lie­gen die viel be­fah­re­ne Zeughausstraße, das Landes­mu­se­um und­ das Haus der Ge­schich­te auf dem Karo­li­nen­platz da­zwi­schen. Im Haus der Ge­schich­te ha­ben sich u. a. das Hes­si­sche Staats­ar­chiv, der His­to­rische Verein für Hes­sen und die Hes­sische Fa­mi­lien­ge­schicht­liche Ver­ei­ni­gung niederge­las­sen. Das­ Bau­werk war in sei­nen Anfän­gen 1819 ein Hoftheater - sein Kons­truk­teur: Hof­bau­direktor Georg Moller.

      Wissenschaftsstadt Darmstadt

      1997 wurde Darmstadt als erster Stadt in Deutschland der Titel Wis­sen­schafts­stadt verliehen, begründet in den vielen namhaf-ten Ins­ti­tutionen, die hier Quartier be­zo­gen haben, wie die EUMETSAT, die Europa mit den neues­ten Klima­daten versorgt, und das­ GSI Helmholtz­zentrum für Schwer­ionen­forschung. Au­ßer­dem gerät Darm­stadt im­mer dann in den Blick­punkt der Welt­öffent­lich­keit, wenn Europa mal wie­der ei­nen Satelliten ins All schießt. Denn in Darmstadt befin­det sich das Kon­troll­zen­trum­ der Welt­raum­organisation ESA, das ESOC (Euro­pean Space Ope­ra­tion Cen­tre). Des­sen Innenleben kann bei öffent­lichen Führun­gen auch besich­tigt wer­den (Ter­mine unter www.esa.int).

      Bevor die Wissenschaftsstadt zu dem wurde, was sie­ heute ist, schaff­te der Slogan „In Darmstadt leben die Künste“ Identität. Den Grund für diesen hohen Anspruch findet man u. a. auf der Mathil­den­höhe, die vielleicht ab Mitte 2021 zu den UNESCO-Welterbe­stätten gehören wird.

      Das prunkvolle Portal des Ernst-Ludwig-Hauses: Hier hatten die Jugendstilkünstler einst ihre Ateliers

      Die Mathildenhöhe beherbergt die­ Hin­ter­las­sen­schaften der „Darmstädter Künst­lerkolonie“: ein­zig­ar­ti­ge


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