Trinity. Grace Goodwin

Trinity - Grace Goodwin


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      Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor

      Bildnachweis: Deposit Photos: Angela_Harburn, EdwardDerule

      Anmerkung des Verlags:

      Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.

      Prequel

      Vor siebenundzwanzig Jahren war Königin Celene gezwungen, mit ihrem ungeborenen Kind aus Alera zu fliehen. Erfahre von ihrer Flucht zur Erde im Prequel der Ascension Saga.

      Königin Celene, Planet Alera, siebenundzwanzig Jahre zuvor

      Die Dunkelheit der Nacht hüllte uns wie eine Decke ein, aber sie war nicht warm. Sie war kalt. Tödlich. Ich stolperte durch die finsteren Gassen, als ob ich eine tödliche Verletzung erlitten hatte.

      Das hatte ich auch. Mein Herz schlug zwar immer noch und ich war äußerlich unversehrt, aber ich spürte nichts als Schmerz. Verlust. Und Wut. Eine so grässliche Wut, dass ich stundenlang geschrien hätte, wenn ich auch nur den winzigsten Laut von mir gegeben hätte.

      “Kommen Sie, meine Königin. Wir sind fast da.” Der Garde hatte sanft aber entschlossen seinen Arm um meine Taille gelegt. Ich wusste nicht, wie er hieß. Das Familienwappen auf seiner Uniform war mir vertraut und für den Moment reichte das aus. Dieser junge Mann hatte mir das Leben gerettet, gerade als mein Liebster, der König, getötet worden war. Mit jedem unserer Schritte entfernte ich mich weiter von meinem Partner, von meinem Leben als Königin Celene und unserer gemeinsamen Herrschaft über Alera. Alles war plötzlich anders geworden. Der Planet steckte in der Krise und ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich würde nicht zulassen, dass sie die friedliche, jahrtausendealte Regierungsform stürzen würden. Ich würde nicht zulassen, dass meine Feinde die Kontrolle übernahmen.

      “Die Zitadelle wird von Kriegern bewacht, die Ihnen nicht loyal sind. Sie werden Sie nicht einfach in den letzten sicheren Zufluchtsort des Planeten hereinspazieren lassen. Sie werden Sie entweder auf der Stelle ermorden oder Sie zu den Bastarden zurückbringen, die den König erstochen haben und die Sie ebenfalls töten wollen. Fast hätten sie es geschafft.” Der andere, ältere Garde war ein jahrelanger Freund und seine Worte ließen mich erschaudern. Aber er hatte recht.

      Die Verräter würden sich die Kronjuwelen schnappen, die seit Urzeiten vom jeweiligen Oberhaupt des Planeten getragen wurden und sie für ihre eigenen Zwecke einsetzen wollen. Die schwarzen Juwelen um meinen Hals waren ein Attribut meiner Herrschaft und sollten eigentlich an meine Nachfolgerin weitergegeben werden, genau wie es seit Generationen und lange vor Anbeginn unserer Geschichtsschreibung der Fall gewesen war.

      Zum ersten Mal in meinem Leben fürchtete ich, dass das königliche Blut in meinen Adern tatsächlich versiegen könnte. Meine Cousins waren alle getestet worden, aber sie waren nicht stark genug, um eine der heiligen Gaben geschenkt zu bekommen. Ich hatte erst kürzlich meinen Partner geheiratet und die Verräter hatten zugeschlagen, noch ehe ich einen Thronerben zur Welt bringen konnte. Ohne eine zukünftige Königin wären mein Volk gezwungen, mit der Tradition zu brechen und einen Herrscher zu wählen, der kein direkter Nachkomme der Ältesten war.

      Heute Abend hätten sie es fast geschafft. Alera standen finstere Zeiten bevor und es war klar, dass sie die jahrtausendelange Herrschaft meiner Familienlinie und unserer heiligen Gaben stürzen wollten. Meine Feinde hatten sich schließlich gezeigt. Sie hatten meinen König, meinen Liebsten, getötet. Sie hatten versucht auch mich zu ermorden.

      Sie wollten den Thron an sich reißen.

      Das konnte ich nicht zulassen. Bis auf den Putschversuch heute Abend herrschte auf Alera Frieden. Und solange ich am Leben war, würde es auch so bleiben. In den falschen Händen aber … ich erschauderte, als ich mir vorstellte, was mit meinem Heimatplaneten geschehen könnte. An das, was eine finstere Seele mit der in der Zitadelle versteckten Technologie anrichten könnte.

      Ich hörte laute Schritte und zog meine beiden Garden zurück in die Schatten, als eine Gruppe bewaffneter Söldner an uns vorbei über die offene Straße stürmte. Zweifellos suchten sie nach mir, um mich den Anführern des Aufstands zu überführen. Meine Lebenskraft war es, die es verhinderte, dass sie dieses Ziel auch erreichten.

      Es war spät und die meisten Bewohner schliefen bereits tief und fest; sie glaubten, dass morgen ein sorgloser Tag wie jeder andere werden würde. Sie irrten sich, denn im Morgengrauen würden sie vom Tod meines Partners erfahren. “Wir müssen zum anderen Eingang gelangen,” flüsterte ich so leise wie möglich. “Beim Wasser.”

      “Meine Königin, dort gibt es keinen Eingang.” Der junge Mann an meiner Seite sprach aus jugendlicher Überzeugung; vielleicht dachte er, dass ich verletzt worden war, dass ich mir beim Angriff den Kopf gestoßen hatte. Aber er irrte sich.

      “Doch, es gibt einen,” entgegnete ich. “Vertrau mir.”

      Meine Mutter hatte mir von dem Eingang erzählt; das Wissen darüber wurde von Königin zu Königin, von Mutter zu Tochter weitergereicht, und zwar seit die Zitadelle gebaut worden war. Vor Jahrtausenden. Niemand konnte sagen, wann genau die Ältesten die mächtigen Türme errichtet hatten oder woher die heilige Energie stammte, die den königlichen Nachkommen ihre Kräfte verlieh. Eine Sache aber war allgemein bekannt—die Zitadelle schützte sich vor Eindringlingen und erlaubte nur denjenigen mit königlichem Blut den Zugang zum Heiligtum.

      Viele andere hatten versucht die Barriere zu durchdringen. Sie alle waren auf der Stelle umgekommen.

      Ich hatte den geheimen Eingang seit dem Tag, an dem meine Mutter ihn mir gezeigt hatte nicht genutzt; es war nie nötig gewesen. Bis jetzt.

      “Dann werden wir Sie dorthin geleiten, meine Königin.” Mein alter Freund blickte auf mich herunter, sein ernstes Gesicht war halb in Schatten gehüllt. Ich war froh, dass es so finster war, denn so musste ich ihm nicht in die Augen blicken. Ich konnte ihn nicht anblicken. Er war voller Blut. Das Blut des Königs und sein eigenes waren zu einem dunkelroten Cocktail vermischt, der seinen Rücken und seine Flanke besudelt hatte. Er würde einen ReGen-Stab benötigen, um die Nacht zu überleben.

      Sollte die Zitadelle, wie er vermutete, streng bewacht werden—und zwar von denen, die mir nicht wohlgesinnt waren—, dann würde womöglich keiner von uns die heutige Nacht überleben.

      Aber ich musste es schaffen. Es stand nämlich mehr als nur mein eigenes Leben auf dem Spiel.

      Ich nickte ihm zu, richtete mich auf und befreite mich aus dem Griff des jüngeren Garden. Der Schock, mitanzusehen, wie mein Partner vor meinen Augen ermordet wurde, verblasste langsam und wurde von Entschlossenheit ersetzt. Ich würde nicht versagen. Nicht in dieser Sache. Ich musste leben, damit Alera nicht gestürzt werden konnte.

      Ich legte meine Hand auf meinen Bauch, auf das ungeborene Leben dort und bedeckte unsere Tochter, die zukünftige Königin, mit der Wärme meiner Handfläche. Sie war noch ganz klein, aber ihr Herz schlug bereits kräftig. Sie würde ein starkes Wesen haben. Einen eisernen Willen. Sie würde sich nicht geschlagen geben, also würde ich mich auch nicht geschlagen geben.

      Ich würde sie um jeden Preis beschützen.

      “Lasst uns gehen. Bringt mich runter


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